Dieser Jubiläums-Beitrag anlässlich 25 Jahre aha beschäftigt sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Jugendbeteiligung in Liechtenstein und informiert über ausgewählte Möglichkeiten der (politischen) Partizipation. «Ich finde es wichtig, dass sich Jugendliche beteiligen können. Eine Informationsstelle wie das aha ist wichtig und sollte es auch in Zukunft geben.» Magnus Hasler, Streetworker Warum Beteiligung? Kinder und Jugendliche sollen (müssen) ihre Partizipationskompetenzen möglichst früh erleben und üben dürfen, um dadurch von ihren Rechten Gebrauch machen zu können. Erlernte und gelebte Partizipation junger Menschen bedeutet, dass sich die Kinder/Jugendlichen mit ihrem Lebensumfeld – ihrem Wohnquartier, ihrer Gemeinde, ihrem Land – besser identifizieren. Partizipation, verstanden als Selbstbestimmung (im Sinne freier Entscheidung), wirksames Handeln (im Sinne aktiver Mitgestaltung der Lebenswelt und Engagement) sowie Zugehörigkeit und Kooperation (im Sinne der Einbindung in und Gestaltung von positiven sozialen Beziehungen), stärkt die Teilnahme in Schule (Lehre) und Gesellschaft, trägt zur Verbesserung von Lernen und Kompetenzentwicklung bei und fördert die Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Klima innerhalb von Gruppen und innerhalb der Gesellschaft aus. Rechtliche Grundlage Liechtenstein hat in Bezug auf die Kinder- und Jugendbeteiligung eine sehr fortschrittliche Gesetzesgrundlage (siehe z.B. KJG, Art. 87, 88 und 95). Das Kinder- und Jugendgesetz KJG sieht unter Art. 87 Folgendes für Mitsprache, Mitgestaltung und Mitbestimmung vor: ,,Das Land und die Gemeinden haben Kinder und Jugendliche an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass sie in Angelegenheiten, die sie besonders betreffen, mitreden sowie ihr Umfeld und ihre Zukunft in altersgerechter Weise mitgestalten und mitbestimmen können.“ Seit 2009 ist die Beteiligung gesetzlich verankert. In den elf Gemeinden wird dies unterschiedlich umgesetzt, doch es besteht ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung der Jugendbeteiligung, und die Wünsche der Jugendlichen werden ernst genommen. Zum Kinder- und Jugendgesetz (KJG) Wie/Wo können sich Jugendliche beteiligen? Insta Post_Politisch aktiv werden_Partizipation_Beteiligung von Verein Jugendinformation aha- Jugendteam Du möchtest dich in der Freizeit beim aha sinnvoll engagieren und auch ein Taschengeld dazu verdienen? Aber nicht nur das, sondern es macht dir auch Freude, Neues auszuprobieren und zu lernen und deine Skills zu erweitern? Dann werde Teil vom aha-Jugendteam. Alle Infos zum aha-Jugendteam bekommst du hier: aha-Jugendteam jubel – Jugendbeteiligung Liechtenstein Die Jugendbeteiligung Liechtenstein, kurz jubel, stellt seit dem Jahr 2007 eine Plattform für Jugendliche der Sekundarstufe I zur klassen-, schul- und gemeindeübergreifenden Vernetzung sowohl untereinander als auch mit Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft dar. jubel bezweckt, Kindern und Jugendlichen in Angelegenheiten, die sie besonders betreffen, ein Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsrecht einzuräumen. Das Mandat zur Teilnahme an jubel haben die jeweiligen Klassensprecher:innen. Beispielprojekt: Beim jubel Forum wurde von Jugendlichen gewünscht, dass in der kalten Jahreszeit bzw. abends freie Sportangebote fehlen. Daraufhin wurde das Projekt „Halle für alle“ mit