Zum Inhalt springen

Jugendbeteiligung


Die Beteiligung von Jugendlichen an Projekten ist nicht nur wünschenswert, sondern von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Jugendprojektes.

 

Hier erfährst du, warum es so wichtig ist, Jugendliche von Anfang an in Projekte einzubeziehen, welche Tools die Beteiligung erhöhen können, wie man Jugendliche motiviert, sich zu engagieren, und welche Rolle die „Stufen der Partizipation“ spielen.

Was ist Jugendpartizipation?

Jugendpartizipation (Beteiligung) bezeichnet die aktive Einbeziehung von Jugendlichen in Entscheidungsprozesse, die sie betreffen. Dabei geht es nicht nur um die blosse Anwesenheit oder Beratung von Jugendlichen, sondern vielmehr um ihre aktive Teilnahme, Mitbestimmung und Einflussnahme auf Entscheidungen und Aktivitäten. Jugendbeteiligung zielt darauf ab, die Stimmen, Ideen und Bedürfnisse junger Menschen zu respektieren und ernst zu nehmen, um gemeinsam bessere Lösungen zu finden und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

Warum ist die Beteiligung von Jugendlichen an Projekten von Anfang an wichtig?

Die Einbindung von Jugendlichen von Anfang an schafft nicht nur ein Gefühl der Zugehörigkeit und „Ownership“ an einem Projekt, sondern gewährleistet auch, dass die Projekte tatsächlich die Bedürfnisse, Interessen und Perspektiven der Jugendlichen berücksichtigen. Durch ihre direkte Beteiligung können Jugendliche ihre Ideen einbringen, Entscheidungen mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein, fördert ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Kommunikation und Teamarbeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Projekte tatsächlich relevante und wirkungsvolle Ergebnisse erzielen.

Für Jugendprojekte gilt:

  • Jugendbeteiligung kann bei Jugendprojekten ein wichtiges Kriterium in der Beurteilung und Finanzierhung des Projekts sein, wenn es bspw. über einen Erasmus+ Förderantrag läuft.
  • Deshalb Jugendliche so intensiv wie möglich aktiv in den gesamten Prozess von der Planung hin zur Durchführung und der Evaluation miteinbeziehen! -> gut im Vorfeld überlegen, wo und wie!

Stufen der Partizipation

Es gibt versch. Modelle, die von einer unterschiedlichen Anzahl an Stufen ausgehen. Wir werden das Stufenmodell anhand der „9 Stufen der Partizipation“ nach Wright, Block und Unger erklären.

Ein Stufenmodell der Partizipation bieten einen Rahmen zur Bewertung und Reflexion der Beteiligung von Jugendlichen in Projekten. Die Stufen reichen von der niedrigsten Stufe, in der Jugendliche instrumentalisiert werden, bis hin zur höchsten Stufe, in der Jugendliche die volle Kontrolle über Entscheidungen und Ressourcen haben. Durch die Anwendung dieses Modells können Projekte und Programme bewerten, wie weit Jugendliche tatsächlich in Entscheidungsprozesse eingebunden sind und welche Massnahmen ergriffen werden können, um ihre Partizipation zu erhöhen.


Bildquelle: https://www.thomasdiller.com/2020/09/18/partizipation/ STUFENMODELL NACH Wright/Block/Unger

Das Wissen über die Stufen der Partizipation in Jugendprojekten kann auf verschiedene Weise helfen:

