Du hast Fragen zum Thema Verhütung, Schwangerschaft, Menstruation? Der Frauenarzt/die Frauenärztin steht dir als kompetente Ansprechperson zu deinen Fragen in Bezug auf die Themen Liebe & Sexualität zur Verfügung. Du interessierst dich plötzlich für Jungs, merkst, dass deine Gefühle verrücktspielen und hast gerade deine Periode bekommen? Herzlich Willkommen in der Pubertät! Die Pubertät ist eine spannende Zeit in der sich dein Körper verändert und du langsam zur Frau wirst. Wahrscheinlich hast du jetzt viele Fragen, die deinen Körper betreffen oder du hast schon deinen ersten Freund und weisst nicht, welches Verhütungsmittel das Richtige für dich ist? Der Frauenarzt/die Frauenärztin hilft dir dabei, Antworten auf deine Fragen zu finden. Der erste Besuch beim Frauenarzt/ der Frauenärztin ist immer ein bisschen aufregend. Da ist es gut zu wissen, dass nicht immer eine Untersuchung stattfinden muss. Mit der Zeit wird der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin für dich ganz normal werden, so wie ein Besuch beim Hausarzt/der Hausärztin. Der richtige Zeitpunkft für den 1. Besuch Vor nicht allzu langer Zeit war man noch der Meinung, dass man, wenn man das erste Mal seine Tage hat einen Frauenarzt/eine Frauenärztin aufsuchen sollte. Mittlerweile gilt das allerdings nicht mehr. Wenn du noch keinen konkreten Fragen an den Frauenarzt/die Frauenärztin hast musst du nur gehen, wenn deine Regel auch nach längerer Zeit immer noch sehr unregelmässig kommt, du Zwischenblutungen oder sehr starke Schmerzen hast. Sobald du dich für das Thema Verhütung interessierst, deinen ersten Freund oder deine erste Freundin hast oder Fragen aufkommen solltest du einen Termin beim Frauenarzt/der Frauenärztin ausmachen, da sie die Experten auf dem Gebiet sind. WICHTIG!: Bei deinem ersten Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin musst du dich nicht untersuchen lassen, wenn du nicht willst und keine Beschwerden hast. Der Frauenarzt/die Frauenärztin beantwortet dir gerne bei einem Gespräch deine Fragen. Der Frauenarzt/die Frauenärztin helfen dir gern dabei, dass für dich passende Verhütungsmittel zu finden. Für manche Verhütungsmittel (Pille, Stäbchen, etc.) brauchst du auch ein Rezept, welches dir der Frauenarzt/die Frauenärztin ausstellt. Ab dem 16. Lebensjahr beziehungsweise nach deinem 1. Mal solltest du dich regelmässig (mindestens 1 Mal/ Jahr) vorsorglich untersuchen lassen. Bei einer Schwangerschaft ist der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin besonders wichtig, da er/sie kontrolliert ob es dir und deinem Baby gut geht und dich durch die Schwangerschaft begleitet. Du solltest auf jeden Fall zum Frauenarzt/zur Frauenärztin gehen, wenn… du Probleme mit der Periode hast (über längere Zeit unregelmässige Blutungen, sehr starke Blutungen, Zwischenblutungen oder bei starken Schmerzen während der Periode) du schon 16 bist aber noch keine Regelblutung hast du dein 1. Mal schon erlebt hast das Thema Verhütung wichtig wird (meist beim ersten Freund/ der ersten Freundin) und du dich informieren möchtest du denkst, dass du schwanger bist du das Gefühl hast, dass irgendetwas mit deinem Körper nicht stimmt du Unterleibsschmerzen, Juckreiz oder ein Brennen im Genitalbereich und übelriechender Ausfluss hast du ungeschützten Sex hattest und die Pille danach brauchst Die richtige Ärztin bzw. den richtigen Arzt finden Viele Mädchen fragen sich, ob sie lieber zu einem Frauenarzt oder zu einer Frauenärztin gehen sollen? Oftmals gehen Mädchen einfach mit ihrer Mutter, Freundin oder Verwandte mit zu deren Arzt oder Ärztin mit. Wenn du das nicht möchtest ist es aber gar kein Problem, denn du alleine entscheidest zu wem du gehst. Egal ob Arzt oder Ärztin – wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und ihm/ihr traust. Wenn du einen Gesprächstermin vereinbaren möchtest kannst