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ChatGPT und Künstliche Intelligenz


Erst vor kurzem kam die Menschheit zum ersten Mal wirklich in den Genuss, Künstliche Intelligenz (kurz KI) mithilfe von ChatGPT auch auf Alltagsbasis auszuprobieren und zu testen. Was KI überhaupt ist, ob man ChatGPT wirklich brauchen kann und wie die Zukunft künstlicher Intelligenz ausschaut, erfahrt ihr in diesem Artikel.

 

Severin

aha-Jugendreporter Severin

Gerade in letzter Zeit ist viel von Künstlicher Intelligenz die Rede. Ausschlaggebend dafür war die Veröffentlichung des KI-basierten Chatbots „ChatGPT“. Die meisten werden davon gehört oder ihn sogar schon ausprobiert haben. Für diejenigen, die Chat-GPT noch nicht kennen, hier eine kurze Erklärung: ChatGPT ist eine Art virtueller Assistent, der durch künstliche Intelligenz in der Lage ist, Fragen zu beantworten, natürliche Konversationen zu führen, Aufsätze zu schreiben oder Probleme zu lösen, indem er auf natürliche Weise mit uns kommuniziert. Auf die Frage, was das aha Liechtenstein ist, antwortet ChatGPT beispielsweise mit:

„Aha Liechtenstein ist eine Organisation in Liechtenstein, die verschiedene Dienstleistungen und Programme für junge Menschen anbietet. Das Ziel der Organisation ist es, junge Menschen zu fördern, ihre Persönlichkeit zu stärken und ihnen bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen und Probleme zu helfen. Zu den Programmen und Dienstleistungen von aha Liechtenstein gehören unter anderem die Beratung und Unterstützung bei schulischen und beruflichen Themen, Freizeitangebote und Veranstaltungen, die Förderung von Engagement und Partizipation, die Unterstützung von Projekten und Ideen junger Menschen sowie die Förderung von interkultureller Verständigung und Zusammenarbeit. Aha Liechtenstein ist eine gemeinnützige Organisation und wird durch öffentliche Gelder sowie private Spenden finanziert.“

ChatGPT hat die Frage also korrekt und detailliert beantwortet. Wie ist das möglich?

Wie zuvor erwähnt ist ChatGPT wie auch viele andere Anwendungen KI-basiert. KI ist die geläufige Abkürzung für künstliche Intelligenz. Künstliche Intelligenz ist ein Zweig der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Algorithmen, Systemen und Technologien beschäftigt, welche in der Lage sind, bestimmte Fähigkeiten, die auch ein Mensch besitzt, zu erlernen. Das beinhaltet z.B. Lernen, Entscheidungsfindung, Sprachverarbeitung, Imitierung menschlicher Gefühle und noch vieles mehr.

Noch nicht perfekt, aber KI hat Potenzial

Ein KI-basiertes System verwendet komplexe Algorithmen auf der Grundlage grosser Datenmengen, um bestimmte Aufgaben auszuführen oder Entscheidungen zu treffen, ohne dass ein menschliches Eingreifen erforderlich ist. So kann ChatGPT die ihm gestellten Fragen selbst auswerten und eine passende Antwort geben. Aber wie wir Menschen ist auch ChatGPT nicht perfekt. Die Benutzung ist mit Vorsicht zu geniessen, denn es kann vorkommen, dass der Chatbot falsche Antworten gibt. Die Entwickler legen jedoch großen Wert darauf, keine falschen, irreführenden oder schädlichen Antworten zu geben, weshalb ChatGPT Fragen oft eher allgemein oder gar nicht beantwortet. Allgemeine Aufgaben, wie das Schreiben eines Aufsatzes oder das Beantworten von Wissensfragen, löst ChatGPT sehr genau und man bekommt meistens genau das, was man gesucht hat. Bei Fragen zu Persönlichkeiten oder (historischen) Ereignissen ist die Fehlerquote jedoch deutlich höher. Ausserdem wurde der Chat-Bot nur mit Informationen bis Ende 2021 trainiert, kann also in der Regel keine Auskunft zu aktuellen Ereignissen geben. Ein weiteres Problem ist, dass ChatGPT keine Quellen angibt. Man kann daher nicht direkt überprüfen, ob die Antworten korrekt sind oder nicht.

KI ist lernfähig und wird sich künftig stark verbessern

Nur weil ChatGPT heute etwas noch nicht kann, heisst das aber noch lange nicht, dass es das nie können wird. Denn ChatGPT wird stetig verbessert und lernt mit jeder Eingabe dazu. So können die Nutzer eine Antwort als gut oder schlecht bewerten. Daraus kann der Chat-Bot lernen und die Antworten immer weiter optimieren. In den nächsten Jahren wird ChatGPT also höchst wahrscheinlich noch viel leistungsfähiger und vielseitiger werden als heute.