Unterstützung der Offenen Jugendarbeit und engagierten Jugendlichen gestartet. An bestimmten Samstagabenden steht die Sporthalle den Jugendlichen zur Verfügung. jubel «Das aha ermöglichte mir vieles. Bei der Moderation des Jugendprojekt-Wettbewerbs konnte ich mich das erste Mal rhetorisch ausprobieren, und durch jubel wurde das Feuer entfacht, um gemeinsam mit Brian den Jugendrat zu gründen» Florian Ramos, Mitgründer Jugendrat Liechtenstein Psst… jubel haben wir auch schon in einem anderen Jubiläumsbeitrag vorgestellt: jubel-Jubiläumsbeitrag Jugendrat & Jugendsession Der Jugendrat Liechtenstein ist eine Plattform für junge Erwachsene zwischen 15 und 28 Jahren, welche sich für politische Themen interessieren und einsetzen möchten. Der Verein wurde durch die beiden Initiatoren Brian Haas und Florian Ramos mit ihren Mitgründern Ende 2012 gegründet. Dieser bezweckt die Teilnahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Liechtenstein am politischen Prozess zu verbessern und die politische Bildung zu fördern. Ausserdem setzt sich der Jugendrat zum Ziel, die jungen Erwachsenen neutral auf das Wählen vorzubereiten sowie diese zur Stimmabgabe zu bewegen. Bekannt wurde der Jugendrat vor allem durch sein Projekt easyvote, welches bei den Wahlen seit 2013 zum Einsatz kommt. Die Jugendsession ist eines der Projekte des Jugendrat Liechtenstein. Sie soll die Meinung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen einholen und an die Politik weitergeben. Alle interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Landes kommen im Landtagsplenarsaal zusammen um über aktuelle Themen zu diskutieren und Lösungsansätze zu formulieren. Am Ende der Jugendsession werden diese Forderungen und Lösungsansätze der Politik übergeben. Zur Website vom Jugendrat: Jugendrat Liechtenstein Jugendpartizipationsprojekte – Erasmus+ Jugendpartizipationsprojekt…was für ein langes Wort! 😉 Gemeint sind damit Projekte, die von jungen Menschen für junge Menschen gestaltet, umgesetzt und durchgeführt werden. Das spannende an diesen Projekten ist, dass sie von der EU gefördert werden, das heisst die Kosten für die Projektplanung, Coaching, Aktivitäten etc. werden übernommen, sodass ihr was Tolles auf die Beine stellen könnt! Voraussetzungen: Euer Projekt soll die aktive Beteiligung Jugendlicher am gesellschaftlichen und demokratischen Leben in Liechtenstein und Europa stärken. Es sollte junge Menschen für die gemeinsamen europäischen Werte und Grundrechte sensibilisieren und ihnen neue Möglichkeiten schaffen sich in der Zivilgesellschaft zu engagieren. Beispielprojekt: Das Projekt Klimawandel in deiner Region – engagiere dich jetzt! beschäftigt sich mit dem Thema Klimaschutz im Bodensee-Raum auf lokaler und europäischer Ebene. Mehr Infos zu Jugendpartizipationsprojekten: Jugendpartizipationsprojekte – Wie gehe ich es an? kijub – Kinder- und Jugendbeirat Der Kinder- & Jugendbeirat hilft dir gerne bei deinen Ideen. Das Team vom kijub kann dein Projekt mit Wissen und Coaching unterstützen und sie haben auch Geld, damit dein Projekt finanziell unterstützt werden kann. Beispielprojekte, die der kijub (finanziell) unterstützt hat: FILMPROJEKT zum Kinderrecht auf Kunst und Kultur Interregionale Jugendsession des Jugendrat Liechtenstein Planken rockt Sommercamp OJA RuGaSch OVERDOSE Music Festival in Schaan … Zur Website vom kijub: kijub Weitere Möglichkeiten OJA Liechtenstein Die Treffs der Offenen Jugendarbeit Liechtenstein sind in jeder Gemeinde Liechtensteins anzutreffen. Bei Fragen wende dich also gerne an eine:n der Jugendarbeiter:innen vor Ort in deiner, oder einer anderen Gemeinde. Projekt O-JA, ich will! O-JA, ich will! …dass etwas läuft! Hier werden deine Ideen gehört und gemeinsam mit dir (und deinen Kolleg:innen) umgesetzt. Ob Ausflüge, Partys, Sport, Zocken, Workshops, Kreatives, Kochen, Turniere, Kurse… Vieles ist möglich! Deine Offene Jugendarbeit Liechtenstein Jugendarbeit Mauren Allen Jugendlichen steht deshalb das Angebot der IDEEN BOX zur Verfügung. Dort können sie jederzeit Wünsche und Anliegen direkt an die Adresse der Jugendkoordination und somit an die Jugendkommission richten. Kinder- und Jugenddienst des Amtes für Soziale Dienste Unterstützt Beteiligungsprojekte Jugendlicher, überwacht das Qualitätsmanagement, regt Beteiligungsprojekte an und gibt Schützenhilfe. Finanzielle Projektförderungen auf Anfrage. Ombudsstelle für Kinder & Jugendliche (OSKJ) Die Ombudsstelle für Kinder & Jugendliche (OSKJ) begleitet und unterstützt Beteiligungsprojekte im Hinblick darauf, dass die UNO Kinder- und Jugendrechte nicht beschnitten bzw. eingehalten werden. OSKJ fördert die Kinder- und Jugendbeteiligung auf verschiedenen Ebenen. Kontakt: Margot Sele, margot.sele@oskj.li Jugendkommissionen Das Amt für Soziale Dienste bietet seit Jahren regelmässige Austauschtreffen zwischen den verschiedenen Akteur:innen aus der Kinder- und Jugendarbeit und den Mitgliedern der Jugendkommissionen an. Schwerpunkte werden durch fachliche und informelle Inputs gesetzt. Erfreulicherweise sind nun in allen Jugendkommissionen der Gemeinden Jugendarbeitende vertreten. Dies stärkt die lnteressenvertretung von Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden und bietet die Chance, das Recht auf Partizipation in Gemeindegestaltungsprozessen noch besser einzubetten und umzusetzen. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Schulen Kinder und Jugendliche werden an Schulen unterschiedlich in Entscheidungsprozesse einbezogen. Dies hängt stark von der jeweiligen Schulkultur und der Haltung der Lehrpersonen ab. Wünschenswert wären Beteiligungsprogramme bereits ab dem Kindergarten, damit alle Kinder das Recht auf Beteiligung früh kennen und leben lernen (Erwerb von Partizipationskompetenz). Um die Wertigkeit der Klassensprecher:innen zu heben und der Schülerbeteiligung einen höheren Stellenwert einzuräumen wäre es empfehlenswert, Rolle und Wahl des/der Klassensprecher/innen und deren Stellvertreterinnen im Schulgesetz (oder zumindest in den Reglements der einzelnen Schulen) zu verankern. Beispiele von Beteiligungsprojekten: Nachfolgend ein Auszug institutionalisierten Beteiligungsgefässen sowie von Projekten, die durch Jugendliche initiiert wurden: «Jugend im Gespräch» (mit Bürgermeister bzw. Vorsteher) in den Jugendtreffs der Gemeinden Vaduz und Balzers Ideenbox, welche sich direkt an die Jugendkommission wendet bzw. von dieser Rückmeldung gegeben werden muss, Gemeinde Mauren Kinderkonferenz «KinderMitWirkungsTag», Gemeinde Ruggell Erweiterung Skaterpark, Gemeinde Vaduz PumpTrack, Gemeinde Balzers Teilautonome Räume für Jugendliche, Gemeinde Schaan (Gemeinde Vaduz in Konzeptionierung) Weitere ArtikelJugendbeteiligungaha-Praktikant:innenjubelDatenschutzerklärungAlles was du brauchstabc Zuletzt aktualisiert: 06/2024