du diesen alleine, mit deinem Freund/ deiner Freundin, Mutter oder auch in der Gruppe vereinbaren. Wichtig ist, dass du dich beim Gespräch wohl fühlst und offen sprechen kannst. Alles, was besprochen wird ist natürlich streng vertraulich und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht – natürlich auch gegenüber deinen Eltern! Ablauf beim Besuch Der Frauenarzt/die Frauenärztin kann dir Fragen beantworten, die du z.B. zur körperlichen Entwicklung oder zu verschiedenen Verhütungsmethoden hast. Er/Sie hat auch einige Fragen an dich, z.B. wann Deine letzte Regel war, ob du aktuelle gesundheitliche Probleme hast, und ob du schon sexuelle Erfahrungen bzw. mit einem Jungen/Mädchen geschlafen hast. Nach dem Anfangsgespräch beginnt die gynäkologische Untersuchung, die nicht lange dauert und auch nicht weh tut. Sie muss übrigens nicht immer stattfinden. Wenn du dein 1. mal noch nicht hattest oder einfach nur zu einem Informationsgespräch vorbeikommen möchtest ist das auch vollkommen in Ordnung. Dann kannst du den Arzt/die Ärztin einfach einmal kennen lernen und herausfinden, ob er/sie dir sympathisch ist oder nicht. Quiz: Was weisst du über den Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin? Die Untersuchung Viele Mädchen fürchten sich nicht vor dem Frauenazrt/der Ärztin selbst sondern vor der Untersuchung. Diese empfinden Viele als etwas unangenehm, was vollkommen verständlich ist – geht es doch um einen sehr intimen Bereich. Sollte die Untersuchung allerdings weh tun sprich deinen Arzt/deine Ärztin sofort darauf an. Wenn du noch Jungfrau bist musst du keine Angst haben – während der Untersuchung wird das Jungfernhäutchen nicht verletzt. Zur gynäkologischen Untersuchung bietet dich der Arzt/die Ärztin dich unter herum frei zu machen. Deine Oberbekleidung kannst du in der Regel anbehalten. Viele Mädchen ziehen zur Untersuchung gerne ein langes T-Shirt an, da sie sich damit wohler fühlen. Wenn du dich frei gemacht hast bietet der Arzt/die Ärztin dich auf einem gynäkologischen Stuhl Platz zu nehmen. Die Beine sollten bequem gespreizt auf den Halterungen dieses Stuhles liegen. Die Untersuchung selbst kann aus einer Spektrum-, Tast-, Brust- und Ultaschalluntersuchung bestehen: Spekulum-Untersuchung Bei der Spektrum Untersuchung wird ein Spekulum (Scheidenspiegel) in die Scheide eingeführt da der Muttermund (das untere Ende der Gebärmutter) nur mit Hilfe des Spekulums betrachtet werden kann. Mit einem Wattestäbchen oder etwas ähnlichem wird dann bei einer Vorsorgeuntersuchung einmal bis zweimal im Jahr eine Zellprobe (=Abstrich) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Diese Untersuchung ist im Sinne der Vorsorge wichtig, da man so Gebärmutterhalskrebs erkennen kann. Wenn du noch Jungfrau bist, verwendet dein Frauenarzt/deine Frauenärztin sehr kleine Instrumente, um dir nicht weh zu tun. Tastuntersuchung Manchmal wird dann noch eine Tastuntersuchung durchgeführt, um die Lage der Gebärmutter und der Eierstöcke zu überprüfen. Daran kann er erkennen, ob bestimmte Krankheiten oder eine Schwangerschaft vorliegen. Oftmals wird aber auch nur eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Ultraschalluntersuchung Mit einem Ultraschallgerät kann man entweder durch die Bauchdecke oder durch die Scheide die inneren Organe (Gebärmutter, Eierstöcke, Blase, Bauchraum) sehen. Auf dem Monitor kannst du dir somit deine Organe, die Lage der Gebärmutter, die Eierstöcke oder auch dein Baby erkennen. Bei einer Schwangerschaft wird mithilfe des Ultraschalls die Entwicklung von Embryo/Fötus beobachtet. Brustuntersuchung Nach der Untersuchung „unten“ kannst du dich wieder anziehen. Jetzt folgt mitunter noch eine Brustuntersuchung. Dazu bietet dich der Arzt/die Ärztin dich oben frei zu machen. Die Brustuntersuchung findet im Rahmen der Krebsvorsorge statt. Der Arzt/Die Ärztin