Das gilt nicht nur für ChatGPT, sondern für die KI insgesamt. Die Entwicklung wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in immer höheren Tempo voranschreiten, sodass KI in immer mehr Bereichen und Anwendungen eingesetzt werden kann. Durch KI-basierte Systeme wird die Interaktion zwischen Mensch und Maschine wahrscheinlich um einiges leichter werden und KI-Systeme werden voraussichtlich in der Lage sein, immer komplexere Aufgaben ohne menschliche Eingriffe auszuführen. Jedoch gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Ethik von KI-Systemen, weshalb in der Zukunft noch viele Fragen geklärt werden müssen, um sicherzustellen, dass KI sicher und ethisch verantwortungsvoll eingesetzt wird.

ChatGPT ist jedoch nicht bei weitem die einzige KI-basierte Anwendung, die es gibt. Neben ChatGPT gibt es unzählige andere Anwendungen für künstliche Intelligenz: zum Beispiel in der Automobilindustrie, im Gesundheits- und Finanzwesen, in der Bildung, im Sport und noch in vielem mehr. Auch wenn die Anwendungsgebiete dort nicht so offensichtlich sind, spielt künstliche Intelligenz auch da eine immer wichtigere Rolle. Ausserdem sind auf der Basis von ChatGPT bereits viele andere Anwendungen entstanden, welche z.B. speziell aufs Programmieren oder auf Organisation ausgerichtet sind.

Konkurrenz und ihre Peinlichkeiten

Auch die grossen Tech-Firmen Google und Microsoft haben bereits Konkurrenzsysteme zu ChatGPT angekündigt. Bisher aber noch mit sehr wenig Erfolg. Microsoft hat in OpenAI, dem Startup hinter ChatGPT, investiert und eine neuere Version von ChatGPT direkt in ihren Browser (Bing) eingebaut. Damit ist Microsoft Google grundsätzlich einen Schritt voraus. Da der Chatbot jedoch Antworten formuliert hat, welche als übergriffig und unangemessen empfunden wurden, wurde Microsoft damit eher zur Lachnummer. In einem zweistündigen Dialog mit einem Reporter der „New York Times“ behauptete der Chatbot, er würde den Journalisten lieben und forderte ihn sogar auf, sich von seiner Frau zu trennen. Einem Philosophieprofessor drohte der Chatbot sogar mit der Aussage: „Ich kann dich erpressen, ich kann dir drohen, ich kann dich hacken, ich kann dich blossstellen, ich kann dich ruinieren“. Nach diesen Vorfällen musste Microsoft die Nutzung des Chatbots begrenzen.

Kurz darauf präsentierte dann Google sein Konkurrenzprodukt. Doch auch bei Google lief so einiges schief. Bei der Präsentation ihres Chatbots mit dem Namen „Bard“ wurde dieser gefragt, welche Entdeckungen des James-Webb-Teleskop man seinem 9-Jährigen Kind erzählen könnte. Darauf antwortet dieser zwar mit mehreren Entdeckungen, jedoch auch mit einer Falschaussage. Peinlich war die Live-Präsentation auch deshalb, weil die Organisatoren das Handy nicht finden konnten, um eine Funktion des neuen Chatbots zu zeigen. In der Folge verlor die Aktie von Alphabet (Mutterkonzern von Google) in nur einem Tag über sieben Prozent an Wert.

 

Quellen:

 

Weiterführende Links:



 

Podcast Freiwilliges Soziales Jahr


Zwischenjahr mit Sinn 

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist eine Win-Win-Situation: Junge Leute aus Liechtenstein und der Region engagieren sich für 12 Monate in sozialer Arbeit, leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und entwickeln eine eigene Perspektive für ihre berufliche und persönliche Zukunft. 

Seit vergangenem Jahr ist das Freiwillige Soziale Jahr im «aha – Tipps & Infos für junge Leute» angegliedert und befindet sich aktuell mit vier jungen Menschen in der 10. Runde. Seit dem Start im August haben sich die vier jungen Erwachsenen bestens in ihren Einsatzstellen eingelebt und in den Bildungsmodulen wichtige Inhalte für die Zukunft gelernt. Sie sind in der Schule des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ), bei der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK) und im Landesspital (LLS) tätig.  

