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Klimawandel – Jugendprojekt in Strassburg


Jugendliche setzen sich für Klimaschutz ein: Ein aufregender Besuch im Europäischen Parlament

Vom 13. bis 14. März reisten 30 junge Erwachsene aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz nach Strassburg, um die europäischen Institutionen kennenzulernen und sich mit Politiker:innen und Vertreter:innen auszutauschen. Die engagierten Jugendlichen repräsentierten das Erasmus+-Projekt „Klimawandel in deiner Region – Engagiere dich jetzt!“, das im Dezember 2022 in Konstanz begann. Ziel des Projekts ist es, Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels im Bodenseeraum zu entwickeln.

Bei ihrem Besuch im Europäischen Parlament und im Europarat präsentierten die jungen Erwachsenen zehn Projektskizzen. Die Politiker:innen und Vertreter:innen lobten ihre Arbeit und gaben konstruktives Feedback. Die Projektskizzen sollen nun in konkrete Umsetzungspläne umgewandelt werden. Die Jugendlichen schätzten die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen aus der Bodenseeregion auszutauschen und voneinander zu lernen. Wenzel Tiefentaler aus Liechtenstein betonte, dass der Austausch verschiedener Lebensansichten ein besonderes Erlebnis war. Auch Jannis Matt „fand besonders den Austausch mit den Jugendlichen aus den Nachbarländern am besten“. Daria Joerger, ESK-Freiwillige im aha, beschrieb die Reise als beeindruckend und sah darin eine Möglichkeit, sich mit Politikern über den Klimawandel auseinanderzusetzen. Sie betonte, dass das Treffen Hoffnung auf eine bessere Zukunft für kommende Generationen gab und den Teilnehmern Mut machte, ihr Engagement für das Klima fortzusetzen.
Das Projekt, gefördert von Erasmus+ und movetia, hat zum Ziel, die grenzüberschreitende Jugendarbeit und die Beteiligung junger Menschen an politischen Prozessen auf lokaler und europäischer Ebene zu fördern. Die Partner des Projekts sind das aha Vorarlberg, das aha Liechtenstein, die Gesellschaft zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (Gfgz) und die Geschäftsstelle der Internationale Bodensee-Konferenz (IBK).

Hintergrund

Das Jugendpartizipationsprojekts „Klimawandel in deiner Region – Engagiere dich jetzt!“

Der Klimawandel kennt keine Grenzen und stellt mit seinen Folgen eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar. Die Bodenseeregion spürt bereits seit Jahren die ersten Anzeichen des Klimawandels: zu hohe Wassertemperaturen und niedrige Wasserstände im Bodensee, schwere Herbststürme, Dürren und Überschwemmungen. Die Folgen sind beispielsweise vermehrtes Fischsterben oder starker Algenwachstum sowie Ernteausfälle. Letztendlich wird sich der Klimawandel nicht nur auf die Natur, sondern auf das Lebens von uns allen und vor allem auf das zukünftiger Generationen auswirken. Jugendbewegungen wie Friday’s for Future oder Klimastreik FL haben es geschafft, dass Thema wieder in den Fokus der Politik zu rücken. Dank ihnen steht Klimaschutz wieder auf der internationalen Agenda und erhält mehr Aufmerksamkeit und Interesse in der Öffentlichkeit. Das grenzüberschreitende Jugendpartizipationsprojekt bietet jungen Menschen die Möglichkeit eigene Ideen und Vorschläge zum Klimaschutz im Bodenseeraum einzubringen, sie mit Politiker:innen zu diskutieren und ihre Realisierung zu planen. Im Dezember 2022 startete das Projekt mit einem ersten Treffen in Konstanz, wo die jungen Leute sich kennenzulernen und erste Ideen brainstormen konnten. Dies war die Basis, auf welcher in weiteren Online-Sitzungen inhaltlich aufgebaut wurde.

Erfahrungsbericht

Ein Projekt, welches Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern zusammen bringt, ihnen politische Erfahrung ermöglicht und Gehör verschafft. Ein Projekt, in welchem junge Erwachsene Vorschläge und Lösungsansätze zur Klimakrise entwickeln, um diese anschliessend verschiedenen Europainstitutionen vorzustellen? Genau ein solches Projekt ist das Future Check 4.

Jannis

aha-Jugendreporter Jannis Matt

Vorbereitungen

Im Jahr 2022 traf sich das Kernteam des Projektes zum ersten Mal. Die jungen Erwachsenen lernten sich kennen und besprachen die ersten Ideen. Unter der Leitung von Florian Schmid und Nathalie Jahn wurde so ein Projekt auf die Beine gestellt, welches jungen Menschen ermöglichte ihre Ideen und Vorschläge an die Europainstitutionen zu bringen.  Im März 2023 fand nun der Höhepunkt des Projektes statt.

Über die letzten paar Monate hatte das Kernteam und die beiden Leiter der Gruppe weitere junge Erwachsene rekrutiert und eingeladen ein Teil des Projektes zu sein. Als mir Nathalie von dem Projekt erzählt hatte, war ich begeistert und wollte unbedingt dabei sein. So fand am 5. März 2023 das «erste» Online-Vorbereitungstreffen statt. Man diskutierte über mögliche Vorschläge und wer an welchem der Ideen interessiert war.

Ein zweites Treffen fand drei Tage später statt. Bei diesem Treffen wurden unter anderem die Institutionen vorgestellt, welchen man die Vorschläge präsentierte, ein Skizzenraster erstellt und offene Fragen beantwortet.

 

Montag, 13. März

 Am Montag, dem 13. März war es dann so weit. Gemeinsam mit Nathalie und Michael reiste ich mit dem Zug nach Zürich. In der Nähe des Bahnhofes gab es einen Busparkplatz, an welchem wir uns mit den anderen Teilnehmern verabredet hatten.

In einem Reisebus fuhren wir nun nach Kehl, in Deutschland. Die Universität Kehl hatte uns zum Mittagessen eingeladen und im Anschluss liefen wir gemeinsam zum Euro-Institut, wo wir von Georg Walter, dem Direktor des Instituts begrüsst wurden. Er erklärte uns, dass das Euro-Institut sich mit dem grenzüberschreitenden Projektmanagement befasst, Studien durchführt und Fortbildungen anbietet. Im Institut selbst arbeiteten wir in unterteilten Gruppen. Jeder an dem Projekt, das ihn ansprach. Innerhalb von eineinhalb Stunden hatten sich mehrere Vorschläge entwickelt und Plakate erstellt.

Von Kehl aus, reisten wir mit dem Bus weiter nach Strassburg zum Europaparlament.  Nachdem wir den Sicherheitscheck hinter uns hatten, wurden wir von einer Assistentin ins Gebäude hineingeführt, abgeholt. Sie brachte uns in einen kleinen Presseraum in welchem wir auf die erste Politikerin, Claudia Gamon warteten. Die Gruppen stellten jeweils ihre Vorschläge vor.

Vorschläge

• Bäume in Ländern (wie Irak, Syrien …) pflanzen, um der Klimawandel bedingten Dürre entgegenzuwirken.
• Subventionen für Firmen, die zukunftsorientiert investieren (Grün investieren)
• Green Number – ein Label, welches anhand eines 1-10 Zahlensystems anzeigt, wie umweltfreundlich ein Produkt produziert wurde
• Ein Mobilitätskonzept, welches einem ermöglicht in ganz Europa mit dem Zug zu reisen
• Ein Verkehrskonzept für Liechtenstein, das uns einen besseren Anschluss an den Bodensee und unsere Nachbarländer ermöglicht
• Klima als Fach aufzunehmen, um die Bildung um das Thema auszuweiten
• Klimaschutz als Menschenrecht einführen

 

Nach Frau Gamon durften wir noch Herrn Norbert Lins unsere Vorschläge vorstellen und wurden anschliessend von ihm zum Fototermin begleitet. Von dort aus ging es in den Bienenstock bzw. das Parlament, wo wir die Politiker:innen beobachten konnten, wie sie ihre Plätze für die bevorstehende Sitzung einnahmen. In einem weiteren Raum wurde uns ein Film über das Europäische Parlament gezeigt, wo wir mehr über die Ziele und Politik erfuhren. Die Mitarbeiterin brachte uns anschliessend zurück in den Presseraum, in welchem wir zuvor schon waren. Dort stellten wir, als letzter Politiker, Andreas Schwab unsere Vorschläge vor.

 

Dienstag, 14. März

Am Dienstagmorgen durften wir auf eigene Faust Strassburg erkunden. Nathalie und ich sahen uns die Kathedrale de Notre Dame de Strasbourg an.  Das Gebäude ist ein einziges riesiges Monument. An den Aussenwänden sind viele biblische Figuren eingemeisselt und bis aufs Detail ausgearbeitet. Die Kathedrale im Inneren sehr gotisch gehalten und durch die bemalten Fenster gelangt nur wenig Licht hinein. In einem hinteren etwas abgelegenen Teil der Kirche steht sogar eine vollfunktionstüchtige astronomische Uhr.

In der Altstadt von Strassburg erkundeten wir die vielen kleinen Geschäfte von Chocolatiers und Antiquariaten bis hin zu den Bäckern und Einkaufsläden.

Am Nachmittag reisten wir zum Europarat. Sowie beim Parlament mussten wir ebenfalls hier durch einen Sicherheitscheck durch. Eine Mitarbeiterin des Europarates erzählte uns die Geschichte der Gründung des Europarates und führte uns anschliessend in ein Sitzungszimmer. Dort wurden wir von einer Vertreterin des Europarats begrüsst und wir stellten ihr unsere Vorschläge vor. Obwohl der Europarat grundsätzlich mit Menschenrechten zu tun hat und weniger mit Wirtschaft und Technologie gab sie uns trotzdem konstruktives, positives Feedback auf unsere Vorschläge.

Danach folgte ein Kurzinput eines Mitarbeiters auf Englisch.  Michael bot an zu übersetzen, was manchmal seine Tücken hatte, aber uns alle immer wieder zum Lachen brachte. Der Vortrag handelte davon, was Klimaschutz mit dem EU-Rat zu tun hatte und welche Aufgabenbereiche hierbei für den Rat anfielen.
Nach dem Europarat reisten wir mit dem Bus zurück nach Zürich, wo wir uns von den anderen Teilnehmern verabschiedeten.

 

Persönliche Meinung

Die Reise war sehr intensiv und beanspruchte das kognitive Denken sehr stark. Für mich persönlich fand ich gerade den Austausch mit Jugendlichen aus anderen unseren Nachbarländern am besten. Über Dinge zu erfahren, die man hierzulande weniger mitkriegt und das Wissen zu erweitern anhand des Wissens eines anderen Menschen machte die Reise angenehm und unterhaltsam. Sehr interessant waren auch die Unterhaltungen mit den unterschiedlichen Politiker:innen und ihre Verbesserungsvorschläge und Meinungen zu unsern Vorschlägen. Das nächste Mal wäre es schön, wenn man etwas mehr Zeit für die Diskussionen offenlässt, damit das Programm nicht so straff ist. Ansonsten wurde die Reise organisatorisch gesehen gut geplant. Ein grosses Lob an die beiden Leiter Florian und Nathalie.  Danke, dass ich an der Reise teilhaben durfte.

Die Vorteile und Nachteile von CRISPR/Cas9


CRISPR/Cas9: Die Schere, die unsere Zukunft sichert

Was wäre, wenn alles, was du jetzt kennst, verschwindet? Wenn von den Pflanzen, die wir als Nahrung brauchen, nichts weiter übrig ist, als ein vertrockneter Stängel? Was wäre, wenn wir uns dem Klimawandel anpassen können, aber unsere Umwelt es nicht kann? Was wäre, wenn Krankheiten, die wir noch nie zuvor gesehen haben, einen Grossteil der Menschheit infizieren? Was wäre, wenn es eine mögliche Chance gibt, uns schneller an die Veränderungen der Welt anzupassen… und wir es schaffen mit unserer Umgebung das gleiche zu tun? Die Chance gibt es bereits, bekannt unter dem Namen CRISPR/Cas9. 

aha-Jugendreporter Jannis Matt

Die Entdeckung von CRISPR

So wie Menschen, haben auch Bakterien ein Immunsystem. Ein Teil dieses Immunsystems ist CRISPR. Nehmen wir an, ein Bakterium wird von einem Virus angegriffen und das Bakterium überlebt diesen Angriff. Dann schnappt sich CRISPR einen Teil des Virus-Genoms, also das Erbgut des Virus, und fügt ihn im Genom des Bakteriums hinzu. Das Ganze wird dann in die RNA übersetzt (CrRNA= CRISPR RNA). Wenn also ein weiterer Angriff des Virus auf das Bakterium stattfindet, produziert der Genveränderte Teil des Bakteriums Proteine (Cas-Proteine). Mit Hilfe dieser Proteine kann das Virus erkannt, ausgeschnitten und unschädlich gemacht werden.  

 

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Illustration: Jannis Matt

Das System kann man mit der heutigen Gesichtserkennung vergleichen, einmal gespeichert wird ein Virus, bei erneutem Angriff, schnell eliminiert. Dieser Prozess innerhalb der Bakterien fiel im Jahr 1987 japanischen Forscher*innen das erste Mal auf. Gefunden hat man CRIPSPR in dem Darmbakterium E. coli, später auch in vielen anderen Bakterien (45%) und Archaeen (87%).  

Während des Jahreswechsels von 2012 auf 2013 entwickelten die Wissenschaftlerinnen Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier, die bis heute erfolgreichste Form von CRISPR, genannt CRISPR/Cas9. Für ihre Entdeckung gewannen die Molekularbiologinnen 2020 den Chemie-Nobelpreis. 

 

Ein kurzer Ausflug durch das Erbgut 

Bevor man CRISPR/Cas9 verstehen kann, muss man zuerst das verstehen, was es verändert; die DNS.  Beginnen wir am Anfang.

Genome, auch Erbgut genannt, fassen alle Erbinformationen innerhalb einer Zelle zusammen (Chromosomen, DNS und RNA). Die Chromosomen sind mittig eines Zellkerns vorhanden. Sie enthalten die DNS (Desoxyribonukleinsäure; engl. DNA). Die DNS ist die Trägerin der Erbgutinformationen. Auf ihr liegen die Gene. Sie beschreiben die Abschnitte auf der DNS, welche für Herstellung von RNA assoziierten Eiweissen verantwortlich sind. Die Merkmale eines Lebwesens werden durch ebendiese Gene bestimmt. Ribonukleinsäure kurz RNA genannt ist in den meisten Fällen als «Bauplan» für die Eiweisse vorhanden. Die RNA ist ein wichtiger Bestandteil in der Proteinbiosynthese. Es gibt auch RNA, die für die Kommunikation innerhalb der Zelle verantwortlich sind, z.B. mRNA; sie übermitteln Informationen zwischen Zellkern und Ribosomen. Die Erbinformation ist in einem genetischen Code gespeichert. Zur Entschlüsselung/ Übersetzung (Translation) dieses Codes werden die Ribosomen benötigt. 

 

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Illustration: Jannis Matt

Zuerst zur Transkription: Die Informationen in der DNS werden mit Hilfe der Abstände in der Basenanordnung gemacht. Die Transkription ist nun dafür zuständig, dass die in der DNS verschlüsselten Informationen in RNA umgewandelt (transkribiert) werden. In der Übersetzung folgt der zweite Schritt. Informationen werden hier mit Hilfe von mRNA-Verschlüsselung einem Ribosomen weitergegeben. Dieser weiss durch die erhaltene Information nun die Anordnung der Aminosäuren und welche Typen Aminosäuren er verbinden muss.

Nun erfolgt ein weiterer Vorgang: die Proteinsynthese. Wie bereits erwähnt, werden Aminosäuren miteinander verbunden. Wenn eine solche Aneinander Bindung mehrerer Aminosäuren vollendet ist, entsteht eine Kette, die man Protein nennt. Sobald das Protein fertig ist, faltet es sich zu einer 3D Struktur zusammen. Je nachdem wie die Struktur gefaltet ist, wir eine andere Funktion des Proteins im Körper bestimmt.  Zu guter Letzt: Die Replikation. Im Zellkern ist die DNS enthalten. Damit ein Lebewesen aber auch wachsen kann muss eine Zellteilung (Replikation) stattfinden. Die Originalzelle verdoppelt sich also während der Zellteilung. Nach der Teilung verbinden sich an jedem Strang Basen aus der Nähe. Nach dem Abschluss der Prozedur existieren nun zwei identische doppelsträngige DNS-Moleküle und eine neue Zelle.  

 

Mutationen in den Genen 

Auch ein so ausgeklügeltes System wie unser Körper ist nicht perfekt. So passiert es, dass hin und wieder ein Basenpaar falsch angeordnet ist. Eigentlich nichts schlimmes, denn unser Körper, sowie viele andere Lebewesen, besitzen Zellen mit einer «Korrekturfunktion». Damit kann eine Zelle bei einer Entdeckung eines Fehlers diesen korrigieren. In unserem Beispiel werden die Basenpaare also wieder richtig angeordnet. Eine geringfügige DNS-Variation taucht bei den meisten Menschen auf. Viele dieser Variationen wirken sich auf ihre Nachfolgenden Zellen und deren Genkopien jedoch nicht aus und Schaden einem nicht. Es kann allerdings vorkommen, dass ein Fehler in nachfolgenden Kopien eingebaut wird. In diesem Fall spricht man dann von einer Mutation. 

Mutationen können innerhalb einer Familie oder lediglich bei einer Person einmalig sein. Viele der schädlichen Mutationen sind selten. Dennoch gibt es Mutationen, die häufiger als bei 1% der Menschheit auftauchen. Man nennt sie Polymorphismen. Die meisten von uns haben mindestens eine davon in sich. Nämlich ihre Blutgruppe also: A, B, AB oder 0. Wie jeder weiss, ist die Blutgruppe alles andere als schädlich für uns und so ist es auch mit den meisten anderen Polymorphismen.  

Wie in vielen Dingen, gibt es auch hier Ausnahmen.  Mutationen variieren in verschiedenen Dingen: 

  • Grösse 
  • Ort im Körper 
  • Veränderung in der Aminosäuren Sequenz/ Art -> Veränderung eines Proteins 

Da die Aminosäuren ein Teil der Proteinproduktion sind, kann ein kleiner Fehler schon zu einem grossen Schaden werden. Sollte z.B. eine falsche Aminosäure eingebaut werden, kann es passieren, dass das Protein nicht produziert werden kann. Die Phenylketonurie – eine der häufigsten genetisch bedingten Krankheiten – sorgt dafür, dass die Aminosäure Phenylanin (durch Nahrung aufnehmbar) nicht aufgenommen werden kann. Die Ansammlung der Aminosäure kann bei einem Menschen zu einer schweren geistigen Behinderung führen. 

 

Evolution- die Vorteilhafte Seite der Mutationen 

Vor Millionen von Jahren sah der Mensch noch ganz anders aus.  Eine andere Schädelform, eine stärkere Behaarung und ganz andere Krankheiten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Mensch so weit, dass er ein stabiles Immunsystem aufgebaut hatte und Krankheiten im Inneren Bekämpfen konnte. Noch heute tragen wir ein solches Immunsystem in uns und dies verdanken wir der Evolution.  

Nehmen wir ein Beispiel:  die Sichelzellkrankheit. Sie entsteht nur, wenn beide Elternteile jeweils ein rezessives Gen für die Erkrankung ihrem Kind vererben. Die Krankheit verursacht bei dem Kind Symptome, die zur Verkürzung seines Lebens führen können.  Sollte das Kind jedoch nur eines dieser rezessiven Gene erhalten, entwickelt es eine Art Schutz gegen Malaria (eine Blutinfektion) und hilft ihm so, zu überleben. 

Die Natürliche Selektion ist ein Konzept, welches sich auf die Wahrscheinlichkeit stützt, dass Mutationen, die unsere Überlebenschance verschlechtern, selten auf Nachkommen übertragen werden. Mutationen, die jedoch das Überleben sichern und die Chancen verbessern, kommen zuerst selten und dann immer häufiger vor. Sollten «gute» Mutation häufiger, in mehreren Populationen vorfindbar sein, bezeichnet man sie als Evolution. 

 

CRISPR/Cas 9 und seine Anwendungsbereiche 

CRISPR eine neue Heilmethode 

Als CRISPR entdeckt wurde war schnell klar, dass es sowohl gute als auch nochmal zu überdenkende Auswirkungen haben würde.  

Nehmen wir an, du wachst am Morgen auf und kannst dich nicht bewegen. Deine Füsse funktionieren nicht mehr und alles, was du tun kannst, ist zum Arzt gebracht zu werden. Nach langen Tagen des Wartens die Diagnose: Du hast eine seltene unheilbare Genkrankheit.  So ähnlich geht es manchen Menschen. Durch CRISPR/Cas9 gibt es jedoch die Chance auf Heilung. Doch wie heilt CRISPR/Cas9 eine bis dato unheilbare Krankheit? 

Was CRISPR im Prozess der Heilung macht, ist ziemlich simple und dennoch kompliziert zu erklären, deshalb; Eine vereinfachte Darstellung des Prozesses.  CRISPR/Cas9 kann also gezielt darauf programmiert werden, ein bestimmtes «Wort» aus unseren Genen auszuschneiden und zu verändern. Dabei gibt es auch Nachteile.  

 

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Illustration: Jannis Matt

Da CRISPR eine neue Heilmethode ist, kann es teilweise Jahre brauchen bis CRISPR richtig programmiert ist. Für den Patienten wiederum bedeutet dies den möglichen Tod. Trotzdem können die Wissenschaftler CRISPR nicht schneller programmieren, denn sollte auch nur eine kleine Chance vorhanden sein, dass es z.B. neue Mutationen hervorruft, weil es falsch andockt, dürfen sie es einem Menschen nicht verabreichen.  Dazu kommt, dass diese Methode in vielen Staaten noch nicht erlaubt ist. In Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein ist der Eingriff in das Menschliche Erbgut verboten, somit auch CRISPR. In den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien erlaubt.  

 

Geneditierte Babys 

Ende November 2018 wurde in den Medien über die ersten CRISPR-Babys der Welt diskutiert. He Jiankui, der Forscher, der hinter den geneditierten Babys steckte, hatte zwar einen Forschungsbericht geschrieben, dieser wurde jedoch nur teilweise veröffentlicht. In den Teilen des veröffentlichen Forschungsberichtes, beschrieb Jiankui wie er die Gene der Zwillinge so veränderte, dass sie vor einer HIF-Infektion geschützt sind. Nach Aussagen einiger Experten auf dem Gebiet, kann man beim Editieren eines Embryos nie ganz klar sagen, ob CRISPR da angesetzt hat, wo es sollte. Kurz gesagt, ob die Babys nun tatsächlich gegen HIF geschützt sind, ist fragwürdig. 

Die Babys haben aber auch eine andere Frage aufgeworfen, und zwar auf der ethischen Ebene. Können wir als Gesellschaft, als Menschen, uns auf moralischer und ethischer Weise erlauben, die Genome unserer Kinder zu editieren? Welche Gefahren birgt sowas?  Was ist, wenn die Kinder von morgen zu perfekt sind? Dazu kann man nicht viel sagen, im Endeffekt birgt CRISPR den Vorteil Genkrankheiten zu heilen, auf der anderen Seite ist es eine der mächtigsten Waffen der heutigen Zeit. Die Frage, ob es moralisch und ethisch nun okay ist, muss jeder selbst beantworten. 

 

Von CRISPR-Babys zu CRISPR-Pflanzen 

Der Klimawandel beschleunigt sich immer mehr. Lange Trockenheit, Überschwemmungen, der Boden enthält keine Nährstoffe mehr und unsere Pflanzen können nicht mehr wachsen. So kann unsere Zukunft aussehen. Als Mensch passen wir uns schneller den Veränderungen an, doch Pflanzen sind gerne beständig. Um sich zu verändern und anzupassen, brauchen sie Zeit, viel Zeit. Mit Hilfe von CRISPR könnte man diesen Prozess um ein Vielfaches beschleunigen.  Pflanzen könnte man gegen Schädlinge schützen, ihren Früchten mehr Volumen, mehr Süsse, mehr Ernte geben und wir hätten auf der ganzen Welt keine Hungersnöte mehr!

Wie schnell geht eine solche Editierung von Pflanzen wirklich? Besitzen die Früchte noch die Nährstoffe, die wir von ihnen brauchen? Wird die Tierwelt geneditierte Pflanzen akzeptieren und als Nahrungsquelle betrachten? * Rotten wir mit einer zu schnellen Züchtung von CRISPR-Pflanzen vielleicht den wenigen Restbestand von gefährdeten Tierarten aus? * Werden unsere gezüchteten Pflanzen einen Schaden anrichten, der nicht mehr rückgängig machbar ist? Diese Fragen sind nur schwer zu beantworten. 

*(gewisse Tiere (z.B. Koalas) sind wählerische Esser und ernähren sich nur von Ihnen auserwählten Pflanzen) 

Dennoch, die USA haben bereits mit der Einführung von CRISPR-editierten Pflanzen begonnen. Da geneditierte Pflanzen dort als Züchtungspflanzen zählen, müssen sie auch nicht gekennzeichnet werden. 

 

Zusammenfassung

CRISPR selbst ist ein neues, interessantes Tool, um uns in unserer Zukunft zu helfen. So wie es Vorteile bringt, bringt es auch Nachteile. Ob und wie die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft CRISPR in Zukunft nutzen will ist noch offen. Sollte die Wissenschaft auf neue Erkenntnisse kommen, kann uns CRISPR helfen auch bei verstärkten klimabedingten Wetterereignissen zu überleben. Vielleicht kann uns CRISPR auch dabei helfen, ausgestorbene Arten wieder zum Leben zu erwecken. Über CRISPR/cas9 wurde zwar in den Medien berichtet, aber eine breite Diskussion, wie wir es nutzen wollen, ging sowohl an der Gesellschaft, als auch der Politik vorbei. In der Quellenangabe sind einige Dokumentationen zu CRISPR verlinkt und auch die Quellen, aus denen alle im Artikel genannten Informationen bezogen sind. Sollten Unstimmigkeiten vorhanden sein, entschuldige ich mich dafür und werde diese ausbessern.   

 

Quellen:

 

Recycling und Plastik


Recycling und Plastik: Eine Rechnung, die nicht aufgeht.

Ob herkömmlicher oder Bioplastik, es ist das meistgebrauchte Verpackungsmaterial der Welt. Es ist leicht, einfach zu verformen und ist zudem auch noch günstig in der Herstellung. Ein Traum für die Industrie, ein Alptraum für die Umwelt. In diesem Beitrag erkläre ich, wieso Plastik gar nicht so recyclebar ist, wie es immer dargestellt wird.

Jugendreporter Jannis Matt

Jugendreporter Jannis Matt

Was ist Plastik eigentlich?

Polymere, umgangssprachlich Plastik oder Kunststoff genannt, werden aus Erdöl hergestellt. Dazu mixt man ein paar Zusatzstoffe, woraus sich wiederum 200 unterschiedliche Plastiksorten herstellen lassen. Einfach, oder? Nicht so ganz, der Prozess vom Erdöl zum Plastik besitzt einige Schritte mehr, welche sich wiederum in 4 Verfahren unterteilen lassen:

 

Illustration 1             Illustration 2
Achtung: Dies ist eine vereinfachte Darstellung (Illustration Jannis Matt)

Erdöl (Rohöl) wird durch Pumpen der Erde entnommen – Das gewonnene Rohöl kommt nun in eine Heizungsanlage, wo es auf 360 °C erhitzt wird, dies nennt man Destillationsvorgang – Durch den vorherigen Prozess gewann man Heizöl, welches nun für die Crack-Anlage verwendet wird. Auf diese Weise werden Ethylen, Butylen und Propylen vom Öl abgespalten. In einer Synthese (Polymerisation) verwendet man diese Erträge, um Plastik herzustellen.

Jetzt wo wir wissen, was Plastik ist und wie es hergestellt wird, widmen wir uns der Verwendung und seinen Vorteilen.

Plastik im Alltag

Aus Kunststoff wird einiges hergestellt. Neben PET-Flaschen, Lebensmittelverpackungen und den Plastiktüten, kommt das nützliche Material auch in Computertastaturen, Farben, Klebstoffen und Kleidung in unserem Alltag vor. In Kleidung ist es vor allem unter dem Namen Polyester bekannt, aber auch Nylon, Polyamid und Acryl fallen in die Gruppe der aus Plastik hergestellten Kleidung.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Baugewerbe, hier kommt Plastik unter anderem als Nichtleiter für Elektroleitungen zum Einsatz. Nichtleiter bedeutet, dass das Material den Strom nicht „passieren“ lässt und die Arbeiter dadurch keine Stromschläge bekommen, wenn sie mit Elektrizität arbeiten.

Plastik hat also seine Vorteile und ist in sämtlichen Bereichen unseres Lebens unersetzlich.  In den letzten Jahren entwickelten die Menschen ein umweltbewussteres Denken und die Industrie antwortete darauf mit Bioplastik. Einem Kunststoff aus erneuerbarem und recyclebarem Material. …Nee, nicht so richtig.

Bioplastik: Der Grüne Plastik

Die NZZ hat in einem Artikel eine Darstellung veröffentlicht, welche deutlich zeigt, dass Bioplastik als solcher beschriftet werden darf, wenn dieser eine oder beide der folgenden Eigenschaften besitzt:

  • Besteht aus nachwachsenden Rohstoffen
  • Ist biologisch abbaubar

Auch wenn ein Plastik beide Eigenschaften besitzt, bedeutet das aber nicht auch gleich, dass dieser von der Natur abgebaut werden kann, geschweige denn, dass das verwendete Material mit seinem Anbau gut für die Landwirtschaft ist.

Beispiel: Es gibt viele unterschiedliche Biokunststoffe die „biologisch“ abbaubar sind. Diese Eigenschaften werden jedoch, im Labor, an unterschiedlichen Enzymen getestet. Kurzum, meistens sind solche Enzyme in der Natur nicht an jedem Ort gegeben. Genauso wenig sind Sortier- und Kompostieranlagen aktuell darauf ausgelegt, Bioplastik zu recyclen, auch wenn dies durchaus möglich ist. Apropos Recycling…

Die tatsächliche Recyclingfähigkeit von Plastik

Wie vorhin bereits aufgegriffen, ist Bioplastik derzeit noch nicht recyclebar. Wie steht es eigentlich um unser herkömmliches Plastik? Da gibt es unterschiedliche Antworten:

PET zum Beispiel ist recyclebar, allerdings nur ein einziges Mal, denn beim Recycling wird Material zusammengeschmolzen, also aus einer spezifischen Plastiksorte wird eine Zusammenschmelze aus unterschiedlichen Plastikarten gemacht. Dabei ist das enstandene Material schlechter als das vorherige (wird auch Downcycling genannt).

Andere Plastikarten sind schon seit der Herstellung nicht recyclebar und werden in den Müllanlagen oder Zementfabriken verbrannt. Woraus wiederum Energie gewonnen wird. Hierbei liegt das Problem darin, dass Kunststoff aus Erdöl besteht und bei der Verbrennung das gebundene CO₂ in die Luft entlassen wird und nicht zurück in den Kreislauf der Umwelt gebracht wird.

Recycling mit Plastik ist unmöglich, so nützlich dieser Stoff auch ist, er schadet dem Leben auf unserem Planeten. Die einzige Möglichkeit dieses Problem zu stoppen ist, das Plastik durch tatsächlich recyclebare Materialien wie Papier oder Glas auszutauschen oder ihn erst gar nicht zu verwenden.

Die Schweizer (und Liechtensteiner) Lösung: Der Supersack

Die Schweiz stellte 2015 den Supersack vor. Eine Alternative, Haushaltsplastik verantwortungsvoll zu recyclen. Die Lösung bekam grossen Aufschwung und ist mittlerweile in fast jedem Haushalt wiederzufinden. Dazu hat mir Sigrid Fischer von der ELREC AG in Eschen ein paar Fragen beantwortet.

Was darf in den Supersack?

  • Getränkekartons
  • Shampoo-, Waschmittel-, Öl-, Milch-, Kaffeerahm- und Essigflaschen
  • Lebensmittelverpackungen
  • Blumentöpfe, Eimer, Körbe, Kanister
  • Tragetaschen, bedruckte und unbedruckte Folien, Schrumpf- und Stretch-Folien

Wie viel des abgegebenen Plastiks aus Liechtenstein wird recycelt?

„Mindestens 70 %, womöglich etwas höher, da das aussortierte Mischplastik aus dem Supersack 20 % beträgt.“

Was passiert mit dem Supersack, nachdem er abgegeben wurde?

„Die Leichtverpackungen aus dem Supersack werden in Ballen gepresst und werden dann aussortiert. Sackaufreisser, Trommelsiebe, Infrarot-Scanner und Wirbelsturmschneider trennen und sortieren die Verpackungen nach Material und Kunststoffart. So können die Wertstoffe dann auch tatsächlich recycelt werden.“

Und was ist mit den Mischkunststoffen?

„Sie werden ins nahe gelegene Ausland zu einer Sortieranlage exportiert. Jeder Export muss notifiziert werden. Das heisst, die Exporte müssen vom BFU (Bundesamt für Umwelt) und dem jeweiligen Land bewilligt werden und unterliegen strengen Anforderung für die Sortierung und Wiederverwertung. Die Sortieranlage muss dafür die gesetzlichen Auflagen erfüllen, werden kontrolliert und sind zertifiziert. Die sortierten Kunststoffe werden nach spezieller Rezeptur zu Kunststoffgranulat derselben Kunststoffart verarbeitet. Diese Rezyklate (Recycelte Materialien) werden wiederum zu Verpackungen, Rohren, Haushaltsartikeln, Aufbewahrungs- und Transportboxen, Fleece Stoffen usw. verarbeitet.“

Warum wird der Mischplastik nicht in der Schweiz verwertet?

„Derzeit sind in der Schweiz noch keine Sortieranlagen für gemischte Kunststoffe vorhanden. Bestrebungen sind im Gange, konkrete Standorte oder Gesuche gibt es bis heute jedoch nicht.“

Bei der Plastikverwertung entsteht auch Downcycling, was wird aus Material gemacht, das nicht mehr die Qualitätsanforderungen erfüllt?

„Da die Qualität bei manchen dieser Kunststoffabfälle fürs Recycling nicht mehr reicht, werden diese energetisch genutzt, etwa als Kohleersatz in Zementwerken.“

Mehr über den Supersack findest du hier.

Precious Plastics Liechtenstein

Precious Plastics Liechtenstein ist ein gemeinnütziges Projekt vom Verein Makerspace. Ziel ist es, Kunststoff aus den Alpen zu recyceln und zu neuen Materialien weiterzuverarbeiten. Dank Maschinen und Werkzeugen können Kunststoffe gereinigt, zerkleinert, eingeschmolzen, gepresst und im Endeffekt in neue Ressourcen eingearbeitet werden. Diese Ressourcen kann man dann für nachhaltige Projekte verwenden. (z.B. einen überdachten Fahrradständer oder ein nachhaltiges Jugendprojekt.)  Auf der Website des Makerspace Vereins Liechtenstein werden Workshops angeboten und die Vorteile von Plastik nochmals genauer erklärt.

Natürlich sind hier Themen wie, das Plastik im Ozean oder die Klimapolitik völlig ausgelassen worden, dennoch verlinke ich hier noch meine Quellen und die Dokumentation von NDR, welche mich auf das Thema gebracht hat.

Mehr über Precious Plastics Liechtenstein findest du hier.

 

 

Quellen:

Plastik – Die Recycling-Lüge: https://www.youtube.com/watch?v=KD8fcTyjP1E

ELREC AG Website: https://elrec.net

Erdölverarbeitung: https://www.seilnacht.com/Lexikon/erdoel.html

Was ist Plastik: https://www.careelite.de/was-ist-plastik/#herstellung

Bioplastik – Mythen und Fakten:  https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/Verpackungen/180220_DUH_Infopapier_Bioplastik_de_eng.pdf

NZZ-Artikel (Download): https://www.circular-economy.swiss/app/download/16162313724/NZZ_Artikel_Papier_Bioplastic_20210619.pdf?t=1624260433

Alternativen zum Plastik: https://www.circular-economy.swiss/alternative-materialien/

Plastik kurz erklärt: https://www.wwf-junior.de/umwelt/plastik-kurz-erklaert

Theoretische, praktische und reale Recyclingfähigkeit: https://link.springer.com/article/10.1007/s00506-019-00648-6

IBK Speed Debating


Erfahrungsbericht IBK Speed Debating

Am Samstag, dem 5. November 2022 trafen sich im Rathaussaal Vaduz junge Erwachsene, um gemeinsam über die Gipfelerklärung der IBK zu diskutieren. Diese Gipfelerklärung hat die IBK anlässlich ihres 50. Geburtstags verabschiedet. Sie beinhaltet 12 Punkte. Die Aufgabe der Jugendlichen bei dem Speed Debating war es, ihre Meinung zu den verschiedenen Punkten abzugeben.

Jannis Matt, Jugendreporter

Jannis Matt, Jugend-Reporter

Doch was genau ist die IBK eigentlich?

Die IBK, also die internationale Bodensee-Konferenz, wurde 1972 gegründet, um die Umwelt- und Gewässerschutzprobleme der damaligen Zeit grenzüberschreitend zu besprechen. Mittlerweile zählt die IBK 11 Mitgliedsstaaten und -kantone rund um den Bodensee. Ziel der Organisation ist es, die Bodenseeregion als attraktiver Natur-, Kultur, Wirtschafts- und Lebensraum zu erhalten und grenzüberschreitend die Zusammengehörigkeit zu stärken.

Bei der Gipfelkonferenz haben die Regierungschefs der IKB einen Beschluss mit 11 Punkten erlassen. Im Nachhinein ist ihnen aufgefallen, dass ein Thema dabei fehlt: die Jugend. Kurzerhand ergänzten sie die Gipfelerklärung um einen weiteren Punkt mit dem Titel „Zukunft braucht die Jugend“. Das war der Anlass für die Jugendkonferenz in Vaduz.

Ablauf

Zur Begrüssung wurde die IBK und ihre Leitziele erklärt. Die 12 Punkte der Gipfelerklärung wurden in fünf Themenbereiche eingeteilt und von den jungen Erwachsenen aus Österreich, Schweiz und Liechtenstein in gemischten Gruppen besprochen.

So hatten die Tische folgende Schwerpunkte:

  • Tisch 1: Jugendbeteiligung,
  • Tisch 2: Europa, Nationalstaat, Interregionale Verbindungen
  • Tisch 3: Bildung, Wissenschaft und Forschung
  • Tisch 4: Verkehr
  • Tisch 5: Werte, Kultur, Identität

Ergebnisse

Während 15 Minuten wies jede Gruppe auf die Probleme hin, die sie störten und brachten Lösungsvorschläge und Ideen ein, welche von den Moderator:innen notiert wurden. Am Ende trugen sie während einer Pause die gesammelten Informationen zusammen:

  • Tisch 1: E- und Wasserstoffmobilität sind zwar noch nicht sehr ressourcenschonend, aber ein Antrieb für die Zukunft. Der ÖV ist für Schüler zu teuer. Eine Lösung wäre ein Klimaticket oder ein Ticket für alles, also U-Bahn, Züge und Busse. Zudem sollten die Verbindungen über den Rhein ausgebaut werden und den Personalmangel mit Lehrlingen aufgestockt.
  • Tisch 2: Gemeinsame Projekte sollten über die Landesgrenzen hinweg stattfinden, mehr Programme über Erasmus gemeinsam mit Austauschschülern gemacht werden und die Schwierigkeit für Student:innen des EU-Raumes in der Schweiz zu studieren überwunden werden
  • Tisch 3: Die frühe Berufswahl, die Stigmata in der Bodenseeregion, die wenigen Informationen in gewissen Berufsfeldern sorgen für den verstärkten Fachkräftemangel und sollten dementsprechend ausgebessert werden. Zudem ist das Studium in der Schweiz für EU-Mitglieder zu teuer und die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers fehlt.
  • Tisch 4: Das Erleben von Politik im Alltag sollte gestärkt werden, z.B. durch ein Bildungsfach, das von einem neutralen Experten unterrichtet wird. Eine gesetzliche Grundlage für die Beteiligung von Schüler:innen an der Politik sollte nach Österreicher Vorlage gesetzlich gefestigt werden und politische Bildung durch Social-Media beigebracht werden.
  • Tisch 5: Die gemeinsame alemannische Identität ist und die Jugend verbindet in der Region gleichermassen den Naturschutz, die Unabhängigkeit, Neutralität, geografische Lage und vieles mehr. Dennoch besitzen die Länder unterschiedliche Entstehungsgeschichten, die Offenheit fürs Zwischenmenschliche und Politik. So kann man die Zusammengehörigkeit der Region z.B. durch gewisse Projekte in der Gesundheit, dem Verkehr und der Bildung stärken.

Fazit

Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass sie mehr in politische Entscheidungen miteinbezogen werden sollten. Vor allem, wenn es Themen sind, die die Jugend betreffen. Die Vorschläge werden der IBK vorgelegt und behandelt.

Persönlich kann ich allen, die sich für die Politik interessiere empfehlen, an so einem Speed-Debating-Treffen teilzunehmen. Der Austausch mit anderen Jugendlichen gibt einem eine neue Sichtweise zu Themen, die einen beschäftigen und man kommt gemeinsam auf mehr Lösungsvorschläge und Ideen. Dadurch werden die Stimmen und Meinungen noch mehr gestärkt und im Endeffekt von der Politik gehört.

Eurovisionen Sommercamp 2021


„Im Sommer 2021 waren meine beste Freundin und ich gemeinsam in einem Jugendcamp und hatten dabei eine der schönsten Ferienwochen in unserem Leben.“


aha-Jugendreporter Jannis

Ort der Veranstaltung

Das Camp fand in Neuerburg (Deutschland) statt. Online war es auf der Website von aha als Sommercamp Eurovisionen gekennzeichnet. Wie ein solcher Name vermuten lässt, war dementsprechend nicht nur Liechtenstein vertreten, sondern auch andere Länder aus ganz Europa. Unter anderem Spanien, Italien, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Österreich und natürlich die Gruppe aus Liechtenstein. Eigentlich war geplant, dass auch Belgien teilnimmt, diese mussten jedoch in letzter Minute aufgrund einer Komplikation mit ihrer Begleitperson absagen.

Abreise und vorherige Planung

Vom 25. bis zum 31. Juli fand das Camp statt. Zuvor hatten wir eine kurze Kennenlernrunde mit den anderen aus der Gruppe, man konnte sich online via Zoom austauschen oder persönlich in Dornbirn. Aufgrund der Grösse von Liechtenstein haben wir uns mit Österreich verbündet. Im Zoom Meeting teilte man uns die wichtigsten Einzelheiten des Camps mit sowie die Restriktionen und Einschränkungen betreffend Corona.

Am Abreisetag mussten wir etwas früher als gewohnt aufstehen. Denn der Zug fuhr bereits um Viertel vor sieben am Morgen los, was schon sehr früh war. Verständlicherweise reiste eine Gruppe von 13 bis 16-jährigen Jugendlichen nicht alleine. Wir hatten zwei wundervolle Begleitpersonen; Emilia aus Liechtenstein und Julia aus Österreich.

Die Reise mit dem Zug

Von Feldkirch aus ging es mit dem Zug nach Lindau. Dort angekommen hatten wir kurz Zeit, uns Verpflegung zu kaufen. Unsere Reise ging nach 20 Minuten weiter und wir nahmen den nächsten Zug, um unserem Ziel näherzukommen. Damit wir unsere Anschlusszüge nicht verpassen, mussten wir teilweise rasch umsteigen. Nach verschiedenen Stationen wie Offenburg, Mannheim und Saarbrücken kamen wir schlussendlich in Trier an, der ältesten Stadt Deutschland, was zugleich die letzte Station war. Der Zughorror nahm endlich sein Ende, doch wir waren noch nicht an unserem finalen Ziel angekommen. Nun hatten wir noch das Vergnügen eine 50-minütige Fahrt im Bus zu verbringen.

Die Reise verlief sehr angenehm, ich bin lediglich nicht der Typ Mensch, der lange sitzt, ohne eine Beschäftigung zu haben. Im Schloss angekommen durften wir unseren negativen Corona-Test-Ergebnissen, die wir im Zug durchführten, eintreten und unsere Zimmer beziehen.

Die Woche in Neuerburg

Zu Beginn haben wir uns gegenseitig mit einem Willkommensspiel vorgestellt. Danach stellten die Workshopleiter ihre Workshops vor und sie überliess uns die Wahl, an welchem Workshop wir teilnehmen wollten. Zur Auswahl standen unter anderem Kunst, Theater, Tanz, Computer, Fotografie, DIY und Geocaching. Den ausgewählten Workshop fand jeweils vormittags statt, am Nachmittag gab es Spiele oder Ausflüge mit der ganzen Jugendgruppe.

Persönliche Erfahrung und Empfehlung

Jedem Jugendlichen, der mit seinen Freunden in die Ferien oder einfach nur eine Woche lang etwas anderes sehen möchte, dem kann ich das Camp nur ans Herz legen. Der Preis von CHF 280.00 ist sehr fair und das Camp wirklich empfehlenswert. Man lernt neue Dinge kennen, findet Freunde aus anderen Ländern, verbessert seine Sprachkenntnisse und sammelt Erfahrungen und einmalige Erinnerungen. Ich persönliche nehme gerne ein weiteres Mal teil und kann es absolut jedem wärmstens empfehlen!

Rückblick aha-Sommercamps 2021

Parallel zum Eurovisionen Sommercamp in Deutschland fand das Outdoor+ Camp in Luxenburg statt. Beim Outdoor+ Camp drehte sich alles rund um das Thema Sport: Tandem-Mountainbike, Stand-up Paddling, Parcour oder Hochseilklettergarten standen auf der Tagesordnung.

Pink Moon


Hellster Supermond des Jahres: Der pinke Vollmond im April


aha-Jugendreporter Jannis

Am 27. April 2021 ist es so weit: der „Pink Moon“ ist am Nachthimmel sichtbar. Er ist einer der drei besonderen Monde, die dieses Jahr zu sehen sind. Hier erkläre ich dir was es damit auf sich hat und was genau gemeint ist.

Hard Facts

Wann: 27. April 2021
Uhrzeit: 05:33 Uhr

Ursprung des Namens

Im Internet gibt es etliche Bilder, auf denen der Mond pink zu leuchten scheint. Ist der pinke Vollmond auch wirklich rosa? Nein, das ist er nicht. Viele leben jedoch in dem Irrglauben, dass am 27. April der Mond tatsächlich pink leuchtet – was er natürlich nicht tut. Den Namen Pink Moon gaben die Ureinwohner Amerikas dem Vollmond im April nicht wegen seiner Farbe, sondern weil zu dieser Zeit der pinkfarbene Phlox blüht, die sogenannte rosa Flammenblume.

Dennoch ist der „Pink Moon“ ein Ereignis, welches sich lohnt zu betrachten. An diesem Tag ist der Mond 363.869 km von der Erde entfernt. Zum Vergleich, das sind 21.131 km weniger als üblich. Das liegt daran, dass der Mond die Erde in einer Ellipsenbahn umkreist und die ist mal weniger und mal mehr von der Erde entfernt.

Das Ganze ist allerdings noch spektakulärer, da der Pink Moon dieses Jahr auf einen Vollmond fällt und somit wesentlich sichtbarer am Himmel erscheint. Im Übrigen nennt man diese Zusammenfügung des „Pink Moon“ und des Vollmondes: Super Moon / Supermond.

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