tastet dabei die Brüste und die Achselhöhlen nach knotenartigen Veränderungen ab. Angst vor der Untersuchung Die Untersuchung beim Frauenarzt/der Frauenärztin ist nichts, wovor du dich fürchten musst! Natürlich ist es nicht das tollste Gefühl der Welt mit gespreizten Beinen auf einem Stuhl zu sitzen. Die Untersuchung tut jedoch im Normalfall nicht weh, ist aber überaus wichtig für deine Gesundheit und dauert maximal 10 Minuten. Good to know Auch wenn es dir unangenehm ist, denk daran – der Arzt/die Ärztin hat jeden Tag mehrere Patientinnen. Du bist also nur eine unter vielen und in der Hinsicht keine Ausnahme. Frauenarzt/Frauenärztin ist ein Beruf wie jeder andere auch. Er/Sie sieht täglich nackte Frauen OHNE dabei sexuelle Gedanken zu haben. Du wirst bei der Untersuchung rein als Patientin wahrgenommen. Der Arzt/die Ärztin ist ab deinem 14. Lebensjahr der Schweigepflicht verpflichtet – auch gegenüber deinen Eltern. Das bedeutet, dass er/sie Details über dich, die Untersuchung oder das Gespräch nur mit deinem Einverständnis weitererzählen darf. Eine Untersuchung darf nicht gegen deinen Willen geschehen. Du kannst eine Untersuchung jederzeit abbrechen und sagen, wenn dir etwas unangenehm ist oder weh tut. Das Gespräch Die Untersuchung dauert normalerweise nicht länger als 10 Minuten. Davor oder danach findet noch ein Gespräch statt, bei dem der Frauenarzt/die Frauenärzte die Resultate der Untersuchung mit dir bespricht, du deine Fragen stellen oder dir ein Rezept verschreiben lassen kannst. Am besten überlegst du dir im Vorfeld welche Fragen du konkret zum Thema Liebe, Beziehung, Sexualität, erstes Mal, … hast. Mit dem Arzt/der Ärztin kannst du offen über die Dinge sprechen, die du nicht mit deinen Eltern oder sonstigen Personen besprechen willst. Er/Sie verfügt über das nötige Fachwissen, ist neutral und hilft dir gerne weiter. Keine Scham!: Auch wenn es dir vielleicht peinlich ist – Sexualität ist die natürlichste Sache der Welt und es gibt nichts weswegen du dich schämen müsstest. Also nütze die Chance und stelle dem Frauenarzt/der Frauenärztin alle Fragen, die dir auf der Zunge brennen. Beim Gespräch sollten jedenfalls folgende Dinge besprochen werden: deine Fragen, Wünsche und mögliche Probleme wenn du zum ersten Mal kommst, eine Information darüber, was bei der Untersuchung passieren wird die Frage danach, ob du sexuell aktiv bist und ob beziehungsweise wie du verhütest oder verhüten möchtest wenn du zum ersten Mal kommst, einen Überblick über deine medizinisch-gynäkologische Lebensgeschichte (seit wann du die Regel hast, ob du Geschlechtsverkehr hattest, ob du schwanger warst/bist, ob du Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche hattest, wie viele Kinder du hast, ob du Krankheiten oder Operationen hattest, …) Häufige Fragen Muss ich mich rasieren bevor ich zur Untersuchung gehe? Nein. Das Rasieren der Behaarung ist eine reine Modeerscheinung. Die Haare am Venushügel und an den Lippen haben eigentlich eine gewisse Schutzfunktion. Wenn es dir besser gefällt, dann darfst du sie abrasieren. Wenn du deine Haare magst, dann lass sie stehen. Die Frauenärztin/der Frauenarzt erwartet sich keine rasierte Patientin!!!! Tut die Untersuchung weh? Nein. Die Untersuchung sollte nicht weh tun. Wenn etwas unangenehm ist, dann sag dies sofort – die Ärztin ist auf deine Rückmeldung angewiesen. Sag es, wenn du Angst hast, wenn du unsicher bist oder wenn du gerne wissen möchtest warum eine bestimmte Untersuchung gemacht wird. Stimmt es, dass die Untersuchung manchmal über den After gemacht wird? Ja, aber nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Wenn ein Mädchen über sehr starke Unterbauchschmerzen klagt, dann müssen die inneren Organe (Gebärmutter, Eierstöcke) abgetastet werden. Dies ist nur dann möglich, wenn die Gebärmutter von innen „gehalten“ wird. Bei manchen Mädchen