  1. Bewusstsein schaffen: Durch das Verständnis der verschiedenen Stufen der Partizipation können Projektverantwortliche und Jugendarbeiter:innen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie weit Jugendliche tatsächlich in Entscheidungsprozesse eingebunden sind und welche Stufe der Partizipation angestrebt wird.
  2. Reflexion und Evaluation: Die Stufen der Partizipation bieten eine Grundlage für die Reflexion und Evaluation von Jugendprojekten. Sie ermöglichen es, den Grad der Beteiligung von Jugendlichen zu bewerten und zu überprüfen, ob die angestrebten Ziele erreicht wurden.
  3. Entwicklung von Strategien: Das Wissen über die Stufen der Partizipation kann dazu beitragen, gezielte Strategien zu entwickeln, um die Beteiligung von Jugendlichen zu erhöhen. Je nachdem, auf welcher Stufe der Partizipation sich ein Projekt befindet, können entsprechende Massnahmen ergriffen werden, um die Partizipation zu fördern und zu stärken.
  4. Empowerment von Jugendlichen: Indem Jugendliche über die Stufen der Partizipation informiert werden, können sie besser verstehen, wie sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können und welche Möglichkeiten sie haben, ihre Stimme zu erheben und Einfluss zu nehmen. Dies kann ihr Selbstbewusstsein stärken und sie ermutigen, sich aktiv an Projekten und Aktivitäten zu beteiligen.

Insgesamt kann das Wissen über die Stufen der Partizipation dazu beitragen, die Qualität und Wirksamkeit von Jugendprojekten zu verbessern und die Beteiligung von Jugendlichen auf authentische und nachhaltige Weise zu fördern.

Welche Tools erhöhen die Beteiligung von Jugendlichen?

Es gibt eine Vielzahl von Tools und Methoden, die die Beteiligung von Jugendlichen an Projekten erhöhen können. Zum Beispiel können digitale Plattformen wie Online-Umfragen, Diskussionsforen oder gemeinsame Dokumente die Teilnahme und den Austausch erleichtern. Kreative Workshops, Spiele und Theateraktivitäten sind ebenfalls effektive Möglichkeiten, um Jugendliche zu aktivieren und ihre Ideen zu sammeln. Wichtig ist, dass die gewählten Tools altersgerecht, barrierefrei und partizipativ gestaltet sind, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen der Jugendlichen zu berücksichtigen.

Eine sehr hilfreiche Sammlung, die im Rahmen eines unserer Kooperationsprojekte entstanden ist, ist die Website e-parti.eu:

Wie kann man Jugendliche motivieren, sich an Projekten zu beteiligen und langfristig mitzumachen?

Jugendliche sind motiviert, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Stimme gehört wird, ihre Ideen geschätzt werden und sie einen echten Einfluss auf das Projekt haben können. Daher ist es wichtig, von Anfang an Transparenz zu schaffen, klare Kommunikationswege zu etablieren und Möglichkeiten zur Mitbestimmung zu bieten. Lob und Anerkennung für ihre Beiträge, die Schaffung einer unterstützenden und inklusiven Atmosphäre sowie die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung sind ebenfalls entscheidende Faktoren, um Jugendliche langfristig zu motivieren und zu engagieren.

Hilfreiche Fragen/Checkliste

  • Deckt das Projekt Bedürfnisse von Jugendlichen ab? Hast du mit Jugendlichen über das Projekt gesprochen?
  • Wie wird die Gruppe ausgewählt? Wer entwickelt die Auswahlkriterien? Wie werden Jugendliche dabei involviert?
  • Wie/Warum wird das Partnerland ausgewählt?
  • Hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Erwartungen in Bezug auf das Lernpotenzial dieser Begegnung einzubringen?
  • Sind Jugendliche in ALLE Entscheidungsprozesse miteinbezogen und wenn ja wie?
  • Wie werden Jugendliche im Aufnahmeland/ im Entsendeland miteinbezogen?
  • Wie sind Jugendliche in die Öffentlichkeitsarbeit involviert?
  • Welche Art von Kommunikation findet zwischen den Jugendlichen statt –vor, während und nach dem Projekt?
  • Wie werden Jugendliche ihre Erfahrungen evaluieren? Auf welcher Basis (Ziele, Standards) findet die Evaluation statt?
  • Wie werden sie ihre Erfahrungen anderen Teilnehmer:innen kommunizieren?