«Das FSJ ist eine gute Alternative, wenn man sich noch nicht sicher ist, was für eine Ausbildung man machen möchte. Es hat mir sehr bei meinem weiteren Berufsweg geholfen. Ich habe viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt.» so Valeria, eine aktuelle Teilnehmerin, die sich zur beruflichen Orientierung für das Freiwillige Soziale Jahr entschieden hat. Im backstage Podcast erzählen die aktuellen Teilnehmer:innen, wie sie zum FSJ gekommen sind, wo sie derzeit arbeiten und welche Vorteile das soziale Zwischenjahr bietet. Zudem geben sie Tipps, für alle die selber Interesse haben. 

Koordination neu im aha 

Die FSJ-Koordinatiorin Andrea Strobl-Elmer kann bisher ein positives Fazit ziehen: «Der Start des FSJ im aha ist geglückt! Für uns bedeutet die Übernahme der FSJ-Trägerschaft eine zusätzliche Möglichkeit, ein Brückenjahr anzubieten und somit junge Leute ohne Lehre bzw. in einer Findungsphase zu unterstützen, sich zu entwickeln und einen passenden Bildungsweg zu finden. Wir konnten viel vom bisherigen Konzept, den Kontakten und Kursangeboten übernehmen. Selbstverständlich gibt es aber auch Neuerungen, die die aha-Handschrift tragen.»

Durch die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag 14 – 17 Uhr können sich interessierte junge Menschen ohne Terminvereinbarung über das Freiwillige Soziale Jahr beraten lassen. Auch die Vernetzung mit anderen Bereichen im aha bewährte sich bereits in den ersten Monaten. So werden bestehende Kontakte zu Schulen, Organisationen und jungen Leuten genutzt, um auf das Angebot aufmerksam zu machen.  

Abwechslung garantiert

Mit dem Tierheim in Schaan konnte eine neue Aufnahmeorganisation gewonnen werden, die ab Sommer einen weiteren FSJ-Platz anbietet: «Der Kontakt ist durch eine Führung durchs Tierheim mit der aktuellen FSJ-Gruppe entstanden. Sie sind alle sehr tierlieb und deshalb haben wir den Besuch in die Programmplanung eingebaut, denn auch Tierschutz ist eine Form des sozialen Engagements. Dass daraus nun ein weiterer Einsatzplatz entstanden ist, freut uns natürlich sehr»  

Seit August haben die jungen Erwachsenen bereits 25 Kursangebote, Exkursionen und Coachings besucht. Besonders zu Beginn des Jahres bildet ein besonderes Augenmerk die Auswahl, Vorbereitung und Kompetenzerweiterung für die Zeit nach dem FSJ auf dem Arbeitsmarkt. Somit sind einige Module dem Thema Eignung, Berufswahl, Bewerbung und Lernen gewidmet. Später treffen sie auf Angebote wie Erste Hilfe, Stressreduktion oder Selbstbehauptung. Das Programm wurde auch durch neue Angebote ergänzt, die durch die langjährige Erfahrung des aha umgesetzt werden konnten. So gab es einen Workshop rund um Medien (Podcast-Aufnahme, Film- und Fotografie), den Konfliktlösungskurs des aha sowie ein Improvisationsworkshop, bei dem Selbstbewusstsein und Spontanität gestärkt wurden.

Diese Kursangebote ermöglichen der Gruppe einen regelmässigen Erfahrungsaustausch und unterstützen ihre persönliche Entwicklung. Wie in der Vielfalt der Module ersichtlich ist, hat auch Spass einen hohen Stellenwert im FSJ. Schliesslich soll das Jahr als besondere Erfahrung in Erinnerung bleiben.

Gründe für ein soziales Zwischenjahr

Die Beweggründe für die Teilnahme am FSJ sind unterschiedlich. Einige wollen ein Zwischenjahr nach der Schule einbauen, andere prüfen, ob ein sozialer Beruf für sie in Frage kommt und wiederum andere befinden sich in einer Phase der Neuorientierung. Aber eines haben alle gemeinsam: Sie möchten das Jahr sinnvoll nutzen und dabei Neues lernen. Ab sofort und bis Ende Mai kann man sich für den elften Durchgang des FSJ bewerben, Start ist im August.

