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Kreative Quellen


Wer Bilder oder Videos aus dem Internet verwendet, kann schnell Urheberrechte verletzen. Doch wo finde ich online Inhalte, die man ohne Bedenken wegen Urheberrecht etc. nutzen kann?

 

 

Wer Bilder oder Videos aus dem Internet verwendet, kann schnell Urheberrechte verletzen. Was ist erlaubt, was nicht? Was bedeutet CC-Lizenz und was mache ich, wenn ich eine Abmahnung erhalte? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in unserem Artikel zum Thema Copyright im Netz nach:

Damit du auf Nummer sichergehen kannst, solltest du bei der Verwendung von Bildern, Grafiken, Musik und Videos, die du nicht selbst produziert hast, auf Werke mit einer Creative Commons-Lizenz zurückgreifen. Diese darfst du unter bestimmten Bedingungen kostenlos nutzen.

Wo finde ich CC-Inhalte?

Hier hast du wirklich die Qual der Wahl. Es gibt eine Menge Plattformen, die Creative Commons-Inhalte anbieten.

Wichtig: Auf manchen Portalen ist eine kostenlose Registrierung notwendig.

Am besten, du suchst dich mal durch alle Seiten durch. Dadurch bekommst du am ehesten ein Gefühl dafür, welche Seiten sich für dich persönlich lohnen. Diese speicherst du dann ab, damit du dich in der Zukunft nicht wieder durch alle Seiten durchsuchen musst.

Achtung: Auch die Nutzung von CC-Inhalten schützt leider nicht immer vor einer Urheberrechtsverletzung! Denn oft kann nicht festgestellt werden, ob die Person, die Fotos, Musik etc. unter einer freien Lizenz ins Internet stellt, tatsächlich der Urheber/Rechteinhaber ist. Vorsicht ist daher z. B. bei sehr professionell wirkenden Inhalten (z. B. Fotos von Prominenten) geboten.

Wir haben eine Linksammlung zum Thema „Kreative Quellen“ zusammengestellt, mit einer Auflistung an Plattformen und Links zu CC-Inhalten.

CC-Suchmaschinen

Eine Möglichkeit bietet die erweiterte Suche auf Google. Dort kannst du unter der Einstellung „Nutzungsrechte“ nach Inhalten mit bestimmten Nutzungslizenzen suchen. Auch Yahoo! bietet eine ähnliche Möglichkeit.

Musik

Auf den folgenden Plattformen findest du Musik, die unter die CC-Lizenzen fallen:

  • Jamendo.com -> Über 370.000 Titel verschiedener Länge und Qualität, die du frei remixen und verwenden darfst
  • ccmixter.org -> freie Remixes jeder Art zum Herunterladen, Verbreiten und Weiterverwenden
  • Youtube.com/audiolibrary -> Bei den Filtern „Namensnennung“ auf „Keine Quellenangabe erforderlich“ wechseln
  • Musopen -> Werke klassischer Komponisten, deren Urheberrechte abgelaufen sind, wurden von Musiker*innen neu eingespielt und hier veröffentlicht.
  • Freemusicarchive.org
  • Soundcloud.com

Bilder/Fotos

Fotos und Bilder, die man im Internet findet, fallen in den allermeisten Fällen nicht unter die CC-Lizenzen. Deshalb muss man die eigenen Suchroutinen anpassen und auf speziellen Plattformen suchen.

studio.polotno.dev ist ein kostenloser Online-Design-Editor. Hier kannst du Bilder, Text und Illustrationen mischen, um Social Media Posts, Youtube-Previews, Podcast-Cover, Visitenkarten und Präsentationen zu erstellen.

Grafiken

Filme/Videos

Weitere Links

Sozial engagieren: Plastikdeckel sammeln


Plastikdeckel sammeln für einen guten Zweck: Ausbildung von Blindenführhunden ermöglichen.

 

 

Das Projekt

Deckel von PET-Flaschen, Nutella-Gläsern oder Schlagrahmdosen landen vielfach achtlos im Abfall – ein Recyclingprojekt ins Leben gerufen von der Familie Aarts sammelt sie für einen guten Zweck und ermöglicht dadurch die Ausbildung von Blindenführhunden.

Das Tolle daran? Jede*r kann mitmachen und schlägt dabei zwei Fliegen mit einer Klappe: Man tut Gutes und schützt die Umwelt, denn das gesammelte Plastik wird recycelt.

Für das Recyclingprojekt, das Martinus Aarts mit seinem Sohn Robin aus Herisau initiiert hat, um die Ausbildung von Blindenführhunden zu unterstützen, werden 6,6 Millionen Plastikdeckel benötigt. Die Ausbildung von einem Blindenführhund ist nämlich extrem teuer und kostet inklusive Ausbildung und allem Drum und Dran 65 000 Franken. Für ein Kilogramm bekommt die Familie Aarts bei ­einem Recyclingunternehmen 30 Rappen. Im letzten Jahr haben sie mit der Aktion insgesamt 5000 Franken (zwei Tonnen Plastikdeckel) gesammelt, die sie der Stiftung „Schweizerische Schule für Blindenführhunde“ in Allschwil zur Verfügung gestellt und so die ersten zwölf Wochen einer Welpen-Blindenführhund-Ausbildung bezahlt haben. Die Plastikdeckel alleine haben zwar nicht ausgereicht, aber mithilfe von zusätzlichen Spendengeldern haben sie ihr Ziel von 5000 Franken sogar überschritten und konnten so auch einen Welpen finanzieren. Würde ­jeder Einwohner in der Schweiz einen Plastikdeckel pro Woche beisteuern, hätte man in einem Jahr 52 Welpenausbildungen finanziert. Die Idee selber stammt aus den Niederlanden, wo die Aktion seit 2015 durchgeführt wird und womit die Ausbildung von bisher acht Hunden finanziert werden konnte.

Mitmachen

Jeder und jede kann mitmachen und das Projekt unterstützen! Gesucht werden harte Plastikdeckel, wie man sie auf Milch-, Rahm- oder PET-Flaschen findet, aber auch Deckel von Pflegeprodukten und vielem mehr. Gesammelt werden kann privat aber gerne auch als Verein, Schule, Restaurant, … je mehr, desto besser! Die gesammelten Deckel können dann in trockenem und sauberem Zustand bei einer der Sammelstellen in Liechtenstein (oder in der Schweiz) oder direkt bei der Stiftung in Allschwil abgegeben werden.

Sammelstellen in Liechtenstein

  • Getränke Gstöhl, Balzers
  • A Beck AG, Triesen
  • Sweet Heaven, Triesen

Links

 

 

Sucht – Übersicht


Ist Sucht das Gleiche wie eine Abhängigkeit? Wovon kann man süchtig werden und was haben Drogen damit zu tun? Erfahre es hier!

 

Was ist Sucht?

«Sucht geht mich nichts an. Ich nehme keine Drogen. Ich bin nicht süchtig.»

Viel zu oft denken Menschen beim Begriff Sucht an Heroin, Kokain und Co. Dabei hat Sucht viele Gesichter mit denen wir täglich konfrontiert sind. Das beginnt schon mit dem Kaffee am Morgen und der Zigarette zum Aufwachen. In der Schule auf dem Pausenhof versammeln sich die Rauchenden auf dem Raucherplatz. Nach dem Mittagessen ein kleines Schnäpschen um die Verdauung anzuregen, das Essen war ja so fettig. Am Nachmittag eine Tablette gegen die fiesen Kopfschmerzen von der Arbeit am Computer. Am Ende des Tages dann das verdiente Feierabendbier oder das Gläschen Rotwein. Zum Einschlafen noch eine Schlaftablette damit man morgen wieder in Topform den Alltag bewältigen kann.

Allgemein versteht man unter Sucht eine Erkrankung, die körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringt. Im Vordergrund steht dabei die Abhängigkeit von einer Substanz (Drogen) oder auch einer Verhaltensweise (Essen, Spielen, Shoppen) um einen bestimmten Zustand (zur Beruhigung, als Belohnung, um wach zu werden) zu erreichen. Im Unterschied zu einer Gewohnheit haben Betroffene einer Suchterkrankung keine Kontrolle mehr über ihr Verhalten und die Abhängigkeit entwickelt sich zu einem Zwang der immer (öfters) wiederholt werden muss. Eine Sucht kann, wie bereits erwähnt, an eine Substanz geknüpft sein, oder aber auch eine zwanghafte Verhaltensweise widerspiegeln. Daher spricht man von stoffgebundener und stoffungebundener Sucht.

Bei stoffgebundenen Süchten gibt es eine süchtig machende Substanz die auf das Gehirn in einer bestimmten Art und Weise (z.B. beruhigend oder anregend) einwirkt. Zu diesen Substanzen gehören Alkohol, Nikotin, Cannabis, Heroin, Designerdrogen, etc. Bei stoffungebundenen Süchten handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden um ein Lustgefühl zu erreichen, oder zumindest ein Unlustgefühl zu vermeiden. Zu ihnen gehören Bulimie (Ess-Brech-Sucht), Magersucht, Fettsucht, Kaufsucht/Konsumzwang, Arbeitssucht, Spielsucht, Fernsehsucht, Computer- und Internetsucht, Sportsucht, etc.

 

Wusstest du, dass für illegale Drogen weltweit mehr Geld ausgegeben wird als für die Ernährung der gesamten Menschheit? Und wusstest du, dass der Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum von Schwangeren die häufigste Ursache für Kindesmissbildungen ist? Weitere Fakten zum Thema Sucht haben wir für dich recherchiert:

 

 

 

Wie wird man süchtig?

Für die Entstehung einer Suchterkrankung gibt es nicht DEN einen Grund. Vielmehr ist es das Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren. Diese lassen sich im sogenannten Suchtdreieck zusammenfassen. Das Suchtdreieck beschreibt, dass für die Entwicklung einer Suchtkrankheit drei Faktoren zusammenspielen:

  • die suchtkranke Person (Mensch)
    mangelnde Konfliktfähigkeit, instabiles Selbstwertgefühl, Störungen in der Beziehungsfähigkeit, geringe Frustrationstoleranz, genetische Faktoren etc.
  • die Umwelt und Gesellschaft (Milieu)
    soziale Konflikte, Verarmung, Akzeptanz des Stoffes, Alkohol- und Drogenmissbrauch der Eltern, Gruppendruck, familiäre Konflikte, Scheidung, negatives Wohnumfeld, Ablehnung durch Gleichaltrige, schulische Probleme etc.
  • der Suchtstoff (Mittel/Substanz)
    Verfügbarkeit der Droge, Wirkung, Verträglichkeit, Konsumdauer, Dosis etc.

 

Nicht jeder Mensch, dessen Leben oben genannte Faktoren aufweist, wird also automatisch gleich suchtkrank. Es kommt vielmehr auf das Zusammenspiel und die Anhäufung von Faktoren an und ist somit sehr individuell. Wer gerne auf Partys geht und einen Konflikt mit seinem besten Freund/seiner besten Freundin hat, wird demnach nicht automatisch süchtig. Kommt zum Konflikt allerdings noch ein schlechter Freundeskreis, Stress in der Schule, die Scheidung der Eltern und Kontakte zu Drogendealern dazu, ist das Risiko, eine Suchtkrankheit zu entwickeln, schon viel grösser.

 

Vom Genuss zur Sucht

Eine Sucht entsteht nicht von heute auf morgen und entwickelt sich für gewöhnlich langsam. Daher kann die Sucht sowohl für die betroffene Person, als auch das Umfeld lange Zeit unerkannt bleiben.

Folgende Schritte können den Weg in die Sucht bahnen:

  • Genuss
  • Missbrauch
  • Gewöhnung
  • Abhängigkeit

Am Anfang steht meist der Genuss. Dabei wird ein Mittel oder ein Verhalten mit Gespür für das richtige Mass konsumiert/ausgeführt. Dies kann das Glas Wein oder Bier mit den Freunden sein. Wenn aber z.B. aufgrund von Problemen, Frust, Langeweile oder dem Bedürfnis nach Anerkennung getrunken wird, spricht man von missbräuchlichem Verhalten. Das Mittel oder das Verhalten wird zum Ausweichen verwendet.

Wer daraufhin dann regelmässig zur Flasche greift und sich ein Automatismus entwickelt (z.B. täglich zur Flasche greifen, wenn man abends vor dem Fernseher sitzt) spricht man von Gewöhnung. Die physische und psychische Bindung an das Suchtmittel ist bereits so gross, dass man das Bier oder die Zigarette zur Beruhigung braucht.

Auf die Gewöhnung folgt dann meistens als fliessender Übergang der Schritt in die Abhängigkeit/ Sucht. Das Mittel oder Verhalten wird „notwendig“ und zur Lebensbewältigung (z.B. man erträgt keinen Urlaub auf einer Hütte oder am Strand ohne Alkohol).

Die Entwicklung vom Genuss bis zur Sucht geht nicht „von selbst“. Wer einmal eine Substanz missbräuchlich gebraucht/ein Verhalten missbräuchlich einsetzt, muss deswegen nicht gleich süchtig werden. Jedoch ist jede Stufe die Voraussetzung für die nächste und es ist leichter, die Schritte vom Genuss in Richtung Sucht zu gehen als umgekehrt.

 

Merkmale

Es ist wichtig, Symptome wahrzunehmen und eine mögliche Suchtgefährdung zu erkennen – bei  sich und auch bei anderen. Oft sind die Grenzen von Genuss zur Sucht fliessend, was es umso schwieriger macht. Ob tatsächlich eine Sucht/Abhängigkeit vorliegt oder nicht, entscheiden die Ärzte und Ärztinnen anhand eines Kriterienkataloges der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach müssen mindestens drei der folgenden sechs Merkmale im letzten Jahr vorgelegen haben, um eine Suchtkrankheit zu bestätigen:

Zwang
Du musst etwas nehmen oder tun, es geht nicht ohne. All deine Gedanken kreisen nur noch um die Substanz/Tätigkeit. Du wirst unruhig und nervös.

Dosissteigerung
Du brauchst immer mehr von einem Mittel/Verhalten, um dieselbe Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung).

Kontrollverlust
Du kannst nicht mehr kontrollieren, wann du was und wieviel konsumierst. Auch das Aufhören fällt dir schwer. Du hast dir vorgenommen, nur ein Glas Rotwein zu trinken und hast dann doch die ganze Flasche getrunken. Die Kontrolle geht verloren.

Entzugserscheinungen
Wenn du dir vornimmst das Mittel nicht zu konsumieren bzw. die Tätigkeit nicht ausübst, reagiert dein Körper mit Zittern, Übelkeit, Schweissausbrüchen etc. darauf. Du spürst die körperliche und/oder psychische Abhängigkeit und die damit verbundenen Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.

Vernachlässigung anderer Interessen und Pflichten
Das Mittel/Verhalten hat oberste Priorität und du richtest dein ganzes Leben danach. Du verheimlichst den Konsum oder streitest ihn ab. Fussballspielen interessiert dich nicht mehr, schliesslich brauchst du die Zeit jetzt für andere Sachen. Interessen und Freunde treten zugunsten der Beschaffung, dem Konsum selbst und die Folgen des Konsums in den Hintergrund.

Weitermachen trotz negativer Konsequenzen
Deine Schulleistungen haben sich verschlechtert, deine Freunde haben sich von dir abgekehrt, du hast Schulden und bist öfters krank? Trotz der negativen schädlichen Folgen machst du mit dem Konsum weiter.

 

Folgen

 Sowohl stoffgebundene als auch stoffungebundene Suchtkrankheiten können weitreichende körperliche, seelische und soziale Folgen mit sich bringen.

 

Körperliche Abhängigkeit

Beim Konsum von Drogen kann es nach mehr oder weniger langer Zeit zu einer körperlichen Abhängigkeit nach dem süchtigen Stoff kommen. Das deshalb, weil sich der Körper an die Droge gewöhnt hat und die Substanz braucht um zu funktionieren. Wenn man beispielsweise Drogen zu sich nimmt, die Glückshormone erzeugen, ist der Körper irgendwann nicht mehr in der Lage, diese Hormone selbst zu produzieren.

Wer dann versucht, den Konsum zu reduzieren oder ganz aufzuhören, muss mit heftigen, körperlichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Zittern, Krämpfe, Schlafstörungen, Delirien, Schwitzen, Fieberschüben, Muskelschmerzen und Erbrechen rechnen. Im Falle einer Abhängigkeit sollte man dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um einen überwachten Entzug zu starten und mithilfe von Psychotherapie die Ursachen der Sucht zu erkennen. Eine körperliche Abhängigkeit lässt sich in der Regel in relativ kurzer Zeit überwinden.

Die Liste möglicher körperlicher Folgen bei regelmässigem und starkem Drogenkonsum ist lang. Sie reicht von Herzschäden über Lähmungen, Nierenversagen und einer Schädigung des körpereigenen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Organe und somit zum frühzeitigen Tod.

 

Psychische Abhängigkeit

Im Vergleich zur körperlichen Abhängigkeit wird man eine psychische Abhängigkeit viel schwerer los.

Denn das nicht kontrollierbare und häufige Verlangen, die entsprechende Droge einzunehmen/das entsprechende Verhalten auszuüben, kann auch dann noch bestehen, wenn man die körperliche Abhängigkeit (im Fall von Drogen) besiegt hat. Dieses unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge/Verhaltensweise wird auch Craving genannt.

Kennzeichnend für eine psychische Abhängigkeit ist, dass die Konsumierenden den Konsum auch dann noch fortsetzen, wenn schon negative Konsequenzen aufgrund des Konsums eingetreten sind.

Genau wie bei einer körperlichen Abhängigkeit kann es auch bei der psychischen Abhängigkeit zu Entzugserscheinungen in Form von Unruhe, Depression, Nervosität, Aggression, Selbstmordgedanken, Stimmungsschwankungen und Angstzustände kommen. Die psychische Abhängigkeit lässt sich nur in einer langwierigen Therapie überwinden.

Die Langzeitfolgen bei regelmässigem Konsum können sich bei einer psychischen Abhängigkeit in Form von Depression, Panikattacken, Verfolgungswahn, Halluzinationen, starker Persönlichkeitsveränderung, Gefühlskälte und erhöhtem Suizidrisiko äussern.

 

Soziale Folgen

Eine Suchterkrankung hat auch Einfluss auf unsere sozialen Kontakte: Freundschaften und Beziehungen gehen kaputt, Betroffene verlieren ihren Job oder brechen die Schule ab, die Kosten für den Konsum führen in die Verschuldung. Viele Süchtige werden auch irgendwann zu Straftätern, da sie keinen anderen Weg finden, um an das nötige Geld für den Konsum zu kommen.

Eine Suchterkrankung hat somit nicht nur direkte Auswirkungen auf die Konsumierenden, sondern auch auf ihr Umfeld (Familie, Freunde etc.), da die Droge/das Verhalten das gesamte, alltägliche Leben kontrolliert. Somit werden Eltern, EhepartnerInnen, Kinder und FreundInnen Mitgefangene der Sucht. Dies nennt man Co-Abhängigkeit. Die Co-Abhängigen bekommen die Folgen der Sucht mit und versuchen Betroffene von der Sucht abzubringen. Das funktioniert allerdings meist nicht, da sich eine Sucht nicht durch Bitten und Drohen heilen lässt. Die Angehörigen fühlen sich schuldig, da sie nichts tun können. Zudem passen sie oft ihr ganzes Leben dem Süchtigen an und stellen eigene Interessen zurück. Die kann die Krankheit verlängern, da sie mit ihrem loyalen Verhalten die Sucht unterstützen. Angehörige einer suchtkranken Person sollten sich daher im Klaren darüber sein, dass nur die/der Süchtige sich helfen kann. Den Wunsch, die Notwendigkeit und der Wille, die Krankheit loszuwerden, muss selbst erkannt werden.

 

 

Häufige Fragen

 

Wirken Drogen sexuell anregend?

Einige Drogen haben den Ruf, eine luststeigernde Wirkung zu haben. Das ist bei den meisten Substanzen gar nicht der Fall bzw. diese Wirkung ist sehr kurzzeitig. Die sogenannte Liebesdroge Ecstasy soll sogar die Lust löschen. Eine Studie aus England und Italien, in der 768 Jugendliche über ihren Drogenkonsum befragt wurden, hat ergeben, dass regelmässige Ecstasykonsumierende weit mehr über sexuelle Probleme klagten als Nichtkonsumierende. Laut der Studie berichteten diese dreimal so häufig über wenig Lust.

 

Wie lange können Drogen im Körper nachgewiesen werden?

Drogen können in verschiedenen Körperteilen und Flüssigkeiten nachgewiesen werden. So beispielsweise in allen Körperhaaren, im Urin oder im Blut. Grundsätzlich ist ein Nachweis zwischen einem Tag bis zu mehreren Wochen nach dem Konsum möglich. Die Nachweisbarkeit der Drogen hängt von der konsumierten Menge, der Häufigkeit des Konsums, der verstrichenen Zeit zwischen Konsum und Drogentest, den Nachweisgrenzen des Testverfahrens, dem individuellen Abbau der Drogen und der allgemeinen körperlichen Verfassung ab.

Wie die genaue Nachweiszeit bei welcher Droge aussieht, kannst du hier nochmals genau nachlesen.

 

Was ist bei Drogennotfällen zu tun?

Falls du, deine Freunde oder eine andere Person durch Drogenkonsum in eine psychische oder körperliche Notsituation gerät, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist. Auf keinen Fall solltest du in Panik geraten. Lass die betroffene Person niemals allein.

Wenn du nicht weisst, wie du der betroffenen Person helfen kannst oder ob es sich um einen Notfall handelt, solltest du am besten ganz schnell ärztliche Hilfe anfordern (Notrufnummer 112 oder 144). Medizinisches Personal ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf keine persönlichen Informationen weitergeben (mit Ausnahme von lebensbedrohlichen Zuständen).

Wenn es dir selbst schlecht geht und du alleine bist, wende dich an eine Person in deiner Nähe, bitte sie oder ihn bei dir zu bleiben und schildere ihr oder ihm deinen Zustand.

Es ist jedenfalls wichtig dem medizinischen Personal am Telefon oder der Person an die du dich wendest, genau zu erzählen, dass es sich um einen Drogennotfall handelt, was konsumiert wurde und welche Symptome der/die Betroffene hat. Die Ärztin oder der Arzt kann dir dann am Telefon schon Sofortmassnahmen nennen, die du bis zu ihrem Eintreffen umsetzen kannst. Bedenke: Bei lebensbedrohlichen Zuständen ist es deine Pflicht Hilfe zu leisten und du machst dich strafbar, wenn du deine Hilfe verweigerst!

Auf dieser Seite findest du einige mögliche Notfälle mit Symptomen und Hilfsmassnahmen aufgelistet.

 

Was tun, wenn ich denke, dass FreundInnen, Bekannte oder Familienangehörige an einer Sucht leiden?

Eine Suchterkrankung kann für eine Freundschaft/Familie/Beziehung eine grosse Herausforderung bedeuten. Die Betroffenen können sie verändern und die Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Wenn du merkst, dass sich eine Person in deinem nahen Umfeld anders verhält und sich verändert hat solltest du jedenfalls das Gespräch mit ihm/ihr suchen. Sei ehrlich und sag ihm/ihr, dass du dir Sorgen machst. Betone auch, dass dir der Kontakt zu ihm/ihr wichtig ist und du sie nicht aufgeben möchtest. Dabei musst du dir im Klaren sein, dass du auch scheitern kannst, denn die/der Betroffene muss sein Problem selbst erkennen und der Wille dazu haben von der Sucht wegzukommen. Lass dich aber auf keinen Fall dazu überreden selbst Drogen zu nehmen. Nimm die Drogen auch nicht einfach weg oder verstecke sie. Das führt nur zu Konflikten. Wenn du dich überfordert fühlst, kannst du dir Unterstützung und Rat bei einer Person deines Vertrauens oder einer Drogenberatung holen.

 

Wie reduziere ich die Risiken beim Drogenkonsum?

 

Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du das Gefühl hast, deinen Drogenkonsum nicht mehr im Griff zu haben oder deine Familie oder Freunde haben ein Problem mit Sucht, hast du die Möglichkeit, dich professionell unterstützen zu lassen. Du hast die Möglichkeit, dich folgendermassen beraten zu lassen:

 

Online

Es gibt die Möglichkeit, Beratung über das Internet in Anspruch zu nehmen, entweder in einem Chatroom oder per E-Mail. Auf den folgenden Seiten findest du die Möglichkeit zur Online-Beratung:

 

Telefon

Bei akuten psychischen Krisen kannst du dich rund um die Uhr an folgende Telefonnummer wenden:

147 – Sorgentelefon für Kinder- und Jugendliche

 

Face-to-Face

Die „klassische“ Face-to-Face-Beratung findet vor Ort in einer Beratungsstelle statt. Die Berater und Beraterinnen kommen aus unterschiedlichen Berufen und haben in der Regel zusätzliche Beratungs- oder Therapieausbildungen gemacht. Meist arbeiten dort Sozialpädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Psychologen/innen, Ärzte/innen und Theologen/innen welche zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

 

Was passiert bei einer Therapie?

Da es unterschiedliche Therapieformen gibt, ist es wichtig, in Erstgesprächen mit dem Therapeuten oder der Therapeutin herauszufinden, welche davon die geeignete für die Person ist. Dazu macht man gemeinsam mit dem Fachpersonal eine Art Bestandsaufnahme, damit sich der Therapeut oder die Therapeutin ein Bild von deiner Problemlage und Vorgeschichte machen kann. Manchmal ist es auch nötig, Fragebögen auszufüllen und psychologische Tests durchzuführen. Dann wird gemeinsam geklärt, welche Veränderungen und Ziele angestrebt werden sollen. Wichtig dabei ist, dass sich ein vertrauensvolles Gesprächsklima entwickelt, bei dem du das Gefühl hast, gut aufgehoben zu sein. In den Erstgesprächen wird auch geklärt, ob die Therapie ambulant oder stationär erfolgen soll.

Je nach gewählter Therapieform finden weitere Sitzungen alleine oder in Gruppen statt, bei denen die Suchtproblematik und deren Entstehung genau beleuchtet werden. Gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin werden Verhaltensstrategien entwickelt, um das problematische Verhalten in den Griff zu kriegen. Dabei können auch kreative Methoden aus der Gestalt-, Musik-, Kunst- und Bewegungstherapie angewendet werden. Jederzeit hat man hat die Möglichkeit, eine Behandlung abzubrechen oder den Therapeuten/die Therapeutin zu wechseln. Diese sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und nichts, was man sagt, darf weitergegeben werden. Das gilt auch für die gemachten Aufzeichnungen und Notizen.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie?

Wenn der Konsum von Drogen sich zum Problem entwickelt hat, gibt es die Möglichkeit, eine Therapie zu machen. Dabei hat man die Möglichkeit zwischen einer sogenannten ambulanten und einer stationären Therapie zu entscheiden.

Für den Erfolg einer ambulanten Therapie ist es wichtig, dass man noch nicht zu tief in der Sucht steckt, die Motivation der Betroffenen sehr gross ist, Unterstützung vom privaten und beruflichen Umfeld bekommt, nur wenige oder keine Entzugssymptome vorhanden sind und man seinen Alltag noch bewältigen kann. Nur wenn alle diese Voraussetzungen vorliegen macht es Sinn, eine ambulante Therapie zu starten. Eine so genannte ambulante Kurzzeittherapie umfasst bis zu 25 Sitzungen und man kann in seinem gewohnten Umfeld bleiben. Eine Sitzung dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten.

Steckt man bereits zu tief in der Sucht ohne Unterstützung vom sozialen Umfeld und sind die Entzugssymptome schon unerträglich, ist es ratsam eine stationäre Therapie anzutreten. Der Unterschied zur ambulanten Therapie ist hierbei, dass man in der Therapieeinrichtung wohnt und den Tag dort verbringt. Der Ablauf einer stationären Therapie hängt davon ab, wie die Therapie bei den Erkrankten wirkt. Typisch sind eine intensive Abfolge mehrerer Einzeltherapiesitzungen in der Woche und die Teilnahme an Therapiegruppen. Meist muss vor der stationären Therapie eine körperliche Entgiftung stattfinden. Eine stationäre Therapie kann 6 bis 26 Wochen dauern und hängt von der Schwere der Problematik und dem Fortschritt ab.

 

Was passiert bei einer Entgiftung?

Bei einer körperlichen Abhängigkeit gewöhnt sich dein Körper derart an den regelmässigen Drogengebrauch sodass er den Stoff braucht. Möchte man die Droge dann absetzen oder den Konsum reduzieren, treten Entzugserscheinungen auf. Bei einer Entgiftung wird der Körper von der Droge befreit, damit er sie anschliessend nicht mehr braucht. Hier gibt es unterschiedliche Methoden:

Der kalte Entzug wird in der Regel in 7-14 Tagen ohne medikamentöse Unterstützung vorgenommen.

Beim warmen Entzug, der etwa 20 Tage dauert, werden die Entzugserscheinungen dagegen medikamentös gelindert.

Der Turbo-Entzug bezeichnet eine schnelle Entgiftung (3-4 Tage) unter Narkose.

 

Da ein körperlicher Entzug für die Gesundheit riskant ist, wird er meist im stationären Rahmen (in einem Krankenhaus, einer Klinik etc.) durchgeführt, damit das medizinische Personal die Gesundheit überwachen kann.

 

Was passiert bei einer (Sucht)Beratung?

Bei einem Beratungsgespräch schilderst du der Beraterin oder dem Berater deine Probleme, Sorgen oder Ängste und ihr sprecht über Situationen, die du in diesem Zusammenhang erlebt hast. Damit er/sie sich ein Bild von dir und deinem Problem machen kann, wird er oder sie dir auch Fragen stellen. Ihr werdet über Lösungsmöglichkeiten sprechen und gegebenenfalls werdet ihr weiterführende Hilfsmöglichkeiten erörtern. Vielleicht stellt ihr auch fest, dass eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie gut für dich wäre. Wenn das so ist, hilft dir die Beratungsstelle eine geeignete weiterführende Massnahme zu finden und übernimmt den Papierkram mit den Kostenträgern. Auch danach bleibt die Beratungsstelle dein Ansprechpartner.

Achte darauf, ob du dich bei der Beraterin oder dem Berater gut aufgehoben fühlst. Du kannst eine Beratung auch abbrechen oder eine andere Beraterin/einen anderen Berater wählen.

 

Kann die übermässige Einnahme von Drogen zu Unfruchtbarkeit führen?

Bei Männern kann der Konsum die Qualität der Spermien verschlechtern, die Menge der Spermien deutlich reduzieren und es kann zu Schrumpfhoden führen. In extremen Fällen stellen die Hoden ihre Funktion vollständig ein und produzieren weder Hormone noch Spermien. Zudem kann der Drogenkonsum zu Missbildungen beim ungeborenen Kind führen, die sexuelle Lust verringern und für Erektionsprobleme verantwortlich sein. Somit wirkt sich der Konsum auf die Fruchtbarkeit aus.

Auch bei Frauen können Drogen eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit haben. So kann eine Störung des weiblichen Zyklus auftreten und die Menstruation ausbleiben. Zudem sind Schwierigkeiten während der Schwangerschaft möglich und Schädigungen für das ungeborene Kind sind nicht auszuschliessen.

 

Craving – was bedeutet das?

Der Fachbegriff Craving bezeichnet das unwiderstehliche, masslose Verlangen nach einer Droge oder Verhaltensweise. Durch den Konsum stellt sich ein positives Gefühl ein, welches mit der Zeit abschwächt. Somit tritt dann das Verlangen auf, diesen Glückszustand wieder herbeizuführen. Craving entsteht normalerweise aber erst nach mehrmaligem Konsum.

 

Kann man nur von Stoffen abhängig werden?

Nein, man kann auch von bestimmten Verhaltensweisen abhängig werden, die ähnlichen Folgen wie die einer Stoffabhängigkeit haben. Zu den Verhaltenssüchten zählen:

  • Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
  • Magersucht
  • Fettsucht
  • Kaufsucht/Konsumzwang
  • Arbeitssucht
  • Spielsucht
  • Fernsehsucht
  • Computer- und Internetsucht
  • Sexsucht
  • Sportsucht

 

Welche Arten von Internetsucht gibt es?

Bei der Internetsucht kann man mehrere verschiedene Formen unterscheiden:

Cybersexual Addiction (Internetpornografie)
Herunterladen und Anschauen von Pornos im Netz, Erotikchats

Cyber-relationship Addiction (virtuelle Beziehungen)
Chatrooms und Soziale Netzwerke

Net Compulsion (Glücksspiel und Handel)
Online-Casinos/Online-Wetten, Onlinekaufsucht

Information Overload (Informationssuche)
Ständiges Surfen im Netz nach Information, Downloads von Musik und Filmen

Computer Addiction (Computerspielsucht)
Ego-Shooter, Online-Rollenspiele (z.B. World of Warcraft)

 

Wie lange dauert eine Suchtbehandlung?

Wie lange eine Suchtbehandlung oder ein Entzug dauert, lässt sich nicht generell sagen. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung bzw. auch anderer Einflussfaktoren (Lebensalter, soziale bzw. berufliche Integration etc.) sind verschiedene Behandlungsmodelle mit unterschiedlicher Dauer möglich. So kann eine Suchtbehandlung von einem einzigen Beratungsgespräch über einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik bis hin zur mehrjährigen Psychotherapie dauern. Es ist jedenfalls wichtig, die geeignete Therapieform (für sich selbst) zu finden, um die Erfolgschancen der Behandlung zu steigern.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

 

Auf den folgenden Webseiten findest du weitere nützliche Informationen, Selbsttests, Quiz, Videoclips und vieles mehr zum Thema Sucht:

 

 

Am Wochenende greifst du häufig zur Flasche und Cannabis gehört für dich zum Alltag dazu? Finde heraus, ob dein Konsum normal oder schon problematisch ist:

 

Du kannst nicht genug vom Thema Sucht/Drogen bekommen? Dann erfährst du auf diesen YouTube-Kanälen noch mehr zu deinem Lieblingsthema:

K.O.-Tropfen


GHB (Gammahydroxybuttersäure) und GBL (Gamma-Butyrolacton) sind auch unter den Namen G („Dschie“), G-Juice, Limo, Liquid oder Liquid Ecstasy bekannt.

 

Quiz

 

Allgemeines

Allgemein findet man GHB/GBL vor allem in K.O.-Tropfen. Diese werden gerne auf Partys benutzt um Menschen gefügig zu machen und ihnen das Bewusstsein zu nehmen. Dabei können sich die Betroffenen während und nach dem Rausch nur an sehr wenig erinnern. Die Wirkung von K.O.-Tropfen ist mit einem Alkoholrausch vergleichbar. Da GHB/GBL allerdings sehr schnell vom Körper abgebaut wird, ist ein Nachweis kaum möglich. In der Industrie wird GHB/GBL auch als Lösungsmittel (z. B. in Graffitientfernern oder Reinigungsmitteln) eingesetzt.

Während GHB sowohl als weisses bis gelbliches Pulver, als auch in flüssiger Form erhältlich ist, gibt es GBL nur als klare Flüssigkeit. Der Geschmack reicht von salzig, seifig bis klebrig bei GHB hin zu chemisch bzw. gummiartig bei GBL. Meistens wird die Droge in ein Getränk gemischt und getrunken. Aber Achtung! GBL ist eine starke Säure, welche die Schleimhäute verätzen kann und muss vor dem Trinken stark verdünnt werden.

Nach der Einnahme ist die Wirkung von GHB nach 15 – 20 Minuten spürbar. Im Gegensatz dazu setzt Wirkung von GBL bereits nach 5 – 10 Minuten ein und wird als härter und kickender beschrieben. Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 1,5 – 4 Stunden. K.O.-Tropfen sind nur kurze Zeit nachweisbar. Im Blut ca. 6 Stunden und im Urin ca. 12 Stunden.

Wirkung

GHB ist eine körpereigene Substanz, welche im Gehirn die Wach- und Schlafzustände regelt und das Wachstum anregt. Grundsätzlich gleicht die Wirkung einem Alkoholrausch.Als positiv wahrgenommen wird dabei die Euphorie, Entspannung, Enthemmung, Wahrnehmungsintensivierung mit leichten Halluzinationen und akustischen Täuschungen, Kommunikationsfreudigkeit, Antriebssteigerung und die sexuelle Anregung. Zu den negativen Kurzzeitwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindelgefühl, Blutunterdruck, Benommenheit, Muskelverspannungen und Verwirrtheit. Es kann sogar zu Erinnerungslücken und „Blackouts“ kommen.

Die Gefahr der Überdosierung ist bei GHB/GBL sehr hoch, da die „richtige“ Dosierung schwer eingeschätzt werden kann. Anzeichen einer Überdosis sind Krämpfe, Zuckungen, Schreie, sehr flache oder unregelmässige Atmung mit Atemaussetzern, Erbrechen (und Erstickungsgefahr durch Einatmen des Erbrochenen), Schmerzunempfindlichkeit, starre Pupillen und Bewusstlosigkeit.

Wie bei anderen Drogen auch ist die tatsächliche Wirkung abhängig von der Dosis, dem Wirkstoffgehalt, der Konsumform, der Konsumhäufigkeit, den Gewöhnungseffekten sowie von der Verfassung der Konsumierenden und der Umgebung.

Risiken

 

 

Bei chronischem Konsum von GHB/GBL kann neben einer psychischen auch eine spürbare, körperliche Abhängigkeit entstehen. Wer die Droge absetzen möchte, muss mit starken Entzugserscheinungen in Form von Schlaflosigkeit, Schweissausbrüchen, Muskelkrämpfen, Zittern, innerer Unruhe und Aggressivität, Angstzuständen sowie einer intensiven, veränderten Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person rechnen. Diese können ein paar Tage bis hin zu 2 Wochen andauern. In schlimmen Fällen sind die genannten Entzugserscheinungen sogar lebensbedrohlich. Daher ist es ratsam die Dosis langsam zu senken und einen Entzug nach Möglichkeit unter ärztlicher Aufsicht zu machen.

 

Tipps & Notfall

Bleib aufmerksam.

  • Behalte deinen Drink im Blick!
  • Nimm keine Getränke von Unbekannten!
  • Gemeinsam kommen, gemeinsam feiern, gemeinsam gehen – passt aufeinander auf!
  • Egal ob Flasche oder Glas, Club oder Privatparty lass deinen Drink nicht aus den Augen. Wenn du dir nicht sicher bist, was mit deinem Getränk passiert, bestell dir lieber gleich was Neues. Nimm beim Fortgehen keine offenen Getränke von Menschen an, die du nicht kennst und denen du nicht vertraust.
  • Informiere auch deine Freund:innen über das Thema K.O.-Tropfen. Vereinbart im Freundeskreis aufeinander aufzupassen. Achtet gegenseitig auf eure Getränke, feiert gemeinsam und geht auch gemeinsam wieder nach Hause.
  • Freund:innen von dir verhalten sich eigenartig? Lass sie nicht allein und sei besonders aufmerksam!
  • Höre auf dein Bauchgefühl! Wenn du dich in einem Lokal oder bei einer Party nicht wohl fühlst, gib deinen Freund:innen Bescheid und verlasst gemeinsam die Veranstaltung.

Dir fehlt die Erinnerung an letzte Nacht? Du hast blaue Flecken oder Wunden und weisst nicht woher? Du hast ein ungutes Gefühl und Gedächtnislücken? Vertraue dich jemandem an!
Bei einem konkreten Verdacht lass dich umgehend im Krankenhaus, Notfallambulanz oder von einem:r Arzt/Ärztin deines Vertrauens untersuchen. Sichere eine Urinprobe (im Kühl- oder Gefrierschrank), um K.O.-Tropfen nachweisen zu können.

Dir wird plötzlich schwindelig oder übel? Hol dir Hilfe und wende dich an eine Vertrauensperson oder an Mitarbeiter:innen des Lokals. Schnelles Handeln ist gefragt, bevor die volle Wirkung einsetzt.
Im Verdachtsfall zögere nicht Rettung (144) oder Polizei (117) anzurufen. Du brauchst dich nicht zu schämen. Die Schuld liegt niemals beim Opfer. Auch wenn du freiwillig verbotene Substanzen konsumiert hast – Personen, die diesen Zustand ausnutzen, machen sich strafbar.
Du hast kein Handyguthaben mehr? Die europäische Notrufnummer 112 funktioniert immer.

Kostenlose Testarmbänder

 

Kostenlose K.O.-Tropfen Testarmbänder gibt es in den Jugendtreffs der Offenen Jugendarbeit Liechtenstein, beim Amt für Soziale Dienste in Schaan und bei uns im aha zur Abholung.

Wie funktionieren die Tests?

  1. Getränk umrühren und einen Tropfen des Getränks auf das Testfeld geben.
  2. Färbt sich das Feld blau, so ist der K.O.-Tropfen-Wirkstoff GHB enthalten. Getränk NICHT (mehr) konsumieren!

Reines Wasser kann man mit dem Armband nicht auf GHB testen! : Reines Wasser verfärbt den Test ebenfalls blau. Dies ist eine Sicherheitsfunktion. Darum das Armband vor Wasser und Regen schützen, es verfärbt sich sonst und ist unbrauchbar.

Mit einem Armband kann man zwei Getränke testen. Jedes Testfeld nur 1x verwenden. Der Test reagiert nur auf die gängige K.O.-Tropfen-Substanz: GHB. Es gibt aber verschiedene Substanzen, die als K.O.-Tropfen verwendet werden. Das Armband ist also vor allem eine wertvolle Erinnerungsfunktion: es erinnert daran, achtsam zu sein!

Keine Gewähr für die Funktion des Tests. Hersteller: Twinvay GmbH, Im Ermlisgrund 20-24, 76337 Waldbronn, Deutschland:  www.xantus-drinkcheck.de  Es handelt sich um kein Medizinprodukt.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Cannabis

Cannabis (Marihuana, Haschisch)


Cannabis, Marihuana, Haschisch und co. Was ist was? Erfahre es hier!

 

Kurz und bündig

Cannabis (auch Hanf genannt) ist eine Pflanze, die zu der Familie der Hanfpflanzen gehört und die es bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. gab. Sie kann grundsätzlich vielseitig genutzt werden sei es als Nahrungsmittel, Zierpflanze, Medikament, Öl, oder anderes. Am bekanntesten ist Cannabis allerdings wohl als Rauschmittel/Droge in Form von Haschisch und Marihuana.  Doch woher kommt der Rauscheffekt genau?

Cannabispflanzen enthalten über 400 Wirkstoffe. Darunter rund 60 sogenannte Cannabinoide, die eine psychoaktive Wirkung und dadurch unsere Gefühle und die Psyche beeinflussen. Nur weibliche Pflanzen der Gattung „Cannabis Sativa“ produzieren den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der zum Rausch führen kann. THC beeinflusst unsere Gefühle, Wahrnehmungen und Verhalten, Gedächtnisleistungen, die Stimmung und das Bewusstsein. Je nach Hanfsorte und verwendetem Pflanzenteil kann der THC-Gehalt niedriger oder höher sein. Durch Züchtung hat er allerdings in den letzten Jahren allerdings stark zugenommen.

Jugendliche in der Pubertät haben es nicht einfach. Die Schule stresst, die Eltern gehen einem auf die Nerven und der Körper spielt verrückt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Cannabis gerade auf sie eine anziehende Wirkung hat. Doch gerade bei Jugendlichen kann Cannabis grosse Langzeitschäden verursachen, da die Entwicklungsphase vom Hirn noch nicht abgeschlossen ist.

Die überwiegende Mehrheit der aktuell Cannabisgebrauchenden sind in den Altersstufen unter 35 Jahren zu finden.

 

Nachstehend ein paar Fakten aus der Schülerstudie 2015 zum Cannabiskonsum von Jugendlichen im Alter von 15 bis 16 Jahren in Liechtenstein.

 

1. Erfahrung mit Cannabis

Insgesamt haben 31% der Befragten schon einmal Cannabis probiert. 41%, also fast 2/5 der befragten männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren gaben an schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Hingegen waren es bei den weiblichen Jugendlichen nur 23%, also jedes 5. Mädchen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren.

2. Alter beim erstmaligen Konsum

Bei Jugendlichen spielt das Alter beim Erstkonsum von Cannabis eine grosse Rolle. Da bestimmte Entwicklungen im Gehirn noch nicht abgeschlossen sind, ist das Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, erhöht!  

3. Misslungener Versuch den Cannabiskonsum zu reduzieren/aufzuhören

11% der Befragten gaben an, in den letzte 12 Monaten erfolglos versucht zu haben ihren Konsum einzuschränken/aufzugeben. Ein gescheiterter Versuch bedeutet, das die konsumierende Person schon abhängig ist, oder ein missbräuchlicher Konsum (körperlicher und sozialer Schaden) vorliegt.

4. Risikoeinschätzung
 
11% der Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahren sind der Meinung, dass ein regelmässiger Cannabiskonsum geringe Risiken mit sich bringt. 51% sind jedoch der Meinung, dass der regelmässige Konsum mit grossen Risiken (körperlich, sozial, beruflich, strafrechtlich) verbunden ist.
Überraschenderweise sind sich 72% (knapp 3/4) der Jugendlichen sicher, dass das Rauchen von 20+ Zigaretten am Tag grosse Schäden verursacht. Zigaretten werden demnach als schädlicher eingestuft als Cannabis. Dabei kann es beim regelmässigen Cannabiskonsum zu kognitiven Beeinträchtigungen und Veränderungen im Gehirn kommen, die wiederum für psychotische Symptome wie Wahn und Halluzinationen verantwortlich sind.

 
Über die besonderen Gefahren von Cannabis informieren dich Nick und Chris:

Konsum

Motive

Warum wird Cannabis konsumiert? Viele wollen es einfach einmal ausprobieren und lassen es danach wieder sein. Andere „kiffen“ um Stress, Langeweile, Probleme zuhause oder in der Schule zu vergessen. Die Motive sind also vielfältig:

  • Positive Wirkung und Rausch (Chillen und Abschalten, Intensivierung von Gefühlen und Sinneswahrnehmungen)
  • „Andere tun es auch“ (Freund:innen, Bekannte, Familienmitglieder, …)
  • Neugier, Faszination, Bedürfnis was Neues auszuprobieren
  • Aus Langeweile und Spass (Freizeitgestaltung und Gewohnheit)
  • Konflikte vermeiden, vor Aufgaben flüchten, Probleme vergessen
  • Gruppenerlebnis (Zugehörigkeit)
  • Experimentierfreudigkeit
  • Reiz des Verbotenen
  • Zeitstress

 

 

  1. Marihuana

Marihuana wird umgangssprachlich auch Gras, Heu, Pot, Weed, Kif, Ganja und Mary Jane bezeichnet. Unter den Hanfkonsumformen ist sie die meist verbreitete. Der THC-Gehalt liegt durchschnittlich zwischen 0,5 bis 5%, bei künstlich gezüchteten Sorten deutlich höher. So hat zum Beispiel die Züchtung «Skunk» aus Holland bis zu 20% THC. Dementsprechend ist die Wirkung auch stärker. 

Zur Herstellung von Marihuana werden die Blüten, Blätter und Stängel der Hanfpflanze getrocknet, zerrieben und zerkleinerte.

 

  1. Haschisch

Neben Haschisch sind Hasch, Shit, Bolle, Piece, Chnübli, Stoff oder Dope gängige Bezeichnungen für Produkte, welche aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen werden. Dabei wird das Harz (oftmals mit pulverisierten Pflanzenteilen gemischt) zu einer klebrigen, dunklen Masse verarbeitet und zu Platten gepresst. Je nach Herkunftsland und Anbaugebiet unterscheiden sich die Sorten und Farben. Darum spricht man auch vom „gelben Marokkaner“, dem „grünen Türken“, dem „roten Libanesen“, dem „dunkelbraunen Pakistaner“ und dem „schwarzen Afghanen“. Der THC-Gehalt liegt zwischen 10 und 30% und wirkt darum stärker als Marihuana. Aber Achtung! Haschisch wird gerne auch gestreckt und mit Henna und Schuhcreme eingefärbt was schädliche Folgen für die Gesundheit haben kann.

 

  1. Cannabis-Öl

Andere Bezeichnungen für Cannabis-Öl sind Haschisch Öl, Oil, Red Oil und Indian Oil. Die zähflüssige, dunkelbraune und klebrige Flüssigkeit wird, wie Haschisch, aus dem Harz der Hanfpflanze gewonnen. Die Herstellung ist allerdings schwieriger und geschieht mit Hilfe von Destillation oder Extraktion. Daher ist das Cannabis-Öl eher weniger verbreitet. Mit einem THC-Gehalt von 50 bis 80% wirkt das Öl sehr viel stärker als Haschisch oder Marihuana. 

 

Was ein grosses Problem darstellt ist die Verunreinigung und Verschmutzung bei der Herstellung und dem Transport von Cannabis. Dabei werden die Produkte von den HändlerInnen mit anderen Stoffen (Henna, Schuhcreme, …) gestreckt/gefärbt, um mehr Gewinn zu erzielen. Manchmal werden auch Zucker und Gewürze eingesetzt, um den Geschmack zu verbessern, oder Spritzmittel (Dünger, Pilz- und Schädlingsbekämpfungsmittel) angewendet, die chemische Rückstände enthalten. Dies führt zu einer Qualitätsminderung und kann unangenehme Wirkungen als Folge mit sich bringen.

 

Konsumformen

Die Konsumformen von Cannabis sind vielfältig und reichen vom Rauchen (Joints, Blunts, Pfeifen) übers Inhalieren (Wasserpfeife, Bong, Vaporizer) bis hin zum Trinken (als Tee) und Essen (Kekse, Spacecakes, Joghurt).

Die meist verbreitete Konsumform ist das Rauchen von Joints (auch Ofen, Haschischzigi oder Tüte genannt), welches umgangssprachlich als „kiffen“ bezeichnet wird. Dabei wird das zerbröselte Haschisch oder Marihuana meist mit Tabak vermengt und zu einer Zigarette gedreht. Beim Rauchen oder Inhalieren von Cannabis spürt man die Wirkung bereits nach wenigen Minuten, da das THC von der Lunge direkt ins Blut geht. Die Wirkungsdauer liegt zwischen 1- 4 Stunden.

Weniger verbreitet ist die Verarbeitung von Cannabis in Tees und Nahrungsmitteln. Hierbei besteht ein besonders hohes Risiko einer Überdosis, da die richtige Menge bei der Zubereitung schwer abgeschätzt werden kann. Die Wirkung beim oralen Konsum setzt zwar erst nach 30 Minuten bis zwei Stunden ein, der Rauschzustand kann allerdings zwischen 4- 14 Stunden andauern. Die ungenau angegebene Wirkungsdauer ist darauf zurückzuführen, dass es schwerer ist die Menge abzuschätzen/zu dosieren. Ausserdem hängt es auch damit zusammen ob und wie viel davor gegessen/getrunken wurde.

Ob jemand Cannabis konsumiert hat ist je nach Häufigkeit unterschiedlich lange nachweisbar. Der Abbau von THC dauert jedenfalls länger als seine Wirkung.  Nachgewiesen wird akuter Cannabiskonsum und eine eventuelle Berauschung mithilfe eines Bluttests innerhalb von 6 bis 12 Stunden nach dem Konsum. Wenn der Konsum schon mehrere Tage bis Wochen zurück liegt ist Cannabis mit einem Urintest jedoch noch bis zu 3 Monate rückwirkend nachweisbar, da sich Reststoffe im Fettgewebe und in der Leber anlagern und diese nur langsam abgebaut werden. Mithilfe der Haaranalyse ist ein Nachweis sogar noch bis zu 6 Monaten nach dem Konsum möglich.

 

Risiken und Folgen

Ist Kiffen nun gefährlich oder nicht? Am wichtigsten ist, dass man sich im Vorfeld über die möglichen Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen bewusst ist. Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche.

Wie bei vielen Drogen kommt es bei der Wirkung und den gesundheitlichen Risiken auf verschiedene Faktoren an. Einige davon sind:

  • Häufigkeit und Gebrauchsdauer
  • Dosierung und Menge
  • Drogenqualität (THC-Gehalt, Stoffzusammensetzung, Verunreinigungen)
  • Konsumform (rauchen, essen, trinken)
  • Konsumsituation (Umfeld, Setting, Atmosphäre))
  • Konsumierende Person (Persönlichkeit, Stimmung, Erwartungen)
  • Gesundheitszustand und psychische Veranlagung der konsumierenden Person.

 

Kurzfristige Wirkung

Wie Cannabis auf jemanden wirkt ist also von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig und somit sehr individuell. Mögliche akute körperliche und psychische Wirkungen sind unten aufgeführt.

 

Körperlich

  • Mundtrockenheit
  • Veränderung des Blutdrucks
  • Muskelentspannung
  • leicht herabgesetzte Körpertemperatur
  • Niedrigere Hauttemperatur (Kältegefühl)
  • Erweiterte Pupillen und gerötete Augenbindehäute
  • Bewegungsstörungen und Schwindel (besonders beim Aufstehen)
  • vermehrtes Hungergefühl und Heisshunger da der Blutzuckerspiegel sinkt
  • Herzrasen (erhöhtes Herzinfarktrisiko im Verlauf der ersten Stunde nach dem Konsum)
  • Beim Erstkonsum und/oder bei Überdosierung auch Kreislaufprobleme, Übelkeit, Zittern, Kopfschmerzen und Erbrechen

 

Psychisch

  • Rede- und Lachdrang
  • Verlust des Zeitgefühls, lange Reaktionszeiten
  • höhere Empfindlichkeit gegenüber Licht und Musik
  • Wohlige Entspannung, innere Ruhe, Leichtigkeit, Wattegefühl
  • eingeschränkte Gedächtnisleistung (eingeschränkte Merkfähigkeit, Einschränkung der Koordinations- und Orientierungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration nehmen ab, zielgerichtetes Denken wird schwierig)
  • momentane Stimmung und die Wahrnehmung werden intensiviert (Cannabis erzeugt nicht automatisch gute Gefühle! Insbesondere wenn jemand schwerwiegende Probleme hat, kann der Rausch die schlechten Gefühle auch verstärken.)
  • Heiterkeit und Euphorie oder genau das Gegenteil niedergedrückte depressiver Stimmung
  • Möglich sind auch Zustände von Desorientiertheit, Verwirrtheit, Angst, Panik, Wahn und Halluzinationen. Vor allem beim Erstkonsum/bei einer Überdosierung!

 

Langfristige Folgen

Der regelmässige und über einen längeren Zeitraum hinweg praktizierte Cannabiskonsum ist mit speziellen Risiken verbunden, welche sowohl Auswirkungen auf den Körper, als auch auf die Psyche haben können. Durch einen Konsumstopp können die langfristigen Folgen teilweise wieder aufgehoben werden.

 

Körperlich

Beim Rauchen von Cannabis können ähnliche Schädigungen entstehen, wie beim Rauchen von Tabak/Nikotin. Oftmals wird Tabak auch ganz bewusst zusätzlich in den Joint gemischt. Durch das tiefe und lange Inhalieren, sowie schlechtere Filtermethoden (Fahrkarten) sind Joints allerdings weitaus gefährlicher als Zigaretten. Daher erhöht sich beim Cannabiskonsum das Risiko für Atemwegsbeschwerden. Dazu zählen chronischer Husten oder Bronchitis, Luftröhren-und Lungenentzündung, Kurzatmigkeit sowie Krebserkrankungen der Atemwege und der Lunge.

Darüber hinaus kann der intensive und häufige Konsum von Cannabis Auswirkungen auf die Spermabildung und den Menstruationszyklus haben, was wiederum die Fruchtbarkeit einschränkt.

Schwangere sollten jedenfalls ihre Finger von Cannabis lassen, da das THC über die Blutbahnen direkt zum Kind gelangt. Dies kann negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Entwicklung des Ungeborenen haben, welche auch nach der Geburt bestehen bleiben.

 

Psychisch

Nicht nur zeigt der Körper Anzeichen des regelmässigen Cannabiskonsums, auch die Psyche leidet darunter. Vor allem der Konsum in jungen Jahren kann schwere Schädigungen im Gehirn anrichten, da das Gehirn von Kindern und Jugendlichen noch nicht vollständig entwickelt ist. Folgen davon sind die Beeinträchtigungen der Verarbeitung von komplexen Informationen, der Gedächtnisleistungen sowie der Konzentration.

 

Allgemein kennzeichnet sich langfristiger Cannabiskonsum dadurch, dass die Betroffenen lustlos wirken können. Sie interessieren sich nicht mehr für Dinge, die sie früher interessant fanden, oder bringen keine Motivation mehr auf selbst aktiv zu werden. Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach. Durch Schlafstörungen und der Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses führt dies über kurz oder lang zu einem Leistungsabfall (in der Schule, im Beruf, …). In selten Fällen kann Cannabis auch der Auslöser für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Persönlichkeitsstörungen sein. Diese sind durch einen Realitätsverlust und Psychosen gekennzeichnet. Wer chronisch Cannabis konsumiert läuft zudem Gefahr in einen Missbrauch, oder eine Abhängigkeit zu rutschen.

 

Missbrauch und Abhängigkeit

Was ist aber der Unterschied zwischen Missbrauch und Abhängigkeit?

Von Cannabis Missbrauch spricht man dann, wenn nur aus Langeweile gekifft wird, um sich von Problemen abzulenken, oder die Konsumsituation zusätzliche unverantwortliche Risiken mit sich bringt. Dies ist beispielweise der Fall, wenn man bekifft ein Fahrzeug lenkt, oder in die Schule/ zur Arbeit geht, da sich das Unfallrisiko erhöht.

Bei einer Abhängigkeit (auch Gewöhnung genannt) wird gekifft, weil es ohne gar nicht mehr geht. Man spürt einen inneren Zwang konsumieren zu müssen und hat keine Kontrolle mehr. Dabei kommt es auch zu einer Toleranzentwicklung. Das bedeutet, dass eine immer grösser werdende Menge konsumiert werden muss, um den gewünschten Effekt hervorzurufen. Um das Verlangen befriedigen zu können werden dadurch andere Interessen in den Hintergrund gestellt oder vernachlässigt. Eine Abhängigkeit kann sowohl körperlich als auch psychisch sein.

 

Eine körperliche Abhängigkeit bedeutet, dass der Körper die Droge braucht und nach ihr verlangt. Am einfachsten erkennt man dies an den Entzugserscheinungen beim Reduzieren oder Absetzen des Konsums. Mögliche Entzugserscheinungen im Fall von Cannabis sind:

  • Veränderungen der Herzfrequenz
  • Ruhelosigkeit
  • Schweissausbrüche
  • Nervosität
  • Schlafproblemen
  • Aggressivität
  • Hitze-/Kälteschauer
  • Appetitlosigkeit
  • Angst
  • Muskelzittern
  • Magenproblemen (Erbrechen)

 

Das Risiko eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis zu entwickeln, ist im Vergleich mit anderen Drogen relativ gering. Die genannten Symptome verschwinden meist nach 1-2 Wochen automatisch.

Nicht so die psychische Abhängigkeit. Diese ist bei Cannabis weitaus stärker als die physische Abhängigkeit und gekennzeichnet durch ein kaum kontrollierbares Verlangen Cannabis zu konsumieren. Die Droge bestimmt quasi den ganzen Tagesablauf. Man ist immer auf der Suche nach dem nächsten Kick.

 

Im folgenden Video sprich Gregori über seine Erfahrungen mit Cannabis:

Mischkonsum

Oftmals wird Cannabis auch gemeinsam mit anderen Drogen eingenommen. Doch wie verändert dieser Mischkonsum die Wirkung von Cannabis?

Vielen ist nicht bewusst, dass das Mischen von unterschiedlichen Drogen ernsthafte Gefahren birgt. Die jeweiligen Wirkungen der unterschiedlichen Drogen können sich bei gleichzeitiger Einnahme nämlich verstärken. So hat beispielswiese Alkohol aber auch Cannabis Auswirkungen auf das Konzentrations- und Reaktionsvermögen. Durch gleichzeitige Einnahme beider Drogen wird der Effekt der Einschränkung der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit also verstärkt.

Manchmal entstehen auch Wechselwirkungen, die den Körper zusätzlich belasten und zu einem Zusammenbruch führen können. Dies ist bei gleichzeitiger Einnahme von Cannabis und Ecstasy der Fall. Während Ecstasy aufputschend wirkt, sorgt Cannabis für Entspannung und Beruhigung. Der Körper wird also doppelt belastet und es kann zum Kreislaufkollaps führen.

Je nach nachdem welche Drogen konsumiert wurden, wie hoch die Dosen waren, wie die Situation ist und in welcher Verfassung die Person ist kann dieser Zusammenbruch lebensbedrohlich sein.

 

Safer-Use-Regeln

Obwohl der Konsum von Cannabis illegal ist und die Risken bekannt sind wollen viele nicht darauf verzichten. Wer also trotz aller Risiken kiffen will, sollte die Safer-Use-Regeln beachten, um die Risiken zu reduzieren.

 

Konsumiere nie …

… wenn du dich unwohl fühlst

… während/nach einer Schwangerschaft

… wenn du an Asthma, Bronchitis, Schizophrenie, Herzproblemen oder Bluthochdruck leidest

… wenn die Entwicklung deines Gehirns noch nicht abgeschlossen ist (Kinder/Jugendliche)

… bei Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen, da THC Herz-und Kreislauf zusätzlich belastet

… bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen, da Cannabis diese negativen Gefühle verstärken kann

… in Situationen die Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern (Fahrzeug lenken, Schule, Arbeit)

… gleichzeitig unterschiedliche Drogen (kann die Wirkung verstärken oder abschwächen, aber auch unvorhersehbare Folgen haben)

 

Achte darauf, dass…

… du die Häufigkeit und die konsumierte Menge möglichst gering hältst um eine Abhängigkeit zu vermeiden!

… du nur Cannabis konsumierst, dessen Qualität du kennst!

… beim Rauchen immer einen guten Filter oder Vaporizer zu verwenden damit du das Risiko von Lungen- und Atemwegserkrankungen reduzierst!

… du, um Überdosierungen zu vermeiden, immer abwartest bis sich die Wirkung voll entfaltet bevor du eventuell nochmal nachlegst.

… das Kiffen nicht zum Lebensmittelpunkt wird und du bewusste Konsumpausen einlegst, um sicherzugehen, dass es auch ohne Cannabis geht!

… der Konsum nur in einer sicheren Umgebung mit dir vertrauten Leuten stattfindet!

… du nicht zu tief inhalierst. Dies hat nämlich keinen zusätzlichen Rauscheffekt erhöht aber das Risiko für Atemwegserkrankungen!

 

Richtig reagieren im Notfall

Solltest du oder deine Freund:innen doch einmal eine Überdosis erwischt haben ist mitunter schnelle Hilfe gefragt! Je nach Schweregrad können einfache Hilfsmittel schon helfen. Bei einem Kollaps sollte allerdings richtig reagiert werden und im Zweifelsfall auch medizinisches Personal hinzugezogen werden.

Bei einer Überdosis gekennzeichnet durch Schwindel, akuter Übelkeit, negativen Gefühlen wie Angst oder Panik, oder aber zum „Runterkommen“ nach einem Trip sind folgende Tipps hilfreich:

  • Säfte mit Vitamin C (Multivitamin-, Orangen-, Schwarze Johannisbeere-, Hohes C-Säfte), Cola oder Zuckerwasser trinken
  • Keinen Kaffee oder Energie-Drinks trinken! Sie verstärken die Wirkung zusätzlich!
  • Kopf, Nacken und Unterarme kühlen
  • Frische Luft (Fenster öffnen oder rausgehen)
  • Bei Angst oder Panik niemals alleine bleiben. Sicherstellen, dass ein Freund/eine Freundin bei dir ist und du dich an einem ruhigen Ort befindest, ohne grellem Licht und lauter Musik

 

Wenn es dem Körper viel zu viel wird kann es aber auch zu einem Kollaps/Schwächeanfall führen.   Diesen erkennst du unter anderem daran, dass die betroffene Person die Augen nach hinten rollt, keine Luft mehr bekommt, kalter Schweiss ausstösst, über Übelkeit klagt, oder Koordinationsstörungen auftreten. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt:

  • Nicht in Panik verfallen! Versuche Ruhe zu bewahren und die zu überlegen was du jetzt tun kannst/sollst.
  • Lass die betroffene Person auf keinem Fall alleine!
  • Sorge für frische Luft und Ruhe und lagere die Beine hoch!
  • Mit Decken für Wärme sorgen!
  • Bei Bewusstlosigkeit der Person in die stabile Seitenlage bringen. Wie das geht erfährst du hier. Kontrolliere die Atmung und den Puls. Bei Bewusstlosigkeit sicherstellen, dass die Person nicht erbricht bzw. nicht am eigenen erbrochenen erstickt (Mundhöhle säubern)
  • Wenn sich der Zustand nach kurzer Zeit nicht bessert, oder die Person nicht mehr atmet nicht zögern! Rufe einen Notarzt/eine Notärztin an (144 oder Euro-Notruf 112) und beschreibe genau was passiert ist und welche Droge(n) konsumiert wurde(n). Das medizinische Personal hat jedenfalls Schweigepflicht, obwohl die Gesunheit der betroffenen Person in dieser Situation jedenfalls wichtiger ist, als die rechtlichen Konsequenzen!
  • Ist die Person wieder ansprechbar sollte er/sie nichts trinken oder essen.

 

Du möchtest ganz aufhören oder weniger kiffen?

Wer aufhören möchte oder seinen Konsum reduzieren will, hat es nicht leicht. Dennoch gibt es eine Reihe an Ratschlägen, die dir helfen könnten.

  • Wer aus Langeweile/Gewohnheit zum Joint greift, sollte versuchen, Alternativen dafür zu finden. Überlege dir, was du stattdessen brauchst, um dich nicht zu langeweilen, oder was dir helfen könnte, deine Gewohnheiten umzustellen.
  • Zu zweit ist es einfacher! Vielleicht kennst du jemanden, der auch gerne weniger kiffen oder ganz damit aufhören möchte. Tauscht euch über eure Vorhaben und Erfahrungen aus. Ihr könnt euch gegenseitig eine wichtige Stütze sein und euch motivieren.
  • Scheue dich nicht davor, Freund:innen oder der Familie von deinem Vorhaben zu erzählen. Damit zeigst du, dass es dir Ernst ist.
  • Versuche Situationen in denen du normalerweise zum Joint greifst (zumindest in der ersten Zeit) zu vermeiden, ansonsten kann es schnell zu einem Rückfall führen.
  • Sind Probleme oder Stress der Auslöser für deinen übermässigen Konsum, solltest du dich nicht davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Freund:innen haben sicherlich ein offenes Ohr für dich. Du möchtest lieber anonym bleiben oder professionelle Hilfe? Kein Problem! Egal für was du dich entscheidest, es ist der richtige Schritt.

Aufhören ist keine reine Willenssache. Mache dir selbst keine Vorwürfe, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Meistens bedeutet Aufzuhören, den Alltag komplett auf die Füsse zu stellen und die Gewohnheiten zu ändern.

 

Häufige Fragen

Interview mit Fachpersonen

Julian Ribaux, Jugendarbeiter in Schaan, hat im Rahmen von seinem Studium eine Arbeit über die Begleitung von cannabiskonsumierenden Jugendlichen geschrieben. Wir haben ihn und Karlheinz Sturn vom Jugendschutz interviewt und Fragen zum Thema Cannabis gestellt.

 

Hier findest du eine Playlist mit Videos zu den einzelnen Interviewfragen:

 

Was passiert in meinem Gehirn?

 

Was ist Spice?

Spice (Silber, Diamond, Gold, usw.) ist eine Kräutermischung, welche zur Aromatisierung von Räumen gedacht ist. Wegen der cannabinoid-ähnlichen Wirkung wird sie vor allem bei Jugendlichen als Cannabis-Ersatz genommen. Da auch der Konsum von Spice ein hohes Gesundheitsrisiko birgt, ist die Einfuhr nach Liechtenstein seit dem 1. Juni 2009 verboten.

 

 

Wie wirkt ein Spacecake?

Wie der Name schon sagt, hat der Spacecake etwas mit Kuchen zu tun. Dabei wird einem Kuchen oder Keks vor dem Backen Cannabis hinzugefügt. Wird der Keks danach gegessen, gelangt der Wirkstoff THC über den Magen und die Leber in den Blutkreislauf. Aber Achtung: Die Wirkung wird verzögert, kann aber dann sehr plötzlich eintreten. Die Dosierung wird so sehr schwierig und du solltest vorsichtig sein! Wenn du glaubst, Cannabis wirke nicht oder viel zu schwach, warte vor erneutem Konsum. Die Wirkung kann verspätet eintreten.

 

Was macht man in einer Entzugsklinik?

 

Was tun, wenn Freund:innen Cannabis nehmen?

Jeglicher Drogenkonsum kann eine Freundschaft belasten. Vor allem wenn deine Freund:innen häufig oder viel Drogen konsumieren, kann sich eure Freundschaft verändern und darunter leiden. Vielleicht machst du dir auch Sorgen um deine Freund:innen, weil sie sich anders verhalten, oder sich zurückziehen. Bedenke auch, dass nicht jeder Cannabiskonsum gleich ist und nicht immer sofort ernsthafte Schwierigkeiten nach sich ziehen muss. Hast du dennoch das Gefühl, dass der Konsum problematisch ist, solltest du deine Freund:innen darauf ansprechen.

 

Wie lange ist Cannabis nachweisbar?

 

 

Wann ist Cannabiskonsum besonders riskant?

Einige Personengruppen sind im Fall von Cannabiskonsum aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung besonders gefährdet. Dazu zählen Kinder und Heranwachsende, Schwangere und stillende Mütter, Herz- und Lungenkranke, Menschen, die gefährdet sind, psychisch zu erkranken, und Menschen mit psychischen Erkrankungen, sowie Jugendliche. Aber auch sonst sind die Risiken des Cannabiskonsums höher:

  • je öfter konsumiert wird
  • je mehr in kurzer Zeit konsumiert wird
  • je höher die Dosis ist
  • wenn andere Drogen (auch Alkohol und Nikotin) zusätzlich konsumiert werden
  • und umso selbstverständlicher der Konsum zum Alltag gehört

 

Stimmt der Eindruck, dass alle Jugendlichen kiffen?

 

Was passiert in einer Suchtberatung?

In einem Beratungsgespräch kannst du dem Beratenden Fragen zu einem Problem, von dem du, oder eine dir nahestehende Person betroffen ist, stellen. Grundsätzlich sind Beratungsgespräche kostenlos und anonym. Es besteht Schweigepflicht. Der/Die Beratende wird wahrscheinlich selbst ein paar Fragen stellen, damit er/sie die Situation besser einschätzen kann. Gemeinsam werdet ihr danach daran arbeiten, wie die Lösung des Problems ausschauen könnte und wer was dazu beitragen kann, damit das Problem dann auch gelöst wird. Der/die Beratende werden dir verschiedene Möglichkeiten anbieten (Therapie, Gruppengespräche, …). Wenn es für dich einfacher ist kannst du auch eine vertraute Person zum Gespräch mitbringen, damit du dich dann wohlfühlst.

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Mehr nützliche Infos und Fakten zum Thema Cannabis findest du hier:

 

Ausserdem hast du auf diesen Seiten die Möglichkeit, eine anonyme Onlineberatung zu bekommen, oder dich mit anderen über deine Fragen auszutauschen:

 

Du möchtest noch mehr Erfahrungsberichte lesen? Das kannst du hier machen:

 

In diesem Spiel kannst du dein Wissen über Cannabis testen:

 

Suizid


Suizide sind ein seltenes Ereignis, Suizidversuche jedoch nicht und erst recht nicht suizidale Gedanken. Dennoch wird meistens nicht über dieses Thema gesprochen. Dieser Beitrag soll das „Tabu-Thema“ brechen und Personen, die selber Suizidgedanken haben, aber auch Personen, die sich um jemanden Sorgen machen oder jemanden durch Suizid verloren haben Mut machen.

 

 

Allgemein

Was bedeutet Suizid?

Das Wort „Suizid“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „sich selbst töten“ – also die bewusste Entscheidung, das eigene Leben selbst zu beenden.

Suizid oder Selbstmord?
Andere Begriffe wie Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod sind zwar auch weitverbreitet, sollten aber bewusst nicht verwendet werden. Denn der Suizid ist weder eine keine kriminelle Handlung (Mord!) und er erfolgt auch nur ganz selten ‚frei‘, bei klarem Urteilsvermögen oder nach reiflicher Überlegung.

Abgrenzung zur Sterbehilfe
Grundsätzlich kann man zwischen einem Suizid und einem assistierten Suizid (auch Sterbehilfe genannt) unterscheiden. Bei der Sterbehilfe wird  Person, die den Wunsch hat, ihr Leben zu beenden und in den meisten Fällen unheilbar krank ist, beim Sterben „geholfen“. Diese Art des assistierten Suizids ist in Liechtenstein straffrei, sofern diese nicht aus eigennützigen Motiven durchgeführt wird.

 

Was ist suizidales Verhalten?

Damit sind alle Handlungen und Gedanken gemeint, die mit einem Suizid in Zusammenhang stehen wie das Reden über und das Umsetzen von Handlungen, die mit der Beendigung des eigenen Lebens in Verbindung stehen. Der Suizid selbst ist die letzte, aber verhinderbare Handlung suizidalen Verhaltens. Es gibt unterschiedliche Phasen und Handlungen, in denen eine betroffene Person immer mehr seelisch leidet und sich in steigende Lebensgefahr bringt, wobei jede Phase ein ernst zu nehmender Hilferuf ist, denn man an bestimmten Handlungen (beispielsweise selbstverletzendes Verhalten) erkennt. Die fünf  Arten suizidalen Verhaltens können hier nachgelesen werden.

Mehr Infos zum Thema Suizidgedanken gibt es hier.

 

Gründe für einen Suizid oder Suizidgedanken

Suizidgedanken kommen dann auf, wenn einer Person die aktuelle Lebenslage zu belastend erscheint, sie mit den derzeitigen Lebensbedingungen nicht zurechtkommt, keinen Ausweg sieht und auch die Hoffnung auf Verbesserungen verloren hat. Dabei ist es selten nur eine Sache alleine, sondern die Summe an belastenden Ereignissen macht das Leben schwer.

Wichtig ist auch, zwischen Ursache und Auslöser zu unterscheiden: Der Auslöser ist fast nie die Ursache eines Suizids, sondern nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Bei den Ursachen spielen länger anhaltende Faktoren eine Rolle, zum Beispiel eine psychische Krankheit, schwierige Familienverhältnisse, aber auch traumatische Erlebnisse. Auslöser für einen Suizid sind hingegen aktuelle Anlässe: wenn zum Beispiel ein Elternteil oder ein Geschwister stirbt, Eltern sich scheiden lassen, Jugendliche von Freunden getrennt werden oder eine Liebesbeziehung zerbricht, es Probleme in der Schule oder im Beruf gibt.

Konkret können folgende „Risikofaktoren“/Ursachen zu einem Suizid führen:

  • Akute Belastungsstörung (aufgrund von Konflikten oder  Krisen zu Hause, mit Freund*innen, in der Schule, Trennung oder wegen Verlust einer nahestehenden Person)
  • Sexuelle Orientierung (Menschen, die der LGBTQI+Community angehören, haben eine höhere Suizidrate als heterosexuelle Menschen)
  • (Cyber-)Mobbing
  • spontanes Handeln/ Kurzschlusshandlungen (Oft handeln Jugendliche nicht im Bewusstsein darin, dass ein Suizid nicht rückgängig gemacht werden kann)
  • Hinterbliebene von Verstorbenen und/oder Suizide durch Angehörige, Freunde oder Familie im eigenen Umfeld
  • Psychische Erkrankungen (wie zum Beispiel Depression, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie…)
  • Opfer von Gewalt, Misshandlungen oder sexuellem Missbrauch
  • traumatische Erlebnisse
  • Existenzängste durch Wohnungsverlust etc.
  • chronische Schmerzen (durch schwere körperliche Erkrankungen)
  • Abhängigkeiten und Süchte (Drogen, Alkohol, …)
  • Leistungsdruck
  • Frühere Suizidversuche
  • Arbeitsunfähigkeit, Pensionierung

Hier findest du weitere Gründe, weshalb sich Menschen und insbesondere Jugendliche mit Suizidgedanken beschäftigen.

 

Gesund bleiben

Sogenannte Schutzfaktoren helfen dabei, dass Menschen, die in ihrem Leben vielleicht einzelne oder auch viele der oben genannten Risikofaktoren aufweisen, trotzdem keinen Suizid begehen. Dazu zählen:

  • ein hohes Selbstvertrauen 
  • stabile Beziehungen
  • ein positives Selbstwertgefühl 
  • gute Strategien zur Problembewältigung
  • persönliche und berufliche Perspektiven
  • ausgeprägte Kontrolle über Gefühle und Körper
  • soziale Kompetenzen (Kommunikation mit anderen, sich helfen lassen, über Gefühle reden,…)
  • eine positive Einstellung zum Leben
  • eine realistische Zukunftsplanung ( persönliche und berufliche Perspektiven)
  • Religiosität
  • gesunde Lebensweise (regelmässige Bewegung und Sport, genügend Schlaf und eine angemessene Ernährung)
  • psychisches und physisches Wohlbefinden

 

Prävention (Vorbeugung) fängt bei dir selbst an!
Damit man selbst nicht in eine scheinbar unlösbare Krisensituation stolpert, die zu Suizidgedanken führt, ist der achtsame Umgang mit sich selbst und den eigenen Stärken und Fähigkeiten wichtig. Es ist nicht immer einfach, eine positive und gesunde Lebenseinstellung zu haben. Zu wissen, wann in Stresssituationen deine eigenen Grenzen erreicht sind und wann es besser ist, sich Hilfe zu holen. So kannst du schwierige Situationen gut meistern und gestärkt aus Krisen heraustreten. Deshalb:

  • Kenne und nutze deine Stärken und Fähigkeiten
  • Entwickle Persönlichkeit und Selbstständigkeit (Setze dir selbst Ziele, sei mutig, neugierig auf dich selbst und die Welt und nutze Chancen, die sich ergeben)
  • Bewusster Umgang in Internetforen und Sozialen Netzwerken
  • Nimm regelmässig deine Medikamente (falls du welche verschrieben bekommen hast)

Mehr Infos zum Thema Prävention gibt es hier.

 

Vorurteile


 
„Wer davon redet, sich umzubringen, tut’s eh nicht!“, „Ja nicht nachfragen, ob sich jemand umbringen will!“ oder „Nur Feiglinge bringen sich um.“ – diese Aussagen haben alle etwas gemeinsam: Sie sind unwahr und Vorurteile und können mitunter dazu führen, dass ein Hilferuf ignoriert oder jemand darin bestärkt wird, sich das Leben zu nehmen. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, was die Anzeichen sind, die auf einen bevorstehenden Suizid hinweisen.

Eine Auflistung an Vorurteilen und Mythen zum Thema Suizid findest du hier:

 

Fakten und Zahlen

 

 

Hilfe, ich habe selbst Suizidgedanken

Du beschäftigst dich oft mit dem Thema Tod? Deine Gedanken kreisen fortwährend um Möglichkeiten der Selbsttötung? Du empfindest deine Situation als hoffnungslos? Wenn man gar nicht mehr weiter weiss und alles zerbrochen ist, scheint vielleicht der letzte Ausweg zu sein, sich umzubringen. Viele Menschen, die das dachten, sagen später, dass sie froh sind, zu leben. Auch dein Leben wird wieder anders aussehen. Im Weitergehen findet sich ein Weg. Sprich über deine Probleme und lass dir helfen! Wenn du Gedanken dazu hast, dir das Leben zu nehmen und Hilfe suchst, kannst du dich an Anlaufstellen wenden, die auf den Umgang mit Krisensituationen spezialisiert sind. Hier triffst du auf Menschen, die dir zuhören, dich unterstützen und für die du vor allem kein Freak, Psycho oder seltsamer Kauz bist, sondern einfach ein Mensch in einer besonders schwierigen Lebenssituation.


 


 

 

Hilfe, ich habe Angst um jemanden

Ilyas, Savannah, Ardit und Elea erzählen von der schwierigen Zeit, als sie erfahren haben, dass ein Freund oder eine Freundin nicht mehr leben wollte. Sie sprechen darüber, wie unsicher sie waren, sich auch überfordert gefühlt haben, aber wie wichtig es war, dass sie am Ende doch gehandelt haben. Denn auch wenn man Angst hat, etwas Falsches zu machen, wäre es das einzig Falsche, nichts zu machen.
 

 

 

Hilfe jemand den ich kenne, hat sich das Leben genommen

 


 

Anlaufstellen und Notrufkontakte

Wichtig ist, dass du dir frühzeitig Hilfe holst. Denk daran, du bist nicht allein mit deinen Problemen. Trau dich mit Freundinnen und Freunden oder einer anderen Person deines Vertrauens über deine Ängste, Sorgen und Befürchtungen zu sprechen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Denn 2 Köpfe denken besser als einer allein. Eine Person des Vertrauens kann jemand aus deiner Schule, Familie, deinem Freundeskreis, der Jugendarbeit oder auch eine fremde Person, die dir sympathisch erscheint sein. Auch wir im aha haben immer ein offenes Ohr für dich.

Soforthilfe bei akuten Problemen

Bei akuten psychischen Problemen,  für die du sofort Hilfe brauchst, wende dich bitte an:

Hier findest du eine Liste mit Notfallnummern, Websites und Beratungsstellen, wo du Hilfe für dich, für deine Familienangehörigen, für deine Freundinnen und Freunden oder Bekannten bekommst:

TELEFONISCH

ONLINE

SELBSTHILFEGRUPPEN

In einer Selbsthilfegruppe  treffen sich Menschen, die ein ähnliches Problem zu bewältigen haben und die dies mit der Hilfe von Gleichbetroffenen tun wollen. Hier erhältst du mehr Infos über die bestehenden Selbsthilfegruppen in Liechtenstein.

 

Weiterführende Links

1. Besuch beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin


Du hast Fragen zum Thema Verhütung, Schwangerschaft, Menstruation? Der Frauenarzt/die Frauenärztin steht dir als kompetente Ansprechperson zu deinen Fragen in Bezug auf die Themen Liebe & Sexualität zur Verfügung.

 

Du interessierst dich plötzlich für Jungs, merkst, dass deine Gefühle verrücktspielen und hast gerade deine Periode bekommen? Herzlich Willkommen in der Pubertät! Die Pubertät ist eine spannende Zeit in der sich dein Körper verändert und du langsam zur Frau wirst. Wahrscheinlich hast du jetzt viele Fragen, die deinen Körper betreffen oder du hast schon deinen ersten Freund und weisst nicht, welches Verhütungsmittel das Richtige für dich ist? Der Frauenarzt/die Frauenärztin hilft dir dabei, Antworten auf deine Fragen zu finden. Der erste Besuch beim Frauenarzt/ der Frauenärztin ist immer ein bisschen aufregend. Da ist es gut zu wissen, dass nicht immer eine Untersuchung stattfinden muss. Mit der Zeit wird der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin für dich ganz normal werden, so wie ein Besuch beim Hausarzt/der Hausärztin.

 

 

Der richtige Zeitpunkft für den 1. Besuch

Vor nicht allzu langer Zeit war man noch der Meinung, dass man, wenn man das erste Mal seine Tage hat einen Frauenarzt/eine Frauenärztin aufsuchen sollte. Mittlerweile gilt das allerdings nicht mehr. Wenn du noch keinen konkreten Fragen an den Frauenarzt/die Frauenärztin hast musst du nur gehen, wenn deine Regel auch nach längerer Zeit immer noch sehr unregelmässig kommt, du Zwischenblutungen oder sehr starke Schmerzen hast.

Sobald du dich für das Thema Verhütung interessierst, deinen ersten Freund oder deine erste Freundin hast oder Fragen aufkommen solltest du einen Termin beim Frauenarzt/der Frauenärztin ausmachen, da sie die Experten auf dem Gebiet sind.

WICHTIG!: Bei deinem ersten Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin musst du dich nicht untersuchen lassen, wenn du nicht willst und keine Beschwerden hast. Der Frauenarzt/die Frauenärztin beantwortet dir gerne bei einem Gespräch deine Fragen.

Der Frauenarzt/die Frauenärztin helfen dir  gern dabei, dass für dich passende Verhütungsmittel zu finden. Für manche Verhütungsmittel (Pille, Stäbchen, etc.) brauchst du auch ein Rezept, welches dir der Frauenarzt/die Frauenärztin ausstellt. Ab dem 16. Lebensjahr beziehungsweise nach deinem 1. Mal solltest du dich regelmässig (mindestens 1 Mal/ Jahr) vorsorglich untersuchen lassen. Bei einer Schwangerschaft ist der Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin besonders wichtig, da er/sie kontrolliert ob es dir und deinem Baby gut geht und dich durch die Schwangerschaft begleitet.

Du solltest auf jeden Fall zum Frauenarzt/zur Frauenärztin gehen, wenn…

  • du Probleme mit der Periode hast (über längere Zeit unregelmässige Blutungen, sehr starke Blutungen, Zwischenblutungen oder bei starken Schmerzen während der Periode)
  • du schon 16 bist aber noch keine Regelblutung hast
  • du dein 1. Mal schon erlebt hast
  • das Thema Verhütung wichtig wird (meist beim ersten Freund/ der ersten Freundin) und du dich informieren möchtest
  • du denkst, dass du schwanger bist
  • du das Gefühl hast, dass irgendetwas mit deinem Körper nicht stimmt
  • du Unterleibsschmerzen, Juckreiz oder ein Brennen im Genitalbereich und übelriechender Ausfluss hast
  • du ungeschützten Sex hattest und die Pille danach brauchst

 

Die richtige Ärztin bzw. den richtigen Arzt finden

Viele Mädchen fragen sich, ob sie lieber zu einem Frauenarzt oder zu einer Frauenärztin gehen sollen? Oftmals gehen Mädchen einfach mit ihrer Mutter, Freundin oder Verwandte mit zu deren Arzt oder Ärztin mit. Wenn du das nicht möchtest ist es aber gar kein Problem, denn du alleine entscheidest zu wem du gehst. Egal ob Arzt oder Ärztin – wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und ihm/ihr traust.

Wenn du einen Gesprächstermin vereinbaren möchtest kannst du diesen alleine, mit deinem Freund/ deiner Freundin, Mutter oder auch in der Gruppe vereinbaren. Wichtig ist, dass du dich beim Gespräch wohl fühlst und offen sprechen kannst. Alles, was besprochen wird ist natürlich streng vertraulich und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht – natürlich auch gegenüber deinen Eltern!

Ablauf beim Besuch

Der Frauenarzt/die Frauenärztin kann dir Fragen beantworten, die du z.B. zur körperlichen Entwicklung oder zu verschiedenen Verhütungsmethoden hast. Er/Sie hat auch einige Fragen an dich, z.B. wann Deine letzte Regel war, ob du aktuelle gesundheitliche Probleme hast, und ob du schon sexuelle Erfahrungen bzw. mit einem Jungen/Mädchen geschlafen hast. Nach dem Anfangsgespräch beginnt die gynäkologische Untersuchung, die nicht lange dauert und auch nicht weh tut. Sie muss übrigens nicht immer stattfinden. Wenn du dein 1. mal noch nicht hattest oder einfach nur zu einem Informationsgespräch vorbeikommen möchtest ist das auch vollkommen in Ordnung. Dann kannst du den Arzt/die Ärztin einfach einmal kennen lernen und herausfinden, ob er/sie dir sympathisch ist oder nicht.

Die Untersuchung

Viele Mädchen fürchten sich nicht vor dem Frauenazrt/der Ärztin selbst sondern vor der Untersuchung. Diese empfinden Viele als etwas unangenehm, was vollkommen verständlich ist – geht es doch um einen sehr intimen Bereich. Sollte die Untersuchung allerdings weh tun sprich deinen Arzt/deine Ärztin sofort darauf an. Wenn du noch Jungfrau bist musst du keine Angst haben – während der Untersuchung wird das Jungfernhäutchen nicht verletzt.

Zur gynäkologischen Untersuchung bietet dich der Arzt/die Ärztin dich unter herum frei zu machen. Deine Oberbekleidung kannst du in der Regel anbehalten. Viele Mädchen ziehen zur Untersuchung gerne ein langes T-Shirt an, da sie sich damit wohler fühlen. Wenn du dich frei gemacht hast bietet der Arzt/die Ärztin dich auf einem gynäkologischen Stuhl Platz zu nehmen. Die Beine sollten bequem gespreizt auf den Halterungen dieses Stuhles liegen.

Die Untersuchung selbst kann aus einer Spektrum-, Tast-, Brust- und Ultaschalluntersuchung bestehen:

Spekulum-Untersuchung
Bei der Spektrum Untersuchung wird ein Spekulum (Scheidenspiegel) in die Scheide eingeführt da der Muttermund (das untere Ende der Gebärmutter) nur mit Hilfe des Spekulums betrachtet werden kann. Mit einem Wattestäbchen oder etwas ähnlichem wird dann bei einer Vorsorgeuntersuchung einmal bis zweimal im Jahr eine Zellprobe (=Abstrich) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Diese Untersuchung ist im Sinne der Vorsorge wichtig, da man so Gebärmutterhalskrebs erkennen kann. Wenn du noch Jungfrau bist, verwendet dein Frauenarzt/deine Frauenärztin sehr kleine Instrumente, um dir nicht weh zu tun.

Tastuntersuchung
Manchmal wird dann noch eine Tastuntersuchung durchgeführt, um die Lage der Gebärmutter und der Eierstöcke zu überprüfen. Daran kann er erkennen, ob bestimmte Krankheiten oder eine Schwangerschaft vorliegen. Oftmals wird aber auch nur eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Ultraschalluntersuchung
Mit einem Ultraschallgerät kann man entweder durch die Bauchdecke oder durch die Scheide die inneren Organe (Gebärmutter, Eierstöcke, Blase, Bauchraum) sehen. Auf dem Monitor kannst du dir somit deine Organe, die Lage der Gebärmutter, die Eierstöcke oder auch dein Baby erkennen. Bei einer Schwangerschaft wird mithilfe des Ultraschalls die Entwicklung von Embryo/Fötus beobachtet.

Brustuntersuchung
Nach der Untersuchung „unten“ kannst du dich wieder anziehen. Jetzt folgt mitunter noch eine Brustuntersuchung. Dazu bietet dich der Arzt/die Ärztin dich oben frei zu machen. Die Brustuntersuchung findet im Rahmen der Krebsvorsorge statt. Der Arzt/Die Ärztin tastet dabei die Brüste und die Achselhöhlen nach knotenartigen Veränderungen ab.

Angst vor der Untersuchung

Die Untersuchung beim Frauenarzt/der Frauenärztin ist nichts, wovor du dich fürchten musst! Natürlich ist es nicht das tollste Gefühl der Welt mit gespreizten Beinen auf einem Stuhl zu sitzen. Die Untersuchung tut jedoch im Normalfall nicht weh, ist aber überaus wichtig für deine Gesundheit und dauert maximal 10 Minuten.

Good to know

  • Auch wenn es dir unangenehm ist, denk daran – der Arzt/die Ärztin hat jeden Tag mehrere Patientinnen. Du bist also nur eine unter vielen und in der Hinsicht keine Ausnahme. Frauenarzt/Frauenärztin ist ein Beruf wie jeder andere auch. Er/Sie sieht täglich nackte Frauen OHNE dabei sexuelle Gedanken zu haben. Du wirst bei der Untersuchung rein als Patientin wahrgenommen.
  • Der Arzt/die Ärztin ist ab deinem 14. Lebensjahr der Schweigepflicht verpflichtet – auch gegenüber deinen Eltern. Das bedeutet, dass er/sie Details über dich, die Untersuchung oder das Gespräch nur mit deinem Einverständnis weitererzählen darf.
  • Eine Untersuchung darf nicht gegen deinen Willen geschehen. Du kannst eine Untersuchung jederzeit abbrechen und sagen, wenn dir etwas unangenehm ist oder weh tut.

Das Gespräch

Die Untersuchung dauert normalerweise nicht länger als 10 Minuten. Davor oder danach findet noch ein Gespräch statt, bei dem der Frauenarzt/die Frauenärzte die Resultate der Untersuchung mit dir bespricht, du deine Fragen stellen oder dir ein Rezept verschreiben lassen kannst. Am besten überlegst du dir im Vorfeld welche Fragen du konkret zum Thema Liebe, Beziehung, Sexualität, erstes Mal, … hast. Mit dem Arzt/der Ärztin kannst du offen über die Dinge sprechen, die du nicht mit deinen Eltern oder sonstigen Personen besprechen willst. Er/Sie verfügt über das nötige Fachwissen, ist neutral und hilft dir gerne weiter.

Keine Scham!: Auch wenn es dir vielleicht peinlich ist – Sexualität ist die natürlichste Sache der Welt und es gibt nichts weswegen du dich schämen müsstest. Also nütze die Chance und stelle dem Frauenarzt/der Frauenärztin alle Fragen, die dir auf der Zunge brennen.

Beim Gespräch sollten jedenfalls folgende Dinge besprochen werden:

  • deine Fragen, Wünsche und mögliche Probleme
  • wenn du zum ersten Mal kommst, eine Information darüber, was bei der Untersuchung passieren wird
  • die Frage danach, ob du sexuell aktiv bist und ob beziehungsweise wie du verhütest oder verhüten möchtest
  • wenn du zum ersten Mal kommst, einen Überblick über deine medizinisch-gynäkologische Lebensgeschichte (seit wann du die Regel hast, ob du Geschlechtsverkehr hattest, ob du schwanger warst/bist, ob du Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche hattest, wie viele Kinder du hast, ob du Krankheiten oder Operationen hattest, …)

Häufige Fragen 

 

 

 

Sex und Co.


Jeder und jede macht‘s und alle reden darüber. Doch wusstest du, dass es nach wie vor ein Tabuthema ist? Hier findest du Informationen über Allgemeines wie beispielsweise das erste Mal, Verhütung und Schwangerschaft.

 

Wie du wahrscheinlich weisst, ist Sex rein biologisch gesehen dazu da, sich fortzupflanzen. Könnten wir uns nicht vermehren, gäbe es uns gar nicht mehr. Doch Sex ist viel mehr als das Zeugen von Nachkommen. Er dient der Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse. Es gibt Menschen, die haben klare Vorstellungen von ihrem Sexualleben und wollen beispielsweise keinen Sex vor der Ehe. Andere wiederum wollen schon davor ein Sexleben führen. Beides ist absolut gerechtfertigt und jeder und jede darf selbst darüber entscheiden.

Sex gibt es in zahlreichen Formen und ist verbunden mit unterschiedlichen Vorlieben und Bedürfnissen. Jede Person tickt anders, fühlt anders und verhält sich anders. Das gilt auch beim Geschlechtsverkehr. Wenn du eine Person bist, die viel körperliche Zuneigung und Zärtlichkeit braucht, lasse es deinen Partner wissen. Fühlst du dich unsicher und möchtest mit dem Sex warten, dann lass dich nicht dazu überreden. Es ist in Ordnung, wenn du noch nicht bereit bist. Lasse dir Zeit. Entwickeln sich sexuelle Gefühle bei dir und du bekommst Lust auf Sex mit deinem Partner oder deiner Partnerin, teile dich dieser Person mit. Vielleicht hat er oder sie die gleichen Bedürfnisse wie du und ihr könnt eure Körper gegenseitig kennenlernen. Fühlst du dich nicht gut und hast im Moment einfach gar keine Lust mehr auf Sex, dann erzähle es deinem Freund oder deiner Freundin. Kommunikation zwischen zwei Menschen, die sich sehr nah sind, ist sehr wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Wenn du deinem Freund oder deiner Freundin von deinen Gefühlen erzählst, wird er oder sie dich sicherlich verstehen. Aber auch wenn du neue Dinge ausprobieren möchtest und experimentierfreudig bist, solltest du das mitteilen. Es gibt im Bereich Sex nämlich so einiges: Oralsex, verschiedene Sexstellungen, Sexspielzeuge, Gruppensex, verschiedene Orte für Sex, One-Night-Stands, … Die Vorlieben sind sehr unterschiedlich und auch in Ordnung so. Wenn dir etwas besonders wichtig ist, dann teile es auch mit.

 

Kurz und knapp gesagt: Höre immer auf dein Bauchgefühl und tue nur das, was du wirklich willst. Lasse dich NIE zu etwas überreden, was dir Ängste und Sorgen bereitet.

 

 

Das 1. Mal

Radfahren, zur Schule gehen, im Flugzeug sitzen, … Für alles gibt es ein erstes Mal und bei allem, was zum ersten Mal passiert, ist man aufgeregt, nervös und kribbelig. Oft verspüren wir auch Angst, da es etwas komplett Neues ist. Doch das muss nicht sein – auch nicht beim ersten Geschlechtsverkehr.

Du bekommst sexuelle Gefühle und Verlangen nach Sex? Wenn du einen Menschen gefunden hast, der das teilt, werdet ihr euch bestimmt auch körperlich näher kommen. Seid zärtlich zueinander, berührt euch und findet heraus, was gut tut und was nicht. Ihr werdet von alleine merken, wann der richtige Zeitpunkt da ist, um einen Schritt weiter zu gehen. Es gibt also keine klare Antwort auf die Frage, wann dieser Zeitpunkt sein soll. Denn das ist etwas ganz Individuelles. Was aber ganz klar auf beiden Seiten sein muss: Ja heisst ja und nein heisst nein. Lasst euch Zeit.

 

Geschlechtsverkehr tut doch weh, oder nicht?

Mädchen machen sich oft Gedanken darüber, ob Sex oder das erste Mal schmerzhaft ist, denn immer wieder lesen und hören sie solche Geschichten. Wenn ein Mädchen oder eine Frau emotional und körperlich dazu bereit ist, Sex zu haben, dann gibt es keine Schmerzen. Tauchen trotzdem Schmerzen auf, solltet ihr einen Gang zurückschrauben. Ihr könntet z.B. mit Petting weiterfahren. Ganz wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr Verständnis und Mitgefühl füreinander habt. Viele Missverständnisse passieren dadurch, dass nicht miteinander gesprochen wird, weil man denkt, es könnte peinlich sein. Doch was ist dir lieber: ein peinliches Gespräch oder ein ständig ungutes Bauchgefühl und Schmerzen?

Was einige nicht wissen oder nicht immer beachten, ist, dass das Eindringen von Penis, Fingern aber auch von Sexspielzeugen schmerzhaft ist, wenn das Mädchen oder die Frau nicht wirklich erregt ist, d.h. wenn die Scheide nicht feucht ist.

 

Schritt für Schritt

Oft haben wir das Gefühl, dass alles von Anfang an perfekt sein muss. Doch so wie bei fast allem gilt auch hier: Übung macht den Meister. Mache dir also keinen Druck und taste dich langsam heran. Irgendwann nach dem ersten Kuss habt ihr vielleicht Lust, euch gegenseitig zu berühren – ob das mit oder ohne Kleidung ist, spielt dabei keine Rolle. Wenn ihr euch dann sicher seid und euch auch vertraut, könnt ihr es zum letzten Schritt wagen: Sex. Das Tempo zwischen diesen Schritten bestimmt ihr ganz alleine.

Lasse dich auf keinen Fall von deinem Partner oder deiner Partnerin unter Druck setzen. Auch nicht, wenn er oder sie dir droht, Schluss zu machen, wenn du nicht mit ihm/ihr schläfst. Jemand, der dich respektiert und akzeptiert, ist auch geduldig genug mit Sex zu warten und gibt dir die Zeit, die du und dein Körper benötigen.

Wenn man keinen Orgasmus hat, ist es kein richtiger Sex?

Nein, das stimmt überhaupt nicht. Der Orgasmus/Höhepunkt steht nicht im Zentrum. Viel wichtiger ist es, dass man Spass miteinander hat und die gemeinsamen Gefühle teilt. Der Orgasmus ist zwar ein tolles Erlebnis, muss aber nicht zwingend stattfinden, denn Sex bleibt auch ohne Höhepunkt eine schöne Sache. Versuchst du ihn zu erzwingen, verkrampfst du dich nur und stresst dich dabei selbst. Sei entspannt und lasse alles auf dich zukommen.

Verhütung

Egal, ob es sich um dein 1. Mal handelt oder ob du schon mehrmals Sex hattest, Verhütung ist ein sehr wichtiges Thema, das trotz der Aufklärung in Schulen oder von Eltern, oft unterschätzt wird. Dabei gibt es wohl kaum jemand, der in jungem Alter schon eigene Kinder haben möchte. Schliesslich ist man ja selbst noch (fast) ein Kind.

 

Welches Verhütungsmittel passt zu mir?

Abgesehen vom Kondom sind alle Verhütungsmittel für Frauen gedacht, denn es wurde z.B. noch keine (wirksame) Pille für den Mann erfunden. Leider wird deshalb auch oft der Frau die Verantwortung zugeschoben, sollte sie schwanger werden. Jedoch sind ganz klar BEIDE dafür verantwortlich, nicht nur die Frau.

Es gibt drei verschiedene Arten, zu verhüten:

  • Hormonelle Verhütung
  • Natürliche Verhütung
  • Mechanische Verhütung

 

Egal, für welche Art von Verhütung du dich interessierst, sprich unbedingt mit deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt, damit du gut informiert bist und um herauszufinden, welches Verhütungsmittel das Beste für dich ist. Denn auch hier ist es so, dass nicht jede Person gleich ist. Manche vertragen hormonelle Verhütung nicht, andere haben eine Latexallergie (wichtig zu wissen, wenn man mit Kondom/Femidom verhütet). Rede offen mit deiner Ärztin/deinem Arzt darüber.

 

Hormonelle Verhütung

Pille, Vaginalring, Hormonpflaster, Dreimonatsspritze, Hormonspirale oder Hormonimplantat sind alles Methoden, die in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen. Die körpereigenen Hormone werden unterdrückt. Somit findet keine Eireifung und keinen Eisprung statt, die Gebärmutterschleimhaut baut sich nicht auf und es gibt keinen Zervixschleim. Durch das Unterdrücken der biologischen Vorgänge im Körper können vielseitige, teils starke Nebenwirkungen auftreten, welche sich von Person zu Person unterscheiden.

 

Mechanische Verhütung

Kondom, Femidom, Kupferspirale und das Diaphragma gehören zur mechanischen Verhütung. Wenn ein reifes Ei da ist, die Frau nicht schwanger werden möchte und nicht hormonell verhütet wird, kann mechanisch verhütet werden. Die Kupferspirale beispielsweise bleibt 5 Jahre lang in der Gebärmutter und so muss nicht zusätzlich verhütet werden. Die Kupferionen sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut, Spermien und ein evtl. befruchtetes Ei abgetötet werden.

Sehr wichtig! Das Kondom und das Femidom sind die einzigen Verhütungsmittel überhaupt, welche auch vor Geschlechtskrankheiten schützen. Sie sind also auch für den Mann nicht unwichtig.

 

Natürliche Verhütung

Sobald eine Frau anfängt, den eigenen Zyklus zu beobachten, wird sie Regelmässigkeiten feststellen und auch merken, wann die fruchtbaren Tage da sind und wann nicht. Zusätzlich gibt es inzwischen tolle Zykluscomputer, die deinen Körper kennenlernen und sagen können, wann ein reifes Ei da ist. Das funktioniert so, dass die Frau jeden Morgen ihre Körpertemperatur im Mund misst. Zum Eisprung hin erhöht sich die Temperatur und der Zykluscomputer zeigt an, dass nun eine mechanische Verhütung notwendig ist.

Weitere Anzeichen des Körpers:

  • Fliessender Zervixschleim (ähnlich wie der Saft einer Aloe Vera Pflanze)
  • Geöffneter Gebärmuttermund (kann ertastet werden)
  • Sexuelles Verlangen
  • Schöne Haut und tolles Körpergefühl nach der Periode

 

Schwanger – und nun?

Viele Frauen, und auch Männer, wünschen sich eine eigene Familie. Die soll aber nicht ungeplant sein. Vor allem möchte kaum jemand in (sehr) jungen Jahren schon Mama oder Papa werden. Sollte beispielsweise das Kondom platzen oder die Pille wurde vergessen, gibt es für den Notfall die sogenannte „Pille danach“. Die Frau hat 72 Stunden nach dem Sex Zeit, diese einzunehmen. Je früher, desto besser. Du bekommst sie bei deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt oder in der Apotheke – auch wenn du minderjährig bist.

Wenn du doch schwanger bist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ganz wichtig: Sprich mit deinen Eltern und/oder einer Vertrauensperson! Sie werden dir bestimmt helfen, die geeignete Lösung zu finden, denn alle Lösungen sind mit grossen Emotionen verbunden.

Verschiedene Möglichkeiten mit einer Schwangerschaft umzugehen, sind:

  • Du bekommst das Kind und übernimmst die Erziehung selbst. Wenn du minderjährig bist, geschieht dies in Verbindung mit dem Jugendamt und deinen Erziehungsberechtigten.
  • Du bekommst das Kind und gibst es zur Adoption frei.
  • Du bekommst das Kind und gibst es in eine Pflegefamilie bis du bereit bist, für es zu sorgen.
  • Du brichst die Schwangerschaft ab.

Nochmals: Sprich unbedingt mit deiner Vertrauensperson und deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt, denn eine Schwangerschaft und die Entscheidung, wie es weitergehen soll, sind nicht sehr einfach und können negative Gefühle auslösen. Deshalb ist es ganz wichtig, darüber zu reden.

In Liechtenstein kannst du dich an die Organisation schwanger.li wenden. Die Beraterinnen behandeln dein Anliegen vertraulich und können mit dir je nach deinen Wünschen die nächsten Schritte klären und dich im weiteren Verlauf deiner Schwangerschaft unterstützen. Wenn du Fragen hast, aber (noch) kein persönlichens Gespräch wünscht kannst du auch die kostenlose anonyme Online Beratung in Anspruch nehmen.

 

 

Doch wann kann eine Frau überhaupt schwanger werden?

Kann eine Frau jeden Tag im Monat schwanger werden? Die Antwort lautet: nein. Der weibliche Zyklus wird in 4 Teile eingeteilt. Ein regelmässiger Zyklus dauert 28 bis 30 Tage. Der Zyklus beginnt am 1. Tag der Periode. Die Zeit der Periode dauert etwa 7 Tage, wobei eine Frau 4-5 Tage blutet. Jetzt kann sie nicht schwanger werden. In den Tagen 8-14 befindet sich die Zeit des Eisprungs. Das heisst, die Frau kann schwanger werden in dieser Zeit. Wenn das Ei nicht befruchtet wird, folgen 7 Tage voller Energie und Power und weitere 7 Tage vor der Periode bis der Zyklus wieder von vorne beginnt. Während den letzten 14 Tagen des Zyklus ist kein Ei vorhanden und eine Frau kann deshalb auch in dieser Phase nicht schwanger werden.

Achtung: Sperma kann bis zu 5 Tage in der Vagina überleben, wenn Zervixschleim (eine glasige, rutschige Flüssigkeit) vorhanden ist. Wenn nun nach der Periode die Zeit des Eisprungs einsetzt und der Zervixschleim zu fliessen beginnt, können die Spermien in den Eileiter transportiert und das Ei befruchtet werden.

Sprich mit deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt darüber, wenn dein Zyklus sehr unregelmässig ist.

Wusstest du, dass wenn eine Frau 2 Tage Fieber hat, sich ihr Zyklus sich um 2 Tage verlängert? Die Natur hat‘s eben voll drauf! Wenn du mehr über den Monatszyklus wissen möchtest, findest du hier weitere Informationen.

 

Du bist dir nicht sicher ob du schwanger bist oder nicht? Im folgenden Video werden dir mögliche Anzeichen einer Schwangerschaft erklärt:

 

Abtreibung – ein tabuisiertes Thema

Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten bei einer Schwangerschaft. Eine davon ist der Schwangerschaftsabbruch, auch Abtreibung genannt. Dabei wird das noch nicht ausgebildete Kind getötet. Es gibt viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen dagegen sind, es gibt aber auch viele Menschen, die es okay finden, da sie einen Unterschied zwischen Embryo/Fötus und Kind sehen, weil sich noch sehr viel entwickeln muss bis es ein „richtiges“ Kind bzw. ein Mensch ist.

In manchen Ländern ist der Schwangerschaftsabbruch erlaubt, in manchen nicht. Nach der Liechtensteiner Rechtslage ist es so, dass Frauen abtreiben dürfen, jedoch nur im Ausland. Im Frühjahr 2015 wurde es beschlossen.

Wenn du ungewollt schwanger bist und dir überlegst, abzutreiben, dann ist eine Beratung bei einer Beratungsstelle sicherlich keine schlechte Idee. Die Beraterin oder der Berater wird dir genau zuhören und dich unterstützen. Falls du dich doch gegen eine Abtreibung entscheidest, beratet dich die Beratungsstelle trotzdem. Sie begleitet dich durch die Schwangerschaft. Der Schwangerschaftsabbruch wird von einer Ärztin oder einem Arzt durchgeführt und auch diese Person ist dazu verpflichtet, ein Beratungsgespräch mit dir zu führen.

Viele Mädchen haben Angst, ihren Eltern von der Schwangerschaft zu erzählen. Vielleicht ist diese Angst gar nicht nötig. Doch da die Meinungen bzgl. Abtreibung sehr verschieden sind, kann es sehr gut sein, dass auch die eigenen Eltern gegen einen Schwangerschaftsabbruch sind. Dann kann es unter anderem zu grossem Stress führen in der Familie. Für eine Abtreibung brauchst du kein Einverständnis von den Eltern. Habe also keine Angst.

 

Sexuell übertragbare Erkrankungen

Alle Krankheiten, welche (auch) über sexuellen Kontakt übertragen werden können, zählen zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen – auch STD (sexually transmitted disease) oder STI (sexually transmitted infection) genannt.

Wenn du an sexuell übertragbare Erkrankungen denkst, kommt dir wahrscheinlich als Erstes AIDS bzw. HIV in den Sinn. Doch es gibt viel mehr als das. Die meisten Menschen erfahren mindestens einmal in ihrem Leben eine solche Krankheit. Manchmal ist es nur ein Juckreiz oder Brennen im Intimbereich. Es kann aber auch gut sein, dass du eine gewisse Krankheit zuerst gar nicht wahrnimmst, was dann sehr gefährlich werden kann. Ausserdem ist es so, dass nicht zwingend die Geschlechtsteile von der Krankheit betroffen sind. Die Krankheit kann einfach durch sexuellen Kontakt übertragen werden.

 

Beispiel (AIDS/HIV):

HI-Viren gehören zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen, wie schon erwähnt. D.h. sie können durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Im Falle des HI-Virus bedeutet dies konkret, dass du dich durch Geschlechts-, Anal- oder Oralverkehr anstecken kannst. Jedoch ist es aber auch so, dass du dich durch Kontakt mit Blut infizieren kannst, deshalb ist es gerade bei Heroinabhängigen ein grosses Thema, weil sie sich oft die Injektionsspritzen teilen. Auch ein Baby kann sich mit HIV infizieren, wenn die Mutter selbst infiziert ist und es mit der Brust stillt.

Des Weiteren zeigt sich HIV nicht als Ausschlag, Juckreiz oder Brennen im Intimbereich. Es ist eigentlich nicht spürbar, denn HIV befindet sich in Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Muttermilch und auf der Darmschleimhaut.

Du siehst also, dass eine sexuell übertragbare Erkrankung nicht zwingend über sexuellen Kontakt übertragen werden muss. Aber es ist durch sexuellen Kontakt möglich und genau deswegen wird eine solche Krankheit zu den STDs/STIs dazugezählt.

 

Weitere sexuell übertragbare Krankheiten, wie sie behandelt werden und wie du dich davor schützen kannst wird im folgenden Video erklärt:

 

Wenn du noch mehr zum Thema sexuell übertragbare Erkrankungen wissen möchtest findest du hier die passenden Infos dazu:

Medikamente

Medikamente


Aspirin, Nasensprays, Paracetamol und Co. Hättest du gedacht, dass man davon süchtig werden kann? Welche anderen Medikamente noch gefährlich sind, wie sie wirken und was die Folgen einer Medikamentensucht sind, erfährst du hier.

 

Kurz und bündig

Medikamentensucht und Medikamentenmissbrauch entstehen, wenn Medikamente, die eigentlich dazu da sind, Krankheiten zu heilen oder Symptome zu lindern, falsch angewandt werden. Dies geschieht meist dann, wenn die Arzneimittel überdosiert, oder zu lange eingenommen werden. Psychoaktive Arzneimittel haben einen direkten Einfluss auf das Gehirn und können dort u.a. aufputschend, beruhigend oder schmerzlindernd wirken.

 

Folgende Medikamente haben ein hohes Suchtpotenzial:

  • manche Schmerzmittel (Aspirin, Voltaren, Paracetamol)
  • Nasentropfen und Sprays
  • Beruhigungs- und Hustenmittel (Valium, Tranquilizer)
  • Schlafmittel (Hypnotika, Sedativa, Tranquilizer)
  • Aufputschmittel (Ritalin, Psychotonika)
  • manche Appetitzügler und Abführmittel

 

Die Verordnung von Medikamenten mit grossem Suchtpotenzial sollte bei unter 18-Jährigen nur in Ausnahmefällen erfolgen. Denn Medikamente wirken im noch nicht voll ausgereiften Organismus von Kindern und Jugendlichen anders als bei Erwachsenen. Dies sollte bei der Verordnung oder Selbstmedikation beachtet werden. Jugendliche experimentieren auch mit den Substanzwirkungen von Medikamenten (z. B. Grippemittel, Hustenmittel, koffeinhaltige Schmerzmittel) ebenso wie mit anderen Suchtstoffen wie Alkohol und illegalen Drogen. Die Einnahme von Beruhigungsmitteln, auch bei ärztlicher Verordnung und bei kurzer Einnahmedauer, ist aus suchtpräventiver Sicht als problematisch anzusehen. Jugendliche verinnerlichen ebenfalls bei kurzer Einnahmezeit, sich bei Problemen mithilfe von Tabletten zu beruhigen und Erleichterung zu verschaffen, ohne das Problem bewältigt zu haben. Diese Haltung, Problemen mit Tabletteneinnahme zu begegnen, schwächt sie in ihrem Selbstwirksamkeitsdenken und somit in ihrem Bestreben, Probleme aktiv zu lösen. Es scheint naheliegend, dass das Fehlen von Problembewältigungskompetenz auch für die Einnahme anderer psychotroper Substanzen ursächlich ist.

 

Short Facts über Jugendliche und Medikamente in Liechtenstein

In einer liechtensteinischen Schülerstudie von 2016 gaben 9% der männlichen und weiblichen Jugendlichen zwischen 15-16 Jahren an, ärztlich verordnete Beruhigungs- oder Schlafmittel (z.B. Valium, Rohypnol) genommen zu haben. 7% haben diese Medikamente, so wie von Seiten des Arzneimittelherstellers empfohlen, nicht länger als drei Wochen eingenommen, bei 2% wurde dieser Zeitrahmen überschritten und die Medikamente somit missbräuchlich verwendet. 4% der Jungen und 1% der Mädchen weisen im Alter von 15 bzw. 16 Jahren Erfahrungen mit Beruhigungsmitteln auf, welche sie nicht von einem Arzt bzw. Ärztin verschrieben bekommen haben.

 

Merkmale

Eine Medikamentensucht beginnt meist mit der Verschreibung eines rezeptpflichtigen Medikaments durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn die Verordnung von Medikamenten mit Suchtpotenzial nicht genau kontrolliert wird, kann es leicht passieren, dass Menschen in eine Medikamentensucht rutschen. Oftmals sind aber auch die Patientinnen und Patienten selbst für ihre Sucht verantwortlich, da sie die verschriebenen Medikamente nicht wie vom medizinischen Personal empfohlen einnehmen. Abgesehen von Suchtrisiken hat die Einnahme von Medikamenten oft eine Vielzahl anderer Nebenwirkungen zur Folge. Diese werden auf den Beipackzetteln näher erläutert, jedoch meist gar nicht bis nur flüchtig gelesen. Nach dem Motto „Medikamente sind Heilmittel” erfolgt dadurch der Schritt in die Abhängigkeit oftmals aus Unwissen über die Gefahren.

 

Ein erhöhtes Risiko an einer Medikamentensucht zu erkranken besteht für Menschen, …

  • … bei denen der Arzt die Ursache der Probleme (z.B. Depression, Angststörung, etc.) nicht findet und die Medikamente zur Symptombehandlung verordnet.
  • … die schon in der Kindheit lernen, bedenkenlos Medikamente einzunehmen.
  • … die regelmässig und über einen längeren Zeitraum hinweg Medikamente einnehmen (z.B. Mädchen zur Behandlung der Regelschmerzen).
  • … die spontan handeln und neugierig auf die Wirkung von Mitteln sind. Besonders gefährdet sind Jugendliche, da diese gerne mit verschiedenen Mitteln experimentieren.
  • … die Probleme/Stress im Job oder in der Familie haben.
  • … die versuchen mithilfe von Medikamenten in einen Rauschzustand zu gelangen. Meistens werden dabei zusätzlich Alkohol oder andere illegale Drogen konsumiert. ACHTUNG! Durch die Kombination mit anderen Wirkstoffen können die Effekte bestimmter Medikamente erhöht oder auch gesenkt werden.
  • … die unter hohem Leistungs- und Konkurrenzdruck (z.B. Prüfungen, Wettbewerbe und Wettkämpfe, etc.) stehen und die Medikamente verwenden, um den psychischen Druck der leistungsorientierten Gesellschaft überhaupt auszuhalten.
  • … die von Schlafstörungen, Ängsten und Anspannungen betroffen sind.
  • … mit Essstörungen, die auf ihr Gewicht fixiert sind. Sie helfen unter Umständen mit Medikamenten nach, um die Gewichtsabnahme zu beschleunigen.

 

Im folgenden Video berichtet Jenny wie es zu ihrer Medikamentenabhängigkeit kam.

Risiken und Folgen

Die Entwicklung einer Medikamentensucht hängt immer von persönlichen, körperlichen und seelischen Merkmalen, sowie der Zusammensetzung der Medikamente ab. Medikamente werden immer dann gefährlich, wenn sie länger als mit der Ärztin/dem Arzt vereinbart, eingenommen werden. Als kritische Grenze gilt ein Verordnungszeitraum von über 3 Monaten. Manche Psychopharmaka machen jedoch auch schon nach vierwöchiger Einnahme süchtig.

 

Bei Medikamentensucht kommt es sowohl zu psychischer als auch körperlicher Abhängigkeit.

Die psychische Abhängigkeit entsteht dadurch, dass das Medikament eingenommen wird um das eigene Wohlbefinden zu steigern und um besser mit persönlichen Problemen, sowie Stresssituationen, umgehen zu können. Dabei werden allerdings nicht die Ursachen bekämpft, sondern lediglich die Symptome gemildert. So entsteht bei den Betroffenen nach und nach ein Gefühl der Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme, da sie glauben, ihr Leben und ihren Alltag nicht mehr bewältigen zu können. Das Verlangen nach Medikamenten entwickelt sich zur Sucht einhergehend mit Kontrollverlust, Interessenverlust und sozialer Verarmung.

Körperliche Anzeichen für eine Abhängigkeit sind Symptome wie Unruhe oder Zittern, wenn der entsprechende Wirkstoff dem Organismus nicht in regelmässigen Abständen nachgeliefert wird. Der Betroffene entwickelt eine Toleranz – das heisst, er muss immer höhere Dosen eines Arzneimittels einnehmen, um eine Wirkung zu erzielen.

Bei abruptem Absetzen des Medikaments kommt es zu Entzugserscheinungen in Form von Angstzuständen, Schwindelgefühlen, Muskelzittern, Müdigkeit, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Halluzinationen und Krampfanfällen.

Schädliche Folgen einer Langzeiteinnahme können sein:

  • Störungen der Bewegungskoordination (Erhöhte Sturzgefahr)
  • Reaktionsverzögerung (Fahrtüchtigkeit im Verkehr)
  • Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme
  • Durchblutungsstörungen
  • Nierenschäden
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Depressionen

 

Abhängigkeit vermeiden

Die Einnahme von Medikamente scheint in bestimmten Situationen, wie beispielsweise einer Krise, als DIE Lösung und ist vielleicht sogar für einen kurzen Zeitraum sinnvoll. Medikamente lösen aber nicht die Ursachen der Beschwerden – etwa eine Krise in der Beziehung, Stress in der Schule, ungünstige Arbeitsbedingungen, finanzielle Sorgen oder eine psychische Erkrankung. Die Gefahr durch nicht bestimmungsgemässe Anwendung in eine Sucht zu rutschen, sollte immer auch berücksichtigt werden.  Dabei wäre es zu leicht den Ärztinnen/Ärzten die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben. Letztendlich liegt die Verantwortung immer bei jedem selbst. Im eigenen Interesse sollte man daher auch darauf achten, dass das medizinische Personal bei Verschreibungen die 4K-Regel einhält:

  • Klare Indikation: Das Medikament sollte nur eingenommen werden, wenn eine eindeutige, medizinische Notwendigkeit besteht. In einem Gespräch mit der Ärztin/ dem Arzt sollte das abgeklärt und alternative Behandlungsmöglichkeiten (Psychotherapie, Stressbewältigung, etc.) besprochen werden.
  • Kleinste, notwendige Dosis: Nur so viel wie nötig – und unbedingt so wenig wie möglich einnehmen.
  • Kurze Anwendung: Nur für kurze Zeit überbrückend das Medikament einnehmen. Empfehlenswert sind maximal 14 Tage.
  • Kein schlagartiges Absetzen: Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen nur langsam die Dosis verringern – mit ärztlicher Begleitung.

 

Im folgenden Video erfährst du mehr über die 4K-Regeln und Empfehlungen um Abhängigkeit zu vermeiden.

 

Häufige Fragen

Was ist Abhängigkeit?

 

Welche Arten von Medikamenten mit hohem Suchtpotenzial gibt es?

  • Schlaf- und Beruhigungsmittel (Hypnotika, Sedativa, Tranquilizer, Benzodiazepine)
  • Schmerzmittel (häufig in Form von Kombinationspräparaten mit zentral erregenden oder dämpfenden Wirkstoffen; beispielsweise Opiate)
  • Weck- und Aufputschmittel: vorwiegend Amphetamin-Abkömmlinge wie Methylphenidat

 

Macht mein Medikament abhängig?

 

Was ist der Unterschied zwischen Medikamentenmissbrauch und Medikamentensucht?

Ärztinnen/Ärzte unterscheiden zwischen Medikamentensucht und Medikamentenmissbrauch.
Ein Medikamentenmissbrauch liegt immer dann vor, wenn Arzneimittel anders als vom medizinischen Personal vorgeschrieben eingesetzt werden. Dies ist dann der Fall, wenn ein Medikament zu lange, in zu hoher Dosierung oder ohne medizinische Notwendigkeit eingesetzt wird.
Der Medikamentenmissbrauch ist oft der erste Schritt auf dem Weg in eine Medikamentensucht. Von einer Medikamentensucht spricht man aber nur, wenn die konsumierten Arzneimittel die Psyche beeinflussen (psychotrope Medikamente).

 

Wie gefährlich sind Schmerzmittel?

 

Was bedeuten Hochdosis-Abhängigkeit und Niedrigdosis-Abhängigkeit?

Abhängigkeit von hohen Dosen: Die Medikamente werden zumeist nicht wegen aktueller Beschwerden eingenommen, sondern weil ihre Wirkung als euphorisierend erlebt wird. Es entwickelt sich neben der körperlichen auch eine psychische Abhängigkeit. Dieser euphorisierende Effekt tritt üblicherweise bei therapeutischer Anwendung nicht auf und ist nur bei besonders „anfälligen” Menschen zu beobachten. Dazu gehören vor allem Personen, die bereits eine Abhängigkeit von anderen Substanzen aufweisen, wie z.B. Alkoholkranke oder Drogenabhängige.

Abhängigkeit von niedrigen Dosen (Gewöhnungseffekte): Wenn jemand ein therapeutisch verordnetes Medikament (z.B. wegen Angst, Schlaflosigkeit, Nervosität, …) über einen längeren Zeitraum, etwa einige Monate, einnimmt und sich eine körperliche Abhängigkeit einstellt. Betroffene zeigen kein süchtiges Verhalten, bekommen aber Beschwerden beim Absetzen des Medikamentes, was dann zu einer weiteren Einnahme führen kann.

 

Was hat es mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln auf sich?

 

Was ist „Purple drank/Lean“ und welche Wirkstoffe sind darin enthalten?

Purple Drank/Lean ist der Slang-Ausdruck für ein Mischgetränk aus verschreibungspflichtigem Hustensaft, Limonade und zerkrümelten Bonbons und ist vor allem unter Jugendlichen als Partydroge bekannt.

Die in Purple Drank/Lean enthaltenen Wirkstoffe Codein und Promethazin erzeugen Euphorie und ein als positiv empfundenes Gefühl der Betäubung, das sich in der Verlangsamung und Beeinträchtigung der Motorik äussert.

 

Was passiert in der Entzugstherapie?

 

Was kann man bei einer Medikamenten Abhängigkeit tun?

Der Prozess der Abhängigkeitsentwicklung vollzieht sich schleichend. Betroffene merken oft gar nicht, dass es bei ihrem Arzneikonsum schon gar nicht mehr um die momentane Linderung eines Symptoms geht, sondern bereits eine Abhängigkeit erreicht ist. Wie beim Alkohol wird so gut wie nie zugegeben, dass man abhängig ist. Wenn überhaupt, wird lediglich eingeräumt, dass man sich schon an die Tabletten gewöhnt hat.

Der Entzug und die Therapie von medikamentenabhängigen Menschen gestalten sich meist langwieriger als der von alkoholabhängigen Patienten, vor allem wenn es sich um Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine handelt.


Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Mehr nützliche Infos und Fakten zum Thema Medikamentenmissbrauch und -sucht findest du hier:

 

Eine Reihe an Selbsttests zum Thema Medikamentensucht und Tablettenmissbrauch sind hier aufgelistet:

 

Im folgenden Video erwartet dich ein Medikamenten-Preis-Check, die Beratung in den Apotheken wird auf die Probe gestellt und du erfährst welche Medikamente wirklich helfen und welche überflüssig sind:


Alles Porno ?!


Pornografie ist nicht etwas, dass eine Einzelne/ein Einzelner konsumiert, sondern ein Massenphänomen. Musste man früher noch aufwendig nach Videos oder Zeitschriften mit entsprechenden Inhalten suchen, hat man heute dank Internet mehr oder weniger immer und überall (kostenlosen) Zugang zu entsprechendem Material.

Was passiert in einem Porno?

Ein Porno ist nichts anderes als ein Film, in dem Schauspieler*innen nach einem festen Drehbuch Sex haben. Oft in den unterschiedlichsten sexuellen Stellungen und stundenlang. Gefühle wie Liebe und Zärtlichkeit haben in Pornos keinen Platz – vielmehr geht es darum, durch das fast ausschliessliche Zeigen von Geschlechtsorganen die Zuschauenden zu erregen.

Das Problem dabei ist, dass Pornos NICHT die Wirklichkeit zeigen.

 

Jugendliche & Pornos

MILF, Gangbang, Cumshot – diese Begriffe sind für viele Jugendliche nicht unbekannt, denn durchschnittlich haben Jugendliche spätestens mit 14 Jahren (wahrscheinlich aber schon sehr viel früher) schon mindestens einmal einen Porno gesehen. Viele, vor allem Mädchen, suchen dabei nicht einmal gezielt danach, sondern bekommen ihn quasi unfreiwillig zu sehen. Das ist der Fall, wenn sie sich aus Versehen in Internet-Suchmaschinen verschreiben, ein Pop-up mit pornografischem Inhalt aufpoppt oder weil ihnen jemand per Smartphone beispielsweise in einem Gruppenchat oder auf dem Pausenhof, einen Porno unter die Nase hält. 

Einen grossen Teil tragen dazu die Neuen Medien bei. Das klassische Fernsehen, per Video, DVD oder Zeitschriften haben dabei ausgedient. Mit dem ersten Smartphone machen Kinder und Jugendliche oft auch die ersten Erfahrungen mit Pornografie. Ansonsten werden Pornos, neben dem Smartphone, überwiegend auch auf Laptops und Computern konsumiert. Und dort können sie ja nicht nur geschaut, sondern auch ganz einfach weiterverbreitet werden.

Warum schauen Jugendliche Pornos?

Viele Jugendliche denken, dass sie für ihr eigenes Sexleben etwas lernen können, wenn sie vorher einen Porno schauen. Sie möchten wissen, „wie Sex funktioniert“ und was man von ihnen erwartet. Daher suchen viele auch ganz gezielt nach Pornos. Was denkst du: Kann man aus Pornos lernen, wie Sex funktioniert?  

Was für viele Sachen gilt, die man im Netz findet, gilt auch für Pornos: Die Realität ist anders, als es in den Clips dargestellt wird. 

Denn in den meisten Pornos wird körperlich aggressives Verhalten gezeigt. 90 % davon richtet sich gegen Mädchen/Frauen. Was das Ganze aber noch schlimmer macht ist, dass anders als erwartet, sich die Mädchen/Frauen in den Clips nicht gegen die Gewalt wehren, sondern entweder mit Lust oder zumindest Akzeptanz auf die Gewalt gegen sie reagieren. So etwas wie „Nein“ oder „Stopp“ bekommt man in einem Pornofilm nicht zu sehen. Es gibt einen, der sagt, wo es langgeht, und eine, die darauf reagiert – grundsätzlich wird also das gemacht, was Mann gefällt. Und das ist natürlich im realen Fällen bei einer guten Beziehung/Partnerschaft NICHT der Fall. Man soll jederzeit sagen dürfen, was einem gefällt oder eben gerade nicht gefällt und man muss sich zu nichts zwingen lassen, das man nicht machen mag.

Ergebnisse von Studie belegen, dass die klassischen Porno-Filme, die man im Internet so findet, zum grössten Teil auf die sexuellen Vorlieben von Männern ausgerichtet sind. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, da sie auch das Geschlecht sind, das hauptsächlich Pornos konsumiert. Man könnte sich aber auch fragen, warum Frauen keine Pornos anschauen und der genannte Grund könnte darauf die Antwort sein.

Ein weiteres Problem von Pornos ist die Darstellung von Männern und Frauen. Genau wie bei der Werbung bekommt man auch in Pornos in der Regel hübsche, schlanke Frauen mit grossen Brüsten zu sehen. Die Männer haben oft einen Sixpack und einen überdurchschnittlich grossen Penis. Das macht Jugendliche, die Pornos vielleicht als erste und einzige Quelle verwenden, verunsichert. Bin ich gut genug? Hab ich zu viel Speck? Sind meine Brüste ansprechend? Ist mein Penis zu klein? 

Schönheitsoperationen haben in den letzten Jahren zugenommen. Frauen lassen sich dabei nicht nur mehr Fett absaugen oder Botox spritzen, Brustvergrösserungen und Schamlippen-Ops werden immer beliebter. Auch an Männer geht der Schönheitswahn nicht spurlos vorbei. Viele wollen einem „Porno-Ideal“ entsprechen und verzichten deshalb komplett auf Körperbehaarung.

 

Mädchen vs. Jungen

Beim Pornokonsum gibt es einen grossen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen.  Jungen konsumieren Pornos nicht nur sehr viel häufiger, sondern auch regelmässiger als Mädchen und kommen früher mit Pornos in Berührung. So gilt es unter Jungen schon in jungen Jahren als “Mutprobe” so etwas Krasses wie einen Porno auf dem Smartphone zu haben. Dabei muss der Porno auf dem Handy dem Jungen nicht unbedingt gefallen. 

Im Unterschied zu Jungen konsumieren Mädchen Pornos überwiegend in einer festen Beziehung/Partnerschaft während Jungen gerne im gleichaltrigen Freundeskreis über das Thema sprechen.

Noch ein Unterschied ist, dass Mädchen Handlungen in Pornos zwar nicht von vornherein ablehnen, sie aber auf jeden Fall hinterfragen und reflektieren, was sie sehen. Sie stellen sich die Frage: „Würde ich das machen, oder würde ich nicht?“ Viele schauen auch, um zu sehen, „was es denn alles gibt“. Jungen hingegen konsumieren Pornos oft als Vorlage bei der Masturbation. Dabei bevorzugen sie in der Regel „normale“ Sex-Darstellungen die echt und natürlich wirken.

 

Was machen Pornos mit uns?

Pornos können erregend sein und Lust bringen. Sie können die Lust zwischen zwei Menschen aber auch unter Druck setzen. Den Druck bestimmte Dinge machen zu müssen, die man eigentlich gar nicht will oder auch den Druck etwas geniessen zu müssen, was sich aber für einen selbst falsch anfühlt. Wer anfängt, sein eigenes Sexleben mit dem zu vergleichen, was in Pornos passiert, wird unrealistische Erwartungen an sich selbst und das Gegenüber entwickeln.

Konkret sieht man das daran, dass man anfängt, den eigenen Körper oder den Körper des Gegenübers, mit den Darsteller*innen aus Pornofilmen zu vergleichen, die sich in vielen Fällen selbst unters Messer legen, um ihre Körper zu perfektionieren. Pornos sind ein Industrieprodukt und deshalb in den meisten Fällen auch künstlich. Makellose Körper, grosse Brüste und ein “perfekt” proportionierter Intimbereich entsprechen nicht dem realen Leben. 

Vielleicht aber fragt man sich auch, warum die eigene Ausdauer beim Sex nicht annähernd so gut ist wie die der Männer aus Pornos oder warum Frauen im realen Leben eben nicht immer wollen. Es kann auch sein, dass man in Pornos bestimmte Szenen oder Stellungen sieht, die zwar im Porno gut rüberkommen, im realen Leben aber nur von den wenigsten nachgemacht werden können oder von vielen auch als abstossend empfunden werden. 

Viele Dinge, die beim Sex im richtigen Leben eine wichtige Rolle spielen, werden in Pornos meistens nicht berücksichtigt – Intimität, Emotionen, weibliche Lust. Wie weiter oben schon erwähnt, spielen Gewalt und die Befriedigung von Männern in vielen Pornos eine wesentliche Rolle. Dazu gehören beispielsweise ein unsanfter, harter Umgang mit der Vagina, Dirty Talk ohne Grenzen und ein respektloser Umgang mit dem weiblichen Körper.
 

Da Pornos für viele der erste Zugang zu sexuellen Handlungen bedeuten, bekommt man ein falsches Bild von Sexualität, ist gestresst und entwickelt mitunter eine problematische Vorstellung davon, was im Bett denn tatsächlich abläuft und was dem Partner/der Partnerin gefällt. Denn anders als in Pornos oft dargestellt, stehen die wenigsten Frauen auf Ejakulat im Gesicht, Anal- oder Gruppensex. Auch lautes Stöhnen oder ein häufiger Stellungswechsel müssen nicht unbedingt gefallen. Wer ein erfülltes Sexleben will, sollte mit seinem Partner/seiner Partnerin über die eigenen Wünsche und Sehnsüchte reden können. Vielleicht gibt es ja Dinge, die beide gerne ausprobieren würden, aber sich bisher keiner getraut hat etwas zu sagen? Wer seine Wünsche nicht äussert wird über lange Sicht gefrustet werden und sich die Befriedigung mitunter in Pornos holen. Dieser oftmals heimliche Konsum kann auch die Partnerschaft beeinflussen. Der Partner/die Partnerin wird verunsichert und fragt sich, was man im Porno bekommt, dass man selbst im echten Leben nicht bieten kann/will.

 

Pornosucht

Übermässiger Pornokonsum kann sich körperlich wie phsychisch äussern. 

So hat man herausgefunden, dass häufige Selbstbefriedigung zu Pornos mit erektiler Dysfunktion zusammenhängt. Konkret bedeutet dass, das der Penis entweder gar nicht hart genug wird oder vorzeitig erschlafft.

Ein übermässiger Pornokonsum fördert Angstzuständen, Einsamkeit und depressiven Symptomen und die Qualität des eigenen Sexlebens und der Beziehung sinken.

Auch wenn Pornosucht bisher noch nicht als Sucht im eigentlichen Sinne gilt, möchte die WHO sie im ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten), die Anfang 2022 in Kraft tritt, als Diagnose „Compulsive Sexual Behaviour Disorder“ (zwanghaftes sexuelles Verhalten) einführen.

Pornografie vs. Realität

Genau wie bei Fantasy-Filmen wird auch in Pornofilmen mittels technischer Tricks und anderer Hilfsmittel getrickst. Das Problem dabei ist, dass wir uns sehr wohl bewusst sind, dass ein feuer spuckender Drachen im echten Leben eben nicht existiert. Bei Pornofilmen ist es nicht anders, nicht alles was im Film passiert, ist in der Realität anwendbar oder gefällt.

Pornografie zeigt Sex, der so im Alltag selten oder gar nicht passieren kann. Körperbehaarung, Krämpfe, lustige Geräusche, eine peinliche Stellung, ein klingelndes Handy oder ein schreiendes Baby haben in Pornos – anders als im realen Leben in der Regel keinen Platz.

Hier erfährst du, wie viel Pornografie mit Realität zu tun hat:

 

Das Vorspiel
Anders als im realen Leben, geht es in Pornos oft DIREKT zur Sache ohne sich davor geküsst zu haben oder sich sonst gegenseitig in Stimmung zu bringen. Dabei brauchen Menschen im richtigen Leben (vor allem Frauen)  unterschiedlich lange, um warm zu werden. Tatsächlich gibt es auch für Pornodarsteller*innen Aufwärmphasen, die aber aus dem Film herausgeschnitten und hinterher nicht zu sehen sind.

Fifty Shades of grey
Tatsächlich mögen die in Pornos weitverbreiteten Stellungen und Praktiken im realen Leben nicht alle Menschen gleichermassen. Vielleicht sind sie in der Fantasie reizvoll und sexuell erregend – sie selbst ausprobieren wollen die meisten aber nicht. Einige der gezeigten Praktiken stoßen auch viele Männer und Frauen generell ab. Von Vornherein ausgehen, dass der Partner/die Partnerin damit also einverstanden ist, kann man auf keinen Fall.

Ständiger Wechsel ist besser
In Pornofilmen führen die Darsteller*innen meist wahre Stellungs-Kunststücke in regem Wechsel aus. Abgesehen davon, dass viele Stellungen schon rein körperlich nicht für jedes Paar funktioniert, geht es beim Sex auch nicht darum, möglichst alles abzuspielen, sondern gemeinsam Intimität zu geniessen.

Jede/r hat einen perfekten Körper
Sixpack, keine Haare und Muskeln – Pornos zeigen oft durchtrainierte Männer und Frauen mit einwandfreiem Körper. Pornodarsteller*innen trainieren hart, um gut auszusehen, weil ihr Körper bei den Filmen im Mittelpunkt steht. Fun Fact: Sehr oft werden die Geschlechtsteile auch mithilfe von Tricks vergrössert (z.B. werden große Penisse erst danach in den Film hineinmontiert bzw. bei Bildern mit speziellen Programmen vergrößert). Wichtig: Dein Körper hat keinen Einfluss darauf, wie gut der Sex ist. Daher akzeptiere deinen Körper so wie er ist.

Der (gleichzeitige) Orgasmus
Anders als in Pornofilmen dargestellt entspricht es keineswegs der Realität, dass man a.) immer einen Orgasmus bekommt und b.) das Ganze noch gleichzeitig. Vor allem für Frauen ist es oft ganz schön schwer, überhaupt zum Orgasmus zu kommen. Daher gilt: Lass dich nicht unter Druck setzen! Nichts muss!

Je grösser desto besser
Auch das ist eine Unwahrheit – auch wenn in Pornos meist riesen Penisse zu sehen sind. Tatsächlich ist eine durchschnittliche Vagina nur 8-12 cm lang, während ein durchschnittlicher Penis in erigiertem Zustand 13 – 14 cm lang ist. Da sich die Vagina bei ausreichender Erregtheit noch dehnt, passt das also perfekt. Ein Penis von z.B. 20 cm Länge ist daher für die meisten Frauen beim Sex (und sehr wahrscheinlich auch für die meisten Pornodarstellerinnen) einfach nur schmerzhaft, da er gegen den Muttermund stossen würde.

Wir können (und wollen) immer (stundenlang)
Erektionsprobleme, vorzeitiger Samenerguss, Lustlosigkeit? Alles im echten Leben nichts Ungewöhnliches. In Pornos bekommt man davon allerdings nichts zu sehen. Auch was die Dauer von Sex anbelangt gibt es keine Regel. Je nach Situation kann es mal länger dauern, oder eben nur ein Quickie sein, der nach wenigen Minuten vorbei ist.

Kondome braucht niemand!
Falsch! Auch wenn es in Pornos anders rüberkommt. Ungeschützten Sex solltest du nur dann haben, wenn du dir absolut sicher sein kannst, was dein Sexpartner betrifft. 

Frau will was Mann will
In Pornos werden Frauen oft als Objekte dargestellt, die tun müssen, was die Männer von ihnen verlangen oder auch ganz zufällig immer genau das wollen, was man will. Tatsächlich ist es aber so, dass klarerweise beide mit dem einverstanden sein müssen, was passiert. Die Bedürfnisse der Frauen und Mädchen sind natürlich genauso wichtig, wie die Bedürfnisse der Männer und Burschen. Nein ist nein! Wer das nicht akzeptiert, macht sich strafbar. Überlege dir also genau, was dir gefällt und was du gerne möchtest und lass dich nicht zu Dingen überreden, die du nicht möchtest.

Stöhnen gehört einfach dazu
Mag ja sein, dass es einige Männer antörnt, wenn Frauen laut stöhnen – dabei ist das übertriebene Stöhnen aus Pornos meist weit von der Realität entfernt und vor allem einstudiert. Ein Porno ist eben auch nur ein Film.

Büro, Restaurant, Park oder Fitnessstudio
Natürlich kann es aufregend sein, sich am ein oder anderen Ort zu vergnügen. In der Regel riskiert man nicht nur, sich eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einzufangen, sondern kann es je nachdem auch ganz schön unbequem sein. In Pornos ist es natürlich das Normalste der Welt, dass man immer und überall kann (und will).

Alle Männer sind beschnitten
Eindeutig nein, obwohl Pornos uns oft etwas anderes vermitteln. Der Grund dafür? Der Penis kommt in den Filmen besser zur Geltung und es ist hygienischer (weil die Eichel frei ist) – was bei dem beruflich bedingten häufigen Partnerwechsel sehr vorteilhaft ist. In der Realität gibt es sowohl beschnittene wie unbeschnittene Penisse und auch nicht jede Frau findet beschnittene Penisse schöner als unbeschnittene.

Frau und Mann wollen immer (gleichzeitig)
Definitiv nein. Mal ehrlich, dass Frau und Mann im selben Augenblick Sex wollen – natürlich auch noch die gleiche Art von Sex ist doch echt unwahrscheinlich? Man hat ja auch nicht immer zur gleichen Zeit Lust auf das genau gleiche Essen? “Lust” ist eine komplizierte Angelegenheit, die von einem Moment in den nächsten ins Gegenteil umschlagen kann. Lust auf Knopfdruck ist daher ein Mythos.

 

Rechtliches – Was ist erlaubt?

Pornografie ist weit verbreitet und wird von Menschen unterschiedlichsten Alters konsumiert und auch produziert. Doch wie sieht die rechtliche Seite aus? Was geht für Erwachsene, was geht für Jugendliche, und was geht gar nicht? 
Nicht jedes Nacktfoto ist ja an sich schon pornografisch, doch kann z.B. das Foto einer 15-Jährigen in eindeutig sexy Pose bereits als Kinderpornografie beurteilt werden, auch wenn sie es in harmloser Verliebtheit nur für ihren Freund aufgenommen hat. Im Zweifelsfall entscheidet der Richter/die Richterin, was pornografisch ist.

Die Paragrafen 218a und 219 im Strafgesetzbuch regeln die rechtliche Lage in Bezug auf Pornografie. Konkret geht es im Gesetz um die Produktion von Pornos (Wer und was wird dargestellt?), als auch für den Besitz, die Weitergabe und Verbreitung von Pornografie (Wer darf wem welche Inhalte zugänglich machen ?). 

Grundsätzlich gilt, dass bestimmte Darstellungen von Sexualität die sexuelle Entwicklung von Jugendlichen beeinträchtigen können, während sie für Erwachsene keine Gefahr darstellen. Deshalb ist es verboten, Personen unter 16 Jahren pornografisches Material zugänglich zu machen, d.h. solches Material, dessen Produktion, Besitz und Konsum für Erwachsene erlaubt ist (= legale Pornografie).

Unter 16 Jahren darfst du deshalb laut Gesetz pornografisches Material 

  • nicht verwenden (z.B. Anschauen im Internet, am Smartphone)
  • nicht besitzen (z.B. Downloaden, USB-Sticks austauschen…) 
  • und nicht weitergeben (z.B. Handyfilme tauschen, in WhatsApp-Gruppen schicken…)
    § 218a Abs. 1 StGB

Wichtig: Solltest du unter 16 Jahren sein und trotzdem schon einmal einen Porno angeschaut haben, machst du dich NICHT strafbar. Strafbar macht sich die Person (ab 14 Jahren = strafmündig) oder die Anbietenden der Website, die dir den Porno zugänglich macht! Als Jugendliche*r muss man also keine Angst haben, dass man dafür bestraft werden könnte, wenn man sich Pornos anschaut.

Was du auch nicht vergessen solltest: Wenn du selbst über 14 Jahren bist und einem Freund/einer Freundin unter 16 Jahren einen Porno zeigst, schickst oder sonst irgendwie zugänglich machst, wirst du selbst zum Anbietenden und machst dich strafbar! Denn bereits Jugendliche ab 14 Jahren können in Liechtenstein vom Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden! Wenn du und die andere Person aber schon beide über 16 Jahre seid, ist das kein Problem. Daher also bitte immer doppelt überlegen, bevor man Bilder oder Videos weiterschickt.

Das Jugendschutzgesetz wird nicht gemacht, um Jugendliche einzuschränken, ganz im Gegenteil. Dahinter steckt der Wunsch, dass man gesund Aufwachsen und sich völlig frei entfalten kann. In Bezug auf Pornos heisst dass, dass das Jugendschutzgesetz davon ausgeht, dass Jugendliche entwicklungsbedingt erst ab dem 16. Lebensjahr zwischen echtem Sex und inszeniertem Porno unterscheiden können. Deshalb liegt hier die Grenze für den legalen Konsum bei 16 Jahren.

Es gibt vier Formen von Pornografie, die allgemein verboten sind (= illegale Pornografie), um zu verhindern, dass diese nachgeahmt werden und weil sie für die «Darsteller*innen» erniedrigend bzw. menschenunwürdig sind. Dazu zählen sexuelle Darstellungen:

  • mit Jugendlichen unter 18 Jahren, egal in welcher Form sie mitwirken. Dazu gehören auch Handlungen an sich selbst oder an Personen unter 18 Jahren;
  • mit Tieren;
  • mit menschlichen Ausscheidungen (=Kot und Urin, aber nicht Sperma und Blut);
  • mit Gewalttätigkeiten. 
    § 218a Abs. 3 und 4, sowie § 219 StGB

Die oben genannten Formen von Pornografie sind AUSNAHMSLOS verboten. Wenn du diese trotzdem vom Internet herunterlädst, besitzt (Download ist Besitz), gar herstellst oder weiterleitest, machst du dich strafbar (ab 14 Jahren)!

Sexting

Eine spezielle rechtliche Regelung gilt für das unter Jugendlichen beliebte “Sexting”. Sexting (“Sex” statt “Text”) steht für das gegenseitige Versenden von sexy Fotos oder Filmchen auf dem Smartphone, das als digitaler Liebesbrief zwischen Verliebten oder auch als Mutprobe inzwischen recht verbreitet ist.

Das Problem dabei? Rein rechtlich zählt Sexting bei Jugendlichen unter 18 Jahren genau genommen als Kinderpornografie. Egal, ob man Bilder herstellt, besitzt oder weiterleitet. Das heisst, wenn eine 15-Jährige ein Bild von sich selbst in sexy Unterwäsche macht und dieses auch noch im Internet hochlädt oder an jemand weiterleitet, wird sie selbst zur Herstellerin und Anbieterin von illegaler Pornografie und macht sich dadurch strafbar. 

Jugendliche müssen also unbedingt wissen, dass bereits das Aufnehmen, also die Herstellung eines Fotos oder Videos strafbar sein kann, wenn die Darstellung einen sexuellen Kontext hat und die Dargestellten unter 18 Jahre alt sind! Da die Weiterleitung aller jemals versendeten Bilder nicht kontrolliert werden kann, besteht ausserdem die Gefahr, dass die Bilder missbraucht und auch als Mobbing-Waffe verwendet werden.

Sexting ist nur dann straffrei, wenn 

  • die Beteiligten beide schon 18 Jahre alt sind oder
  • die Beteiligten beide mindestens 14 Jahre alt sind und es einvernehmlich ist (wenn also beide damit einverstanden sind)
    § 219a Abs. 6 StGB

Das heisst: Du kannst deinem Freund/ deiner Freundin ein Nacktfoto von dir schicken. Er/Sie darf es auf dem Handy speichern. ABER er/sie darf es nicht an andere weiterleiten oder anderen zeigen – anderenfalls macht er/sie sich strafbar! Denn du alleine darfst entscheiden, wer das Bild haben darf und wer nicht.

Also überlege immer gut, ob und wem du Nacktfotos von dir schickst!

Internet

Ein grosses Problem bei der Verbreitung von Pornografie stellt das Internet dar. Über das Internet kann man nämlich in Sekunden Bilder, Videos etc. hoch- bzw. herunterladen. Und dabei handelt es sich nicht immer um legale Sachen – das Internet ist nämlich kein rechtsfreier Raum. Online gelten die gleichen Gesetze wie offline. Wer sich also Pornos im Internet anschaut, sollte sich davor genau darüber informieren, wie die rechtliche Lage ausschaut. 

Wie weiter oben schon erwähnt, machst du dich auch unter 16 Jahren nicht strafbar, wenn du einen Porno schaust. Strafbar macht sich die Person oder Seite, die dir Zugang zu dem Porno verschafft. Das stellt die Strafverfolgung aber vor ein grosses Problem. Denn

  1. gibt es unglaublich viele Porno-Seiten-Anbietende mit einer ungenügenden Alterskontrolle (Selbst wenn manche Anbieter den User auffordern, nur dann die Seite zu nutzen, wenn er/sie über 18 ist, kann jedes Kind diese Aufforderung ignorieren und einfach behaupten, es sei erwachsen. Und
  2. Befinden sich die meisten Server, von denen Pornografie abgerufen werden kann, nicht in Liechtenstein, sondern irgendwo auf der Welt, wo die Liechtensteiner Jugendschutzbestimmung nicht angewendet werden kann.

Noch Fragen?

Wenn du noch Fragen zu dem Thema hast oder vielleicht selbst von Sexting betroffen bist, zögere nicht, uns zu schreiben aha@aha.li. Du kannst dich aber auch an die Polizei oder die Opferhilfestelle wenden. Falls eine Anzeige möglich, sinnvoll oder nötig ist, kann die Polizei dir das weitere Vorgehen erklären. Sinnvoll ist es aber, dich zuerst an uns oder die Opferhilfestelle zu wenden, da die Polizei in bestimmten Fällen gezwungen ist, sofort zu handeln. 

Weitere rechtlichen Infos finden sich auch in der folgenden Broschüre:

Aus Pornofilmen lernen?

Wie weiter oben schon beschrieben, denken viele Jugendliche, dass sie für ihr eigenes Sexleben etwas lernen können, wenn sie vorher einen Porno schauen. Was denkst du: Kann man aus Pornos lernen, wie Sex funktioniert?  

Die Antwort darauf? Vieles lernt man in Pornos gerade nicht. Denn die wirklich interessanten und relevanten Fragen wie ‚wie kann ich jemanden ansprechen, in den ich verliebt bin‘ und ‚darf ich eigentlich schwul sein?‘, werden dir ein Porno nicht beantworten können. Themen, wie der Aufbau und die Gestaltung von Liebesbeziehungen werden in Pornos komplett ausgeklammert, es geht rein um die körperliche Befriedigung. Dabei ist Sex am schönsten, wenn Gefühle im Spiel sind. Wenn es nicht nur um die eigene Befriedigung geht, sondern auch darum, dem anderen Genuss oder sogar Höhepunkte zu schenken. Dazu ist es wichtig, miteinander zu reden was einem gefällt, was man gemeinsam ausprobieren möchte, aber auch darüber, was ein No-Go ist. Und das lernt man nun einmal nicht aus einem Porno. 

Dass du neugierig und/oder vielleicht auch nervös bist und mehr über “die schönste Sache der Welt” wissen möchtest, bevor es dann tatsächlich passiert ist völlig normal. 

Woher du deine Informationen über Sexualität beziehst, bleibt natürlich dir selbst überlassen. Klar ist aber, wenn du etwas Realistisches über die Sexualität wissen möchtest, um z.B. auf dein erstes Mal besser vorbereitet zu sein, dann bist du bei Pornos an der falschen Adresse. Denn Pornos sind keine Dokumentarfilme, sondern eher vergleichbar mit Spielfilmen bzw. Fantasyfilmen. Wer denkt, dass Pornos viel mit dem echten Leben zu tun haben, setzt sich selbst unter Druck vor lauter Angst anders oder im Bett nicht gut genug zu sein. 

Grundsätzlich gilt, solange niemand zu etwas gezwungen wird und es offensichtlich beiden gefällt, kann nichts schiefgehen! Es gibt aber auch informative Seiten, die dir helfen können, dich auf dein Erstes Mal vorzubereiten:

 

 

Pornos = gut oder schlecht?

Pornos sind weder gut noch schlecht. Sie können die Fantasie anregen – nimm es dir nicht zum Vorbild für deinen eigenen Sex, denn sie entsprechen nicht der Wirklichkeit. Viele Menschen finden Pornos ausserdem gar nicht erotisch, da sie nicht den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Anders als in Pornos geht es bei Sexualität darum, die eigenen UND die Bedürfnisse des Sexualpartners/der Sexualpartnerin zu erfüllen. Es gibt kein Rezept für tollen Sex. Sich wohlfühlen, Vertrauen zu haben, den eigenen Körper zu kennen und sich hingeben können, sind gute Voraussetzungen. 

Bin ich attraktiv? Werde ich jemanden finden? Muss ich in einer Beziehung sofort Sex haben? Wie kann ich über Sex sprechen? Pornos können dir auf diese und andere Fragen, die dich vielleicht aktuell beschäftigen, keine Antwort geben. Wenn du etwas über den Aufbau und die Gestaltung von Liebesbeziehungen lernen möchtest, wende dich an Personen, denen du vertraust, oder nutze vertrauenswürdige Quellen aus dem Internet, Büchern, …. Diese sind weiter oben aufgelistet. 

Wer gerne unterschiedliche Dinge ausprobiert, kann sich bei Pornos Inspirationen holen und so vielleicht das eigene Sexleben ein wenig aufpeppen. Aber auch hier gilt, Kommunikation ist alles. BEIDE müssen damit einverstanden sein. Ausserdem kann man über Pornos ja auch draufkommen, was man nicht möchte. Und das ist auch positiv. 

Was du auch auf keinen Fall tun solltest, ist dich mit den Darsteller*innen aus Pornofilmen zu vergleichen. Auch sie entsprechen nicht dem Durchschnittsbild eines Mannes oder einer Frau und vermitteln den Eindruck, dass man genauso ausschauen soll.

Wenn du in einem Porno etwas siehst, dass dir Angst macht oder du nicht verstehst: Sprich mit einer erwachsenen Vertrauensperson darüber, oder wende dich an einen Beratungsdienst:

 

Fazit

Pornos haben einen Einfluss auf unser Sexleben. Ob einen negativen oder positiven hängt von der Reife ab. Pornografie kann Anregungen bieten, was man selbst ausprobieren möchte oder eben nicht – und das kann auch bestärkend sein.

Wer aber selbst noch nie Sex hatte und (zu) früh mit Pornos in Kontakt kommt, könnte Schwierigkeiten haben, Realität von Fantasie zu unterscheiden oder ein schlechtes Selbstbewusstsein entwickeln, da man den Darsteller*innen aus Pornofilmen so gar nicht ähnelt. 

Kokain


Kokain ist auch unter den Namen Koks, Schnee, C, Puder, und Crack bekannt.
 
Kokain wird aus den südamerikanischen Blättern des Koka-Strauchs gewonnen. Dabei können die Kokablätter gekaut und gesaugt werden, was aber meist zu keinem Rauschzustand führt. Deshalb werden sie durch Zugabe von Wasser und Chemikalien zu Kokainhydrochlorid weiterverarbeitet. Kokainhydrochlorid ist dann das weisse oder gelbliche, kristalline und bitter schmeckende Pulver.

Neben strafrechtlichen Konsequenzen stellen vor allem die (unbekannten) Streckmittel ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Kokain wird nämlich fast immer mit einer oder mehreren anderen Substanzen gestreckt um die Wirkung zu verstärken. Häufig werden dazu Medikamente, Milchpulver, Zucker aber auch schädliche Stoffe wie beispielsweise Levamisol  (Mittel gegen Fadenwürmer) verwendet. Eine Übersicht über weitere Streckmittel findest du hier.

Zudem ist die Dosierung aufgrund der schwankenden Reinheit der Substanz schwierig, und die Gefahr einer Überdosierung ist hoch.

Kokain kann man sniffen, oder umgewandelt in Base (Crack/Freebase) rauchen. Am meist verbreiteten ist jedoch das Sniffen oder Schnupfen. Je nach Dosierung, Reinheit der Substanz und Konsumform unterscheidet sich der Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer. Geschnupft macht sich der Rausch nach 2-3 Minuten bemerkbar, geraucht oder gespritzt schon nach einigen Sekunden. Dabei wird das Gehirn schlagartig überflutet, wofür auch Begriffe wie „Rush“, „Flash“ oder „Kick“ benutzt werden. Ebenso schnell wie die Wirkung einsetzt, klingt sie dann beim Spritzen und Rauchen auch wieder ab und ist spätestens nach 20 Minuten ganz vorbei. Beim Schnupfen hingegen ist eine Wirkungsdauer zwischen 30-50 Minuten möglich.

Durch den Kokainkonsum kommt es zur vermehrten Ausschüttung der körpereigenen Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, welche dadurch eine massive Stimulation des zentralen Nervensystems anregen.

Zu den als positiv empfundenen Wirkungen des Kokainkonsums gehören eine gesteigerte Wachheit, eine euphorische, gehobene Stimmung, die Senkung von Hemmungen und somit eine erhöhte Kontaktfreudigkeit, die Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst, die Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens sowie die Verringerung von Ängsten. Aufgrund des Anstiegs der Pulsfrequenz, des Blutdrucks, der Körpertemperatur und der Atemfrequenz, stellt sich der Körper auf eine höhere Leistungsfähigkeit ein. Allerdings ist das nur Schein und das Kokain trickst den Körper aus. Denn durch den Kokainkonsum wird dem Körper keine Energie zuführt, sondern entzogen und der Körper ist somit stark beansprucht.

Als unangenehm wird hingegen das abrupte Ende des Rausches empfunden. Danach fühlt man sich ausgepowert, erschöpft und antriebslos. Der Mund fühlt sich betäubt an. Zusätzlich können auch akustische oder optische Halluzinationen hinzukommen, ebenso wie Angstzustände und Gereiztheit.

 

 
Langzeitrisiken gibt es beim Kokainkonsum sowohl auf der psychischen als auch auf der körperlichen Ebene.

Regelmässiger Kokainkonsum führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einer psychischen Abhängigkeit. Dies nicht zuletzt aufgrund des sogenannten „Craving“. Craving bedeutet ein unwiderstehliches und unkontrollierbares Verlangen nach Konsum zu haben, wobei es meist durch Trigger-Effekte (Situationen, Erinnerungen, Personen, etc., welche mit dem Konsum assoziiert werden) ausgelöst wird. Konkret kann es zu Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen wie Verminderung des Einfühlungsvermögens, Depression, psychischen Störungen mit paranoiden Wahnzuständen und Halluzinationen, Veränderung der Denkabläufe, bleibenden Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der intellektuellen Fähigkeiten kommen.

Auf der körperlichen Ebene sind Nervenschädigungen, Schäden an Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefässen und Zähnen sowie allgemeine Schwächung des Immunsystems, im Extremfall mit Nekrosen (Absterben der Haut) möglich.

 

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

LSD


LSD zählt zu den halbsynthetischen Drogen, wurde 1943 von Albert Hofmann entdeckt und lange Zeit auch als psychotherapeutisches Hilfsmittel eingesetzt. Weitere Bezeichnungen für LSD sind Lucy, Trip, Acid, Angel Dust, etc.
 

Hergestellt wird LSD aus der Lysergsäure welche in einem Pilz, der an Roggen und anderem Getreide wächst, enthalten ist. Es ist eine farb-, geruchs- und geschmacklose Lösung und kann auf unterschiedlichen Wegen konsumiert werden. Weit verbreitet ist es in Form von Papiertrips (Löschpapier, „Filz“, „Pappen“, „Tickets“) oder auf Zuckerwürfeln, als gepresstes Pulver in Gelatineplättchen („Micros“) eingraviert oder auch als Glasur auf Mikrotabletten. Weniger verbreitet ist LSD in flüssiger Form. Die Papiertrips können schon nach wenigen Wochen ihre Wirkung verlieren, da LSD auf Luft-, Licht- und Feuchtigkeitskontakt reagiert und verdampft.

LSD wirkt über die Schleimhäute und wird daher meist oral konsumiert, also geschluckt. Es kann aber auch in Muskel oder Vene injiziert werden. Die Wirkung tritt meist 30-60 Minuten nach der Einnahme ein und hält zwischen 8-12 Stunden an.

LSD hat eine »die Seele offenbarende« (psychedelische) Wirkung und kann verdrängte oder unterbewusste (negative wie positive) Erlebnisse wieder hervorbringen. Zudem verstärkt es die vorherrschende Stimmung und die Gefühle. Erste Anzeichen eines Rausches sind Übelkeit, Kribbeln auf der Haut, Schwindelgefühl, Herzrasen, Atembeschwerden, Schweissausbrüche, Desorientierung und Gleichgewichtsstörungen sowie eine innere Unruhe. Als positiv empfunden wird die euphorische Grundstimmung, die gesteigerte Kreativität, das Gefühl „mit allem eins zu sein“ oder der „allumfassenden Liebe“ sowie die lebhafte Fantasie. Kennzeichnend für LSD sind optische und akustische Halluzinationen, da die Droge massiv in die Wahrnehmung eingreift. Alles wird bewusster erlebt und hinterher kann man sich oft an jede Einzelheit erinnern. Töne, Farben, Gefühle werden verändert wahrgenommen. So können Töne gefühlt und Farben auch geschmeckt werden. Gegenstände verformen sich und die Grenzen zwischen Person und Umwelt verschwimmen. Man hat das Gefühl „neben sich selbst zu stehen“ und auch das Raum-Zeit-Gefühl verändert sich (die Zeit wird schneller oder langsamer erlebt). Meist kann der User einschätzen, dass dies nicht real ist. Dann spricht man von Pseudohalluzinationen.

In manchen Fällen kann es aber sein, dass Betroffene nicht mehr zwischen der Wirklichkeit und dem Erlebten unterscheiden kann oder von der Flut von Eindrücken überfordert ist. Dann spricht man von einem „Bad Trip“ oder „Horrortrip“. Anzeichen dafür sind das Gefühl bedroht zu sein, sich nicht selbst steuern zu können, Orientierungslosigkeit, Ängstlichkeit, Panik und Verwirrtheit einhergehend mit einer erhöhten Risikobereitschaft und Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten, die im schlimmsten Fall zum Tod durch (Selbst)Mord führen kann. Beispielsweise durch den Irrglauben fliegen zu können oder Züge durch die eigenen magischen Fähigkeiten anhalten können.

Wie bei anderen Drogen auch ist die tatsächliche Wirkung abhängig von der Dosis, dem Wirkstoffgehalt, der Konsumform, der Konsumhäufigkeit, den Gewöhnungseffekten sowie von der Verfassung der Konsumierenden und der Umgebung.

 

 

Bleibende körperliche Schädigungen durch LSD sind nicht bekannt. Dafür sind die psychischen Folgen umso gravierender. Schon nach einmaligem Konsum kann eine psychische Abhängigkeit entstehen und schwere psychische Störungen ausgelöst werden. Bei häufigem Konsum kommt es zur Toleranzbildung, daher muss die Dosis gesteigert werden. um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ausserdem kann es Wochen nach der letzten Einnahme zu sogenannten „Flashbacks“ kommen, bei denen völlig unerwartet eine sehr unangenehme Rauschwirkung eintritt, ohne dass erneut LSD konsumiert wurde.

 

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

ROKJ Rheintal-Liechtenstein


Kein Kind im Abseits

Im Juli 2019 wurde der gemeinnützige Verein ROKJ Rheintal-Liechtenstein gegründet. Er bietet finanzielle Unterstützung und setzt sich für die Integration von sozial und wirtschaftlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein, indem er deren Potenziale und Talente fördert. Dabei geht es nicht nur um die Linderung aktueller Not, sondern vor allem auch um eine präventive, nachhaltige Wirkung.

In der Schweiz und auch in Liechtenstein gibt es Kinder, die in Armut leben. Wir wissen nur nicht immer davon, denn oft existiert ihre Not nur im Verborgenen. Scham, Stolz und Angst halten sie davon ab Hilfe zu suchen. Hier möchte ROKJ gerne helfen.

Durch die individuelle Förderung von wirtschaftlich oder sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen unterstützt ROKJ ihre nachhaltige Integration in die Gesellschaft.

RokJ – Informationsflyer für Anlaufstellen

Ziele setzen


Nun ist es soweit: Ihr habt eine Idee und wollt sofort loslegen. Und schwupps seid ihr schon in der wichtigsten Phase des Projektmanagements: nämlich der Zielbeschreibung. Denn bereits hier entscheiden sich grundlegende Dinge: Wer macht mit, wer investiert wie viel Kraft und Zeit, welche Risiken können eintreten und wann habt ihr Euer Ziel eigentlich erreicht?

Warum Ziele?

Für das Gelingen eines Projektes muss allen Beteiligten klar sein, warum es wichtig ist, dieses Ziel zu erreichen. Kleinigkeiten müssen bedacht werden, sind aber kein Projektziel. Ziele werden verschriftlicht und müssen flexibel bleiben. Das Ziel ist der Ist-Zustand, den ihr mit eurem Projekt erreichen möchtet. Damit ihr in der 4. Phase, der Evaluations- und Auswertungsphase messen könnt, ob die Ziele auch erreicht wurden, ist es wichtig, dass diese erst einmal klar formuliert werden.

Die Ziele zu bestimmen ist aber auch entscheidend, um das Projekt realistisch und erreichbar zu machen. Die Ziele des Projekts zu lesen, sollte eine ziemlich klare Vorstellung von dem vermitteln, was durch das Projekt konkret getan oder erreicht werden wird. Die konkreten Ziele sind die Übertragung der übergeordneten Projektziele auf die Praxis. Während die übergeordneten Ziele allgemein und weitreichend sind, sind die konkreten Ziele, wenn möglich, genau. Die genaue Festlegung des Ziels bildet den Grundstein für den Gesamterfolg eines Projektes. Bei einem grossen Projekt, das über einen längeren Zeitraum laufen wird, werden im Allgemeinen auch Teilziele/Unterziele bereits von Anfang an festgelegt.

Grundsätzlich ist es sinnvoll zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen zu unterscheiden. Kurzfristige Ziele zeichnen sich dadurch aus, dass ihr sie schnell umsetzen könnt und zeitnah wisst, ob ihr erfolgreich wart oder nicht. Bei langfristigen Projektzielen ist es etwas schwieriger: Hier müsst ihr Euch darauf einstellen, dass ihr viel arbeitet und erst am Ende er fahrt, ob eure ganze Arbeit überhaupt etwas gebracht hat.

Methoden/Tools zur Zielfindung

Wir möchten euch hier einige Methoden zur Zielformulierung vorstellen:

W-Fragen

Zur Konkretisierung deines/eures Projektes kannst du dich/könnt ihr euch an den berühmten W Fragen orientieren:

  • Warum überhaupt das Projekt? Was wollen wir eigentlich erreichen?
  • Was soll passieren? (Projektinhalt)
  • Wem soll das Projekt nützen? (Zielgruppendefinition)
  • Wozu die ganze Anstrengung? (kurz- und langfristige Ziele)
  • Wer übernimmt welche Aufgaben? Wer stellt sicher, dass die Aufgaben wirklich erledigt werden?
  • Wie sollen die Ziele erreicht werden?
  • Womit sollen die Ziele erreicht werden?
  • Wann sollen die Ziele erreicht werden?

SMART-Methode

SMART steht für

  • Specific (bestimmt/spezifisch)
  • Measurable (messbar)
  • Achievable (erreichbar/attraktiv)
  • Realistic (realistisch/realisierbar)
  • Timed (zeitlich abgestimmt/terminiert)

S = Spezifisch: Ihr wollt eine spezielle Herausforderung angehen. Verallgemeinerungen und Unklarheiten sind die natürlichen Feinde von Zielen. Vage Formulierungen und undeutliche Vorstellungen reichen nicht. Zielstrebigkeit braucht präzise Ansagen, die keinen Zweifel daran lassen, was erreicht werden soll. Konkret und detailliert bedeutet in dem Fall nicht, dass du in ausschweifende Beschreibungen verfallen. Im besten Fