Pro Jahr nehmen wir ca. 35 Kilogramm Zucker zu uns. Der Grossteil des Zuckers den wir zu uns nehmen, steckt in gesüssten Getränken, Backwaren, Milchprodukten sowie in salzigen Lebensmitteln wie Fertigpizzen oder Grillsaucen. Eine zuckerreiche Ernährung erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 sowie Herzkreislauf-Erkrankungen. Daher ergibt es Sinn, den Zucker durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Jugendreporterin Vivivane Jehle hat recherchiert und zusammengefasst. aha-Reporterin Viviane Jehle aha@aha.li Nebst dem klassischen Zucker (Saccharose) gibt es ebenfalls Milchzucker (Laktose), Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose).Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt der empfohlenen Konsum des Zuckers bei täglichen 50g. Doch die Schweizer Bevölkerung nimmt laut dem Schweizer Konsumentenschutz rund doppelt so viel Zucker zu sich. Der übliche Haushaltszucker (Saccharose) mit 387 Kalorien pro 100g wird aus Zuckerrüben gewonnen. Aufgrund der starken Verarbeitung enthält dieser aber keinerlei Nährstoffe mehr, so ist er nicht mehr „natürlich“. Aufgrund dieser Kenntnisse gibt es heutzutage zahlreiche Möglichkeiten den Kristallzucker durch wesentlich gesündere Alternativen zu ersetzen. Neben Kohlenhydraten oder Ballaststoffen enthalten diese Alternativen auch Vitamine und Mineralien. Dabei unterscheidet man zwischen natürlichen und synthetischen Süssstoffen sprich Zuckeraustaschstoffe aus dem Chemielabor. Süsses aus der Natur Natürliche Alternativen Eine mögliche natürliche Alternative wäre Honig. Honig besteht aus Bienennektar und enthält vor allem Fructose, Glucose, Vitamine sowie Mineralstoffe. Dieser wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit aus, senkt den Blutdruck und lindert in Kombination mit Ingwer Erkältungen. Jedoch hat er fast genauso viele Kalorien wir gewöhnlicher Zucker. Ebenfalls eine gute Alternative bietet Agavendicksaft. Diese Alternative besteht aus den Blüten der mexikanischen Agave und enthält vor allem Fructose. Der Agavendicksaft besticht durch wenig Eigengeschmack, weniger Kalorien, höhere Süsskraft, löst sich besser auf und verlangsamt das Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Jedoch kann Agavendicksaft nicht erhitzt werden und wirkt appetitanregend. Eine weitere natürliche und vielseitig nutzbare Alternative ist Ahornsirup. Er besteht aus dem Saft des nordamerikanischen Zuckerahorns und enthält vor allem Saccharose. Er enthält unter anderem bis zu 50 heilsame Bestandteile und bringt wertvolle Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen mit. Ein grosses Plus ist, dass Ahornsirup deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker enthält. Den Blutzuckerspiegel lässt er auch nur langsam ansteigen und weist entzündungshemmende Eigenschaften auf. Jedoch ist er nicht gleich süss und geschmacks-intensiv (wird oft auch mit billigem Sirup gepanscht). Dattelsirup (aus südlichen Ländern) besteht aus Datteln sowie Wasser und enthält viel Fructose. Dieser fördert die Verdauung und kurbelt den Stoffwechsel im Körper an. Da er reich an Fructose ist, wandelt der Körper dies direkt in Fett um. Er wird jedoch nicht von allen Menschen gut vertragen. Ein weiterer Nachteile, dass er eher teuer ist und Karies fördert. Das Schlusslicht der natürlichen Alternativen (in diesem Text) macht der Kokosblütenzucker /Kokosblütensirup. Dieser besteht aus der Blüte der Kokospalme und enthält vor allem Saccharose, Glucose sowie Fructose. Vorteile, wie angenehm karamellier Geschmack, das Enthalten von Eisen, Zink sowie Insulin bietet diese Alternative. Jedoch bringt auch diese ihre Nachteile, sie ist eine sehr teuer sowie kariesverursachend. Durch den hohen Fructose Gehalt, wird es vom Körper direkt in Fett umgewandelt. Zuckeraustauschstoffe Synthetische Alternativen aus dem Chemielabor Einer der wohl bekanntesten synthetischen Süssstoffe ist Stevia, ein aus er Stevia rebaudiana Pflanze gewonnenes Stoffgemisch. Es besteht hauptsächlich aus Steviogylocsyden und kommt ursprünglich aus Paraguay. Stevia ist diabetiker-geeignet, Kalorien frei, nicht Karies verursachend und ca. 300-mal süsser als Zucker. Sein Eigengeschmack ähnelt dem von Lakritze. Beim Backen oder Kochen findet dieser Süssstoff oft Verwendung, da es hitzestabil ist. In grossen Mengen jedoch weist es einen charakteristisch bitteren Eigengeschmack auf. Stevia ist unter der Nummer E 960 in die Liste der zugelassenen Süssstoffe aufgeführt. Ein weiterer synthetischer Süssstoff, welcher aus der Rinde der Birke oder Buche gewonnen wird, ist Xylit. Dieser weist nur fast halb so viele Kalorien wie gewöhnlicher Zucker auf, ist besser für die Zähne, verursacht keine Karies und beeinflusst den Blutzucker kaum. Nachteile sind die abführende Wirkung bei zu grossen Mengen, die Anschaffung ist teuer und bei einer sensiblen Verdauung können Blähungen oder Durchfall auftreten. Ebenfalls Cyclamat oder auch Assurgin genannt, ist ein synthetisch hergestellter Süssstoff. Cyclamat wird die E-Nummer E 952 zugeordnet. Dieser ist etwa 35-mal so süss wie Zucker, kalorienfrei, nicht Karies-verursachend sowie gut geeignet zum Backen und Kochen. Es enthält kaum Beigeschmack. Cyclamat wird teilweise auch als Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt und kann auf Dauer die Darmflora des Menschen zerstören. Zuletzt Erythrit, ein synthetisches, nährstofffreies Produkt, welches in reifen Früchten wie Melonen, Weintrauben, Birnen sowie Pistazien vorkommt. Die Gewinnung ist allerdings sehr kostspielig und wird daher in der Lebensmittelindustrie durch Fermentierung gewonnen. Erythrit ist eine süss schmeckende Verbindung, zu den Zuckeralkohol gehörend. Es wird als Zuckeraustauschstoff verwendet. Es enthält sehr geringe Kalorien, beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, verursacht keine Karies und ist im Volumen und in der Textur Zucker ähnlich. In grösseren Mengen kann es jedoch zu Verdauungsproblemen führen und abführend wirken. Es ist teurer als herkömmlicher Zucker. So reagiert unser Körper auf Zucker Selbstversuch mit zu viel und ohne Zucker Ein gewagter aber interessanter Selbstversuch mit und ohne Zucker – schaut selber, was sich bei den Teilnehmern der PULS Reportage geändert hat. E-Nummer – was ist das überhaupt? Eine andere Bezeichnung für Lebensmittelzusatzstoffe ist die E-Nummer. Zusatzstoffe sind jeweils auf der Rückseite der Lebens-Mittel zu finden. Diese Zusatzstoffe sind in der EU zugelassen – „E“ steht für Europa. Mittlerweile gibt es über 300 verschiedene E-Nummern mit unterschiedlichsten Funktionen. Antioxidationsmittel: verhindern das Ranzigwerden von Fetten und sorgen für eine längere Haltbarkeit Emulgatoren: verbinden Stoffe, die nicht miteinander mischbar sind wie zum Bespiel Öl und Wasser Farbstoffe: machen Lebensmittel ein bisschen farbenfroher und leuchtender Verdickungsmittel: sorgen für eine schöne Konsistenz beispielsweise bei Pudding oder Eis Geschmacksverstärker: peppen den Geschmack auf Konservierungsstoffe: hemmen Mikroorganismen und sorgen für eine längere Haltbarkeit Zuckeraustauschstoffe: werden als Zuckerersatz verwendet Auszug aus der Liste Zusatzstoffe und ihre E-Nummern Überfliege doch mal diese Liste, du wirst erstaunt sein, was du alles findest… In dieser Liste sind die Zusatzstoffe aufgeführt, die zur Zeit (Stand 2019) EU-weit verwendet werden dürfen. Es lohnt sich die Lebensmittel und den Inhalt der Zusatzstoffe kurz zu lesen: Wenn du die Worte auf der Zutatenliste nicht aussprechen geschweige dir einen Reim daraus machen kannst (keine Angst, da bist du nicht alleine) oder dir schon beim Lesen der Inhaltsangaben der Appetit vergeht, haltest du lieber Ausschau nach einer Alternative. E-Nummern der Süssungsmittel E-Nr. Bezeichnung Klasse* Erläuterung E 420 Sorbit, Sorbitsirup Sü Zuckeralkohol E 421 Mannit Sü Zuckeralkohol E 950 Ascesulfam-K Sü Süssstoff E 951 Aspartam (besteht aus 2 Aminosäuren) Sü Süssstoff, nicht ganz koch- und backfest E 952 Natrium-, Calciumcyclamat Sü Süssstoffe (Cyclohexansulfamidsäure) E 953 Isomalt Sü Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff E 954 Saccharin (-Natrium, -Calcium, -Calium) Sü Süssstoffe E 955 Sucralose Sü neuer künstlicher Süssstoff E 957 Thaumatin Sü natürlicher Süssstoff E 959 Neohesperidin DC Sü natürlicher Süssstoff E 962 Aspartam-Acesulfamsalz Sü neuer Süssstoff, Verbindung von E 950 mit E 951 E 965 Maltit, Maltitsirup Sü Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff E 966 Lactit Sü Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff E 967 Xylit Sü Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff E 968 Erythrit Sü Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff * Sü = Süssungsmittel Weitere Artikelaha-backstage #44: Selbstbewusster im SportManifestieren - Was ist das?Self-CareDating Tipps, die funktionierenSmartwatches - Die Handys fürs HandgelenkGestalterischer Vorkurs Zuletzt aktualisiert: 02/2023