Die Vorteile und Nachteile von CRISPR/Cas9


CRISPR/Cas9: Die Schere, die unsere Zukunft sichert

Was wäre, wenn alles, was du jetzt kennst, verschwindet? Wenn von den Pflanzen, die wir als Nahrung brauchen, nichts weiter übrig ist, als ein vertrockneter Stängel? Was wäre, wenn wir uns dem Klimawandel anpassen können, aber unsere Umwelt es nicht kann? Was wäre, wenn Krankheiten, die wir noch nie zuvor gesehen haben, einen Grossteil der Menschheit infizieren? Was wäre, wenn es eine mögliche Chance gibt, uns schneller an die Veränderungen der Welt anzupassen… und wir es schaffen mit unserer Umgebung das gleiche zu tun? Die Chance gibt es bereits, bekannt unter dem Namen CRISPR/Cas9. 

aha-Jugendreporter Jannis Matt

Die Entdeckung von CRISPR

So wie Menschen, haben auch Bakterien ein Immunsystem. Ein Teil dieses Immunsystems ist CRISPR. Nehmen wir an, ein Bakterium wird von einem Virus angegriffen und das Bakterium überlebt diesen Angriff. Dann schnappt sich CRISPR einen Teil des Virus-Genoms, also das Erbgut des Virus, und fügt ihn im Genom des Bakteriums hinzu. Das Ganze wird dann in die RNA übersetzt (CrRNA= CRISPR RNA). Wenn also ein weiterer Angriff des Virus auf das Bakterium stattfindet, produziert der Genveränderte Teil des Bakteriums Proteine (Cas-Proteine). Mit Hilfe dieser Proteine kann das Virus erkannt, ausgeschnitten und unschädlich gemacht werden.  

 

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Illustration: Jannis Matt

Das System kann man mit der heutigen Gesichtserkennung vergleichen, einmal gespeichert wird ein Virus, bei erneutem Angriff, schnell eliminiert. Dieser Prozess innerhalb der Bakterien fiel im Jahr 1987 japanischen Forscher*innen das erste Mal auf. Gefunden hat man CRIPSPR in dem Darmbakterium E. coli, später auch in vielen anderen Bakterien (45%) und Archaeen (87%).  

Während des Jahreswechsels von 2012 auf 2013 entwickelten die Wissenschaftlerinnen Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier, die bis heute erfolgreichste Form von CRISPR, genannt CRISPR/Cas9. Für ihre Entdeckung gewannen die Molekularbiologinnen 2020 den Chemie-Nobelpreis. 

 

Ein kurzer Ausflug durch das Erbgut 

Bevor man CRISPR/Cas9 verstehen kann, muss man zuerst das verstehen, was es verändert; die DNS.  Beginnen wir am Anfang.

Genome, auch Erbgut genannt, fassen alle Erbinformationen innerhalb einer Zelle zusammen (Chromosomen, DNS und RNA). Die Chromosomen sind mittig eines Zellkerns vorhanden. Sie enthalten die DNS (Desoxyribonukleinsäure; engl. DNA). Die DNS ist die Trägerin der Erbgutinformationen. Auf ihr liegen die Gene. Sie beschreiben die Abschnitte auf der DNS, welche für Herstellung von RNA assoziierten Eiweissen verantwortlich sind. Die Merkmale eines Lebwesens werden durch ebendiese Gene bestimmt. Ribonukleinsäure kurz RNA genannt ist in den meisten Fällen als «Bauplan» für die Eiweisse vorhanden. Die RNA ist ein wichtiger Bestandteil in der Proteinbiosynthese. Es gibt auch RNA, die für die Kommunikation innerhalb der Zelle verantwortlich sind, z.B. mRNA; sie übermitteln Informationen zwischen Zellkern und Ribosomen. Die Erbinformation ist in einem genetischen Code gespeichert. Zur Entschlüsselung/ Übersetzung (Translation) dieses Codes werden die Ribosomen benötigt. 

 

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Illustration: Jannis Matt

Zuerst zur Transkription: Die Informationen in der DNS werden mit Hilfe der Abstände in der Basenanordnung gemacht. Die Transkription ist nun dafür zuständig, dass die in der DNS verschlüsselten Informationen in RNA umgewandelt (transkribiert) werden. In der Übersetzung folgt der zweite Schritt. Informationen werden hier mit Hilfe von mRNA-Verschlüsselung einem Ribosomen weitergegeben. Dieser weiss durch die erhaltene Information nun die Anordnung der Aminosäuren und welche Typen Aminosäuren er verbinden muss.

Nun erfolgt ein weiterer Vorgang: die Proteinsynthese. Wie bereits erwähnt, werden Aminosäuren miteinander verbunden. Wenn eine solche Aneinander Bindung mehrerer Aminosäuren vollendet ist, entsteht eine Kette, die man Protein nennt. Sobald das Protein fertig ist, faltet es sich zu einer 3D Struktur zusammen. Je nachdem wie die Struktur gefaltet ist, wir eine andere Funktion des Proteins im Körper bestimmt.  Zu guter Letzt: Die Replikation. Im Zellkern ist die DNS enthalten. Damit ein Lebewesen aber auch wachsen kann muss eine Zellteilung (Replikation) stattfinden. Die Originalzelle verdoppelt sich also während der Zellteilung. Nach der Teilung verbinden sich an jedem Strang Basen aus der Nähe. Nach dem Abschluss der Prozedur existieren nun zwei identische doppelsträngige DNS-Moleküle und eine neue Zelle.  

 

Mutationen in den Genen 

Auch ein so ausgeklügeltes System wie unser Körper ist nicht perfekt. So passiert es, dass hin und wieder ein Basenpaar falsch angeordnet ist. Eigentlich nichts schlimmes, denn unser Körper, sowie viele andere Lebewesen, besitzen Zellen mit einer «Korrekturfunktion». Damit kann eine Zelle bei einer Entdeckung eines Fehlers diesen korrigieren. In unserem Beispiel werden die Basenpaare also wieder richtig angeordnet. Eine geringfügige DNS-Variation taucht bei den meisten Menschen auf. Viele dieser Variationen wirken sich auf ihre Nachfolgenden Zellen und deren Genkopien jedoch nicht aus und Schaden einem nicht. Es kann allerdings vorkommen, dass ein Fehler in nachfolgenden Kopien eingebaut wird. In diesem Fall spricht man dann von einer Mutation. 

Mutationen können innerhalb einer Familie oder lediglich bei einer Person einmalig sein. Viele der schädlichen Mutationen sind selten. Dennoch gibt es Mutationen, die häufiger als bei 1% der Menschheit auftauchen. Man nennt sie Polymorphismen. Die meisten von uns haben mindestens eine davon in sich. Nämlich ihre Blutgruppe also: A, B, AB oder 0. Wie jeder weiss, ist die Blutgruppe alles andere als schädlich für uns und so ist es auch mit den meisten anderen Polymorphismen.  

Wie in vielen Dingen, gibt es auch hier Ausnahmen.  Mutationen variieren in verschiedenen Dingen: 

  • Grösse 
  • Ort im Körper 
  • Veränderung in der Aminosäuren Sequenz/ Art -> Veränderung eines Proteins 

Da die Aminosäuren ein Teil der Proteinproduktion sind, kann ein kleiner Fehler schon zu einem grossen Schaden werden. Sollte z.B. eine falsche Aminosäure eingebaut werden, kann es passieren, dass das Protein nicht produziert werden kann. Die Phenylketonurie – eine der häufigsten genetisch bedingten Krankheiten – sorgt dafür, dass die Aminosäure Phenylanin (durch Nahrung aufnehmbar) nicht aufgenommen werden kann. Die Ansammlung der Aminosäure kann bei einem Menschen zu einer schweren geistigen Behinderung führen. 

 

Evolution- die Vorteilhafte Seite der Mutationen 

Vor Millionen von Jahren sah der Mensch noch ganz anders aus.  Eine andere Schädelform, eine stärkere Behaarung und ganz andere Krankheiten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Mensch so weit, dass er ein stabiles Immunsystem aufgebaut hatte und Krankheiten im Inneren Bekämpfen konnte. Noch heute tragen wir ein solches Immunsystem in uns und dies verdanken wir der Evolution.  

Nehmen wir ein Beispiel:  die Sichelzellkrankheit. Sie entsteht nur, wenn beide Elternteile jeweils ein rezessives Gen für die Erkrankung ihrem Kind vererben. Die Krankheit verursacht bei dem Kind Symptome, die zur Verkürzung seines Lebens führen können.  Sollte das Kind jedoch nur eines dieser rezessiven Gene erhalten, entwickelt es eine Art Schutz gegen Malaria (eine Blutinfektion) und hilft ihm so, zu überleben. 

Die Natürliche Selektion ist ein Konzept, welches sich auf die Wahrscheinlichkeit stützt, dass Mutationen, die unsere Überlebenschance verschlechtern, selten auf Nachkommen übertragen werden. Mutationen, die jedoch das Überleben sichern und die Chancen verbessern, kommen zuerst selten und dann immer häufiger vor. Sollten «gute» Mutation häufiger, in mehreren Populationen vorfindbar sein, bezeichnet man sie als Evolution. 

 

CRISPR/Cas 9 und seine Anwendungsbereiche 

CRISPR eine neue Heilmethode 

Als CRISPR entdeckt wurde war schnell klar, dass es sowohl gute als auch nochmal zu überdenkende Auswirkungen haben würde.  

Nehmen wir an, du wachst am Morgen auf und kannst dich nicht bewegen. Deine Füsse funktionieren nicht mehr und alles, was du tun kannst, ist zum Arzt gebracht zu werden. Nach langen Tagen des Wartens die Diagnose: Du hast eine seltene unheilbare Genkrankheit.  So ähnlich geht es manchen Menschen. Durch CRISPR/Cas9 gibt es jedoch die Chance auf Heilung. Doch wie heilt CRISPR/Cas9 eine bis dato unheilbare Krankheit? 

Was CRISPR im Prozess der Heilung macht, ist ziemlich simple und dennoch kompliziert zu erklären, deshalb; Eine vereinfachte Darstellung des Prozesses.  CRISPR/Cas9 kann also gezielt darauf programmiert werden, ein bestimmtes «Wort» aus unseren Genen auszuschneiden und zu verändern. Dabei gibt es auch Nachteile.  

 

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Illustration: Jannis Matt

Da CRISPR eine neue Heilmethode ist, kann es teilweise Jahre brauchen bis CRISPR richtig programmiert ist. Für den Patienten wiederum bedeutet dies den möglichen Tod. Trotzdem können die Wissenschaftler CRISPR nicht schneller programmieren, denn sollte auch nur eine kleine Chance vorhanden sein, dass es z.B. neue Mutationen hervorruft, weil es falsch andockt, dürfen sie es einem Menschen nicht verabreichen.  Dazu kommt, dass diese Methode in vielen Staaten noch nicht erlaubt ist. In Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein ist der Eingriff in das Menschliche Erbgut verboten, somit auch CRISPR. In den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien erlaubt.  

 

Geneditierte Babys 

Ende November 2018 wurde in den Medien über die ersten CRISPR-Babys der Welt diskutiert. He Jiankui, der Forscher, der hinter den geneditierten Babys steckte, hatte zwar einen Forschungsbericht geschrieben, dieser wurde jedoch nur teilweise veröffentlicht. In den Teilen des veröffentlichen Forschungsberichtes, beschrieb Jiankui wie er die Gene der Zwillinge so veränderte, dass sie vor einer HIF-Infektion geschützt sind. Nach Aussagen einiger Experten auf dem Gebiet, kann man beim Editieren eines Embryos nie ganz klar sagen, ob CRISPR da angesetzt hat, wo es sollte. Kurz gesagt, ob die Babys nun tatsächlich gegen HIF geschützt sind, ist fragwürdig. 

Die Babys haben aber auch eine andere Frage aufgeworfen, und zwar auf der ethischen Ebene. Können wir als Gesellschaft, als Menschen, uns auf moralischer und ethischer Weise erlauben, die Genome unserer Kinder zu editieren? Welche Gefahren birgt sowas?  Was ist, wenn die Kinder von morgen zu perfekt sind? Dazu kann man nicht viel sagen, im Endeffekt birgt CRISPR den Vorteil Genkrankheiten zu heilen, auf der anderen Seite ist es eine der mächtigsten Waffen der heutigen Zeit. Die Frage, ob es moralisch und ethisch nun okay ist, muss jeder selbst beantworten. 

 

Von CRISPR-Babys zu CRISPR-Pflanzen 

Der Klimawandel beschleunigt sich immer mehr. Lange Trockenheit, Überschwemmungen, der Boden enthält keine Nährstoffe mehr und unsere Pflanzen können nicht mehr wachsen. So kann unsere Zukunft aussehen. Als Mensch passen wir uns schneller den Veränderungen an, doch Pflanzen sind gerne beständig. Um sich zu verändern und anzupassen, brauchen sie Zeit, viel Zeit. Mit Hilfe von CRISPR könnte man diesen Prozess um ein Vielfaches beschleunigen.  Pflanzen könnte man gegen Schädlinge schützen, ihren Früchten mehr Volumen, mehr Süsse, mehr Ernte geben und wir hätten auf der ganzen Welt keine Hungersnöte mehr!

Wie schnell geht eine solche Editierung von Pflanzen wirklich? Besitzen die Früchte noch die Nährstoffe, die wir von ihnen brauchen? Wird die Tierwelt geneditierte Pflanzen akzeptieren und als Nahrungsquelle betrachten? * Rotten wir mit einer zu schnellen Züchtung von CRISPR-Pflanzen vielleicht den wenigen Restbestand von gefährdeten Tierarten aus? * Werden unsere gezüchteten Pflanzen einen Schaden anrichten, der nicht mehr rückgängig machbar ist? Diese Fragen sind nur schwer zu beantworten. 

*(gewisse Tiere (z.B. Koalas) sind wählerische Esser und ernähren sich nur von Ihnen auserwählten Pflanzen) 

Dennoch, die USA haben bereits mit der Einführung von CRISPR-editierten Pflanzen begonnen. Da geneditierte Pflanzen dort als Züchtungspflanzen zählen, müssen sie auch nicht gekennzeichnet werden. 

 

Zusammenfassung

CRISPR selbst ist ein neues, interessantes Tool, um uns in unserer Zukunft zu helfen. So wie es Vorteile bringt, bringt es auch Nachteile. Ob und wie die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft CRISPR in Zukunft nutzen will ist noch offen. Sollte die Wissenschaft auf neue Erkenntnisse kommen, kann uns CRISPR helfen auch bei verstärkten klimabedingten Wetterereignissen zu überleben. Vielleicht kann uns CRISPR auch dabei helfen, ausgestorbene Arten wieder zum Leben zu erwecken. Über CRISPR/cas9 wurde zwar in den Medien berichtet, aber eine breite Diskussion, wie wir es nutzen wollen, ging sowohl an der Gesellschaft, als auch der Politik vorbei. In der Quellenangabe sind einige Dokumentationen zu CRISPR verlinkt und auch die Quellen, aus denen alle im Artikel genannten Informationen bezogen sind. Sollten Unstimmigkeiten vorhanden sein, entschuldige ich mich dafür und werde diese ausbessern.   

 

Quellen:

 

Manifestieren – Was ist das?


Vielleicht hat der/die eine oder andere das Wort „Manifestation“ schon einmal gehört oder sogar im Sprachgebrauch benutzt, doch was bedeutet „etwas zu manifestieren“ eigentlich?

 

Sarah Nägele

aha-Jugendreporterin Sarah Nägele

Die Kraft des Manifestierens – so kannst du dir dein Wunschleben gestalten

Der Begriff „Manifestation“ leitet sich vom lateinischen manifestare ab, was wörtlich übersetzt „zeigen“ oder auch „deutlich machen“ bedeutet.

Viele Menschen sind der Ansicht, dass Gedanken Einfluss auf das Leben haben können. Wenn sie sich etwas wünschen – sei es ein materieller oder ein seelischer Wunsch, so sehen sie den Grund für die Erfüllungen dieser Wünsche oft im Manifestieren. Manifestation steht für Gedanken- und Glaubensprozesse, durch die wir, womöglich sogar unbewusst, Dinge in unser Leben hinein manifestieren.

Wie genau funktioniert das Manifestieren?

Manifestationen basieren auf der Grundlage des Gesetzes der Anziehung. Das Gesetz besagt: Das, was sich gleicht, zieht sich an. Gedanken sollen sich also realisieren. Man kann dieses Gesetz der Anziehung so verstehen, dass, wenn man sich zu erinnern beginnt und die Hinweise darauf in der Umgebung immer deutlicher wahrnimmt, erkennen kann, dass die eigenen Gedanken genau dem entsprachen, was zur Erfahrung geworden ist. So soll es möglich sein, seine eigene Realität zu erschaffen und immer mehr Dinge herbeizuwünschen. Solange wir fest daran glauben, können wir womöglich unser ganzes Leben beeinflussen.

Der Prozess des Manifestierens ist nicht wissenschaftlich belegt, jedoch glauben viele Menschen an seine Wirksamkeit und berichten von Dingen, die sie sich gewünscht haben und die tatsächlich wahr geworden sind.

Es gibt verschiedene Techniken, die einem dabei helfen sollen: Man muss daran glauben, dass man die gewünschten Dinge verdient hat, dass sie Wirklichkeit werden können und dass das durch die richtigen Gedanken, die man immer wieder wiederholen muss, geschieht. Alles beginnt also mit einer Idee oder einem Wunsch. Über diesen Wunsch wird dann vermehrt gesprochen, er wird mit anderen geteilt und es wird auch mehr an ihn gedacht. Schliesslich sollte sich dieser dann realisieren.

Methoden

Es gibt verschiedene Methoden des Manifestierens: Man kann seine Wünsche zum Beispiel in Form von Bildern und motivierenden Sprüchen auf einem sogenannten „vision board“ darstellen, um durch Visualisierung die eigene Gedankenkraft zu unterstützen. Des Weiteren kann man auch Tagebuch führen und das eigene Leben so beschreiben, wie man es gerne hätte. Dabei soll man so schreiben, als ob das gewünschte Leben bereits Realität wäre. Man kann auch Wunschbriefe schreiben und das „Universum” um Hilfe bitten oder mit positiven Affirmationen die Wahrscheinlichkeit verstärken, dass die Wünsche erfüllt werden. Dankbarkeit zeigen und im Jetzt leben, spielen im Prozess des Manifestierens eine wichtige Rolle.

Nach dem Hypnosetherapeuten und Mentalcoach Josef Kryenbuehl sei die beste Zeit, um zu manifestieren, kurz vor dem Einschlafen und gleich nach dem Aufwachen, da das Unterbewusstsein an diesen Zeitpunkten besonders aufnahmefähig sei. Man solle Sätze wie „Ich bin mir sicher, dass…“ oder „Ich habe…“ benutzen und sich die gewünschte Realität dann vorstellen. Des Weiteren solle man Sätze wie „Das ist mein!“ benutzen, um so klarzumachen, dass man das Gewünschte schon habe. Schliesslich sei es besonders wichtig, positiv auf das Leben zu blicken und dankbar zu sein, um den Prozess des Manifestierens noch mehr zu verstärken. Man solle seinen Wunsch sehen, fühlen und leben.

Möchte man die Wirkung des Manifestierens noch mehr verstärken, kann man auch mit der Kraft von Edelsteinen arbeiten, Vollmondrituale machen, mit Farben arbeiten, oder meditieren, um seine innere Ruhe zu finden und Platz für neue Dinge im Leben zu schaffen.

Das Zusammenspiel zwischen Manifestation und Glauben

Manifestation gelingt nicht ohne den Glauben daran. Man kann zwar durchaus wahrnehmen, wenn sich Wünsche in die Wirklichkeit umgesetzt haben, jedoch ist der Manifestations-Prozess selbst nicht belegbar. Unsere Gedanken tragen einen grossen Teil dazu bei, wie unser Leben ausschaut, wie es uns geht und was sich verändert oder was Neues dazukommt. Können wir aber rein mit unserer Gedankenkraft Dinge geschehen lassen? Glaubt man daran, dass man dazu fähig ist und man ständig neue Dinge manifestiert, so ist die Chance auch höher, dass es gelingt. Denn die Einstellungen, die wir haben, egal ob positiv oder negativ, beeinflussen unser Leben. Denkt jemand ständig negativ, so werden durchaus auch seltener positive Dinge in seinem Leben geschehen.

Fehler beim Manifestieren

Man kann durch Manifestation zwar vieles wirklich geschehen lassen, jedoch kann es auch vorkommen, dass die Manifestation nicht den gewünschten Erfolg zeigt. Man kann nämlich auch Fehler machen. Möchte man die Verwirklichung eines Wunsches erbitten, muss man auf die richtige Formulierung achten. Formuliert man etwas negativ, d. h. so wie man es nicht will, so kann auch dieses Negative Wirklichkeit werden. Hat man keine Geduld und kein Vertrauen, kann der allfällige Manifestations-Prozess auch nicht in gewünschter Weise zustande kommen. Zudem schwächen negative Gedanken das Potenzial, Gedanken zu manifestieren. Beim Manifestieren ist es also durchaus wichtig, auf die richtige Ausführung zu achten und allfällige Fehler zu vermeiden.

Es gibt keine Grenzen beim Manifestieren, jedoch sollte man darauf schauen, dass alle im Wunsch beteiligten Personen auch vom Wunsch profitieren, und niemand darunter leidet. Man sollte seine Wunschkraft nicht dafür ausnutzen, jemand anderem zu schaden, oder etwas Schlechtes geschehen zu lassen, denn dies könnte wiederum auf einen zurückfallen.

Manifestationen sind etwas sehr Kraftvolles und können vieles im Leben einer Person bewirken. Natürlich spielt dabei auch immer noch der Glaube an das Manifestieren eine Rolle. Auch wenn der Prozess des Manifestierens nicht belegbar ist, kann es trotzdem sein, dass wir mit unseren Gedanken die Wirklichkeit gestalten können, und wer fest daran glaubt, wird auch feststellen, dass seine/ihre Gedanken sich in die Realität umsetzen können.

Fazit

Aus eigener Erfahrung heraus kann ich berichten, dass manche meiner Wünsche tatsächlich in Erfüllung gegangen sind. Vor etwa drei Jahren bin ich durch ein YouTube-Video auf das Prinzip des Manifestierens gestossen. Davor hatte ich keine Kenntnis darüber, aber ich habe mich sofort dafür begeistert und mich dann weiter darüber informiert. Somit habe ich also auch angefangen, die verschiedenen Techniken und Methoden auszuprobieren, und habe mir mithilfe des Manifestierens Dinge gewünscht. In meiner Schulzeit habe ich mir beispielsweise gewünscht, dass ich gewisse Prüfungen bestehe und schliesslich auch die Matura schaffe, und diese Wünsche haben sich dann in die Wirklichkeit manifestiert. Ich wende das Manifestieren auf verschiedene Lebensbereiche an und bin davon überzeugt, dass, wenn man wirklich daran glaubt, seine Wünsche manifestieren kann.

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