ist dies über die Scheide nicht möglich, nur dann wird die Untersuchung über den After gemacht. Wenn du versuchst deine Beckenbodenmuskulatur zu entspannen, dann wird auch dieser Untersuchungsschritt nicht so unangenehm sein. Die Ärztin benetzt den Untersuchungshandschuh am Finger mit Gleitgel, dadurch wird die Untersuchung erleichtert. Es ist dann ungefähr so, wie wenn man ein Fieberzäpfchen verabreicht bekommt. Auf welche Fragen muss ich mich einstellen? Die Frauenärztin fragt im Gespräch ab, wann es zur ersten Regelblutung kam, wie regelmässig die Blutungen sind und wann die letzte Regel war. Ausserdem erkundigt sie sich nach Beschwerden, Krankheiten und Operationen. Auch Medikamente, Impfungen und Krankheiten in der Familie können Thema sein. Unterliegt der Frauenarzt/die Frauenärztin der Schweigepflicht? Ja. Die Ärztin/der Arzt gibt auch an deine Eltern keine Informationen weiter, ausser du erlaubst es ausdrücklich. (Nur dann, wenn die Ärztin vermutet, dass du einer Gefahr ausgesetzt bist, wird sie das Jugendamt informieren. So etwas geschieht aber niemals heimlich, sondern wird selbstverständlich mit der Patientin besprochen. Eine mögliche Gefahr wäre z.B., dass dich jemand zu Sexualverkehr zwingt) Darf ich mir ohne Einwilligung meiner Eltern die Pille verschreiben lassen? Ja. Sobald du reif genug bist um zu verstehen worum es bei der Einnahme der Pille geht und was sie bewirkt, darf dir die Ärztin auch ohne Einverständnis deiner Eltern die Pille oder ein anderes Verhütungsmittel verschreiben. Klar ist aber, dass sie das nicht tun muss. Kann die Frauenärztin/der Frauenarzt sehen, ob und auf welche Weise ich schon Sex hatte? Nein. Das Jungfernhäutchen ist bei den meisten Frauen nur ganz gering vorhanden – es hat sich bereits zurückgebildet und ist daher meist nur als kleiner Hautrest oder Hautring sichtbar. Das ist der Grund, warum die meisten Frauen beim ersten Mal NICHT bluten. Das Jungfernhäutchen reisst also beim ersten Mal meistens nicht ein. Die Frauenärztin könnte im Zuge einer Untersuchung nur feststellen, ob ein Jungfernhäutchen da ist und wie dieses aussieht. Sie könnte sehen, wenn ein grösseres Häutchen mal da war und dieses eingerissen ist. Warum es eingerissen ist, kann sie aber nicht unterscheiden. Was du dir sexuell wünscht, was du phantasierst, ob du dich selbst befriedigst oder nicht, ist nicht sichtbar und ist auch nicht wichtig für die Untersuchung deines Körpers!! Muss ich vor dem Besuch bei der Frauenärztin einen Intimspray verwenden? Nein. DeinMuss ich vor dem Besuch bei der Frauenärztin einen Intimspray verwenden? Geschlechtsorgan hat einen eigenen Geruch. Das ist völlig normal und soll auch so sein. Nur wenn eine Infektion besteht, die durch Bakterien hervorgerufen wird, kann es sein, dass sich ein unangenehmer Geruch entwickelt. Da dieser Geruch eine Möglichkeit ist die Infektion zu erkennen, brauchst du ihn nicht zu „übersprühen“. Tägliches Waschen mit lauwarmem Wasser ist für den Intimbereich völlig ausreichend. Kann ich jemanden zur Untersuchung mitnehmen? Wenn Du Dich in Begleitung einer vertrauten Person wohler fühlst, kannst Du zum Besuch die Mutter, den Freund oder die Freundin mitbringen. Du kannst Dir schon vorher überlegen, ob Deine Begleitung bei der Untersuchung dabei sein oder während dessen im Warteraum auf Dich warten soll. Wie bereite ich mich vor? Vor dem ersten Besuch ist ganz normales Waschen ausreichend. Unabhängig von Deinen Eltern hast Du Anspruch auf eine Versichertenkarte deiner Krankenkasse. Am vorteilhaftesten ist es, wenn Du Dir z.B. einen weiten Rock und ein langes T-Shirt anziehst, da Du Dir vor der gynäkologischen Untersuchung den Slip ausziehen musst. Weitere ArtikelAb ins AuslandWeiterbildungsgutscheineBildung für alle!Vielfalt der Pride FlaggenMein erstes KontoGeneration Changemaker Zuletzt aktualisiert: 12/2023