Finanzen & Förderungen


Kohle, Bares, Kröten…

Du hast deine Projektidee ausgearbeitet, fehlt nur noch die Finanzierung! Welche Förderungen für Projekte es in Liechtenstein gibt, haben wir dir hier bereits zusammengefasst.

Wenn du dich auf die Suche nach Sponsor:innen begibst, muss deine Projektidee bereits konkret sein, damit du etwas zum Vorweisen bzw. Präsentieren hast. Weitere hilfreiche Tipps findest du hier: Finanzierung_Sponsorinnen finden und Checkliste Finanzen

Infos & Beratung

  • Das liebe Geld: Gemeinsam mit dem aha Vorarlberg bieten wir in regelmässigen Abständen kostenlose Workshops zum Thema „Finanzierungsmöglichkeiten für (Jugend-)Projekte an. Eingeladen sind alle, die Projekte mit Jugendlichen durchführen und interessierte junge Leute. Unter Veranstaltungen findest du unsere aktuellen Termine.
  • Coaching: Wir informieren über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und bieten individuelle Projektcoachings an. Melde dich.

Projektfördercheck

Mach den Test und finde heraus, welche Finanzierungsmöglichkeiten zu deiner Projektidee passen!

 

Zeit- und Aufgabenplan


Die dritte Phase eines Projektes, die Realisierungsphase, ist der Teil mit den vielen Zetteln und Tabellen. Es gibt Wege, dies übersichtlich und für das Projekt hilfreich zu gestalten. Zu dieser Phase gehört es, genau aufzuschreiben, was passieren muss, um euer Ziel zu erreichen: Wer was einkauft, was ihr noch braucht, wer eingeladen werden soll und und und…

 

Warum Zeitpläne?

Die wichtigste und heikelste Angelegenheit bei der Planung von Aktivitäten ist Zeit. Natürlich sind die finanziellen, materiellen und menschlichen Ressourcen genauso entscheidend, aber das häufigste Problem bei der Planung ist die Zeit. Da die Aktivitäten gewöhnlich auf irgendeine Art und Weise verbunden sind, verursacht eine Verzögerung bei einer vielleicht Verzögerungen bei allen anderen geplanten Aktivitäten.

Deshalb empfiehlt es sich gleich zu Beginn ein Tool zu definieren, indem alle Aktivitäten, Verantwortlichkeiten und Deadlines von Aufgaben festgehalten werden. Ein Überblick über mögliche Tools, die ihr nutzen könntet, findet ihr hier:

WICHTIG: Definiert am besten auch gleich zu Beginn eines Projektes, wer den Überblick über den Zeit- und Aufgabenplan behält und kontrolliert, ob ihr mit dem Projekt noch „in der Zeit“ liegt.

 

Zeitpläne erstellen

Bei der Projektarbeit ist neben einer guten Planung und einem guten Team vor allem ein gutes Zeitmanagement von sehr grosser Bedeutung. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es bei der Umsetzung zu beachten gilt:

  • Als Zeitplan eignet sich ein Jahresüberblickkalender, der nach Monaten und Wochen gegliedert ist. So können auch die Meilensteine – siehe nächster Abschnitt – eingetragen werden
  • Zeitpolster mit einplanen, d.h. von vornherein schlechte Phasen mit einberechnen: es gibt immer Phasen, wo die Motivation nachlässt oder man aufgrund von Hindernissen von aussen nicht weiterkommt (Schule/Studium, Ausbildung/Arbeit, Eltern, andere Verpflichtungen)
  • Plant regelmässige Teamtreffen! Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl und helfen die kurz- und mittelfristigen Projektschritte zu kontrollieren bzw. zu überarbeiten und an die Gegebenheiten anzupassen.
  • Nehmen Sie sich nicht zu viele Aktivitäten innerhalb eines einzigen Zeitraums vor!
  • Plant auch Erholungszeiten ein!
  • Plant immer mehr Zeit ein, als ihr denkt!
  • Manchmal – gerade wenn man einen engen Zeitplan hat – kann es helfen, das Projekt „rückwärts“ zu planen. Dabei fängst du mit der letzten Projektaktivität an.

 

Meilenstein(-plan)

Diese Methode empfehlen wir für jedes Projekt. Gerade wenn euer Projekt länger als einige Wochen andauert, ist es sinnvoll, die Arbeit in mehrere Abschnitte aufzuteilen.

Um euer Projekt gut zu planen, helfen euch sogenannte Meilensteine. Diese untergliedern den Projektverlauf in Entwicklungsphasen. Was genau sind aber nun Meilensteine und wie macht es am meisten Sinn sie festzulegen? Meilensteine sind sogenannte Zwischenergebnisse, die an wichtigen Abschnitten des Projektes erzielt werden müssen. Erst wenn ihr diese Ziele erreicht habt, kann euer Projekt in die nächste Phase eintreten. Dabei definiert jeder Meilenstein ein in sich abgeschlossenes Arbeitsergebnis.

Beispiel:

  • 1. Meilenstein: Team zusammenstellen
  • 2. Meilenstein: Termin für Flohmarkt/Basar finden
  • 3. Meilenstein: Gestaltung des Standes und Auswahl der Gegenstände zum Verkaufen
  • 4. Meilenstein: Absprache/Klärung von Formalitäten (Standanmeldung, Bewilligungen etc.)

Es ist sinnvoll, Meilenstein zu Beginn des Projektes festzulegen, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wie viel Zeit euch wofür zur Verfügung steht, wann es stressig wird etc.

Bildquelle: https://rb.gy/tnw3m

WICHTIG: Auch hier gilt: Bestimmt gleich zu Beginn eines Projekts eine/n Verantwortliche:n, der/die den Aufgaben- bzw. Massnahmenplan im Blick hat und bei jedem Teamtreffen die To Dos durchgeht und abhakt.

Aufgaben- bzw. Massnahmenplan

Um bei all den kleinen Aufgaben, die bei einem Projekt anfallen, nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt sich ein Aufgaben- bzw. Massnahmenplan. Es gibt vorher oft eine Unzahl kleiner Aufgaben und Jobs zu erledigen, die gewöhnlich nicht berücksichtigt werden (z.B. Fördermittel zu beantragen, Partnerinnen und Partner zu kontaktieren, das Interesse junger Menschen zu überprüfen, die Medien darüber zu informieren, Veranstaltungsorte zu buchen usw.).

Ebenso gibt es, sogar nachdem alles beendet worden ist, viele Restaufgaben: die Buchhaltung zu machen, Menschen zu danken, Berichte zu schreiben, die Auswertung zu machen, die Dokumentation herzustellen, die Nachbereitung zu planen usw. Schätzt die Zeit nicht falsch ein! Sehr wahrscheinlich werden werdet ihr sie nicht einhalten! Nehmt euch deshalb nicht zu viele Aktivitäten innerhalb eines einzigen Zeitraums vor.

Setzt Prioritäten! Wichtiges muss zuerst erledigt werden, eher unwichtige Aufgaben können später bearbeitet werden. Sinnvoll ist hier folgende Unterteilung:

  • Muss sofort erledigt werden.
  • Soll schnellstmöglich erledigt werden.
  • Kann in den nächsten Tagen erledigt werden.

Bildquelle: https://rb.gy/tnw3m

Tag X – einzelne Aktivitäten planen

Nach vielen Treffen, E-Mails und Telefonaten steht die Umsetzung irgendwann vor der Tür: die Veröffentlichung! Der Workshop! Der Verkauf des Produktes! Dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch. Bis hier habt ihr schon viel getan und bewegt.

Auch für den Umsetzungszeitraum, also für die konkreten Tage oder Stunden, ist es wichtig, einen Plan zu haben:

Bildquelle: https://rb.gy/tnw3m

Präsentationsfolien

Quellen:

 
 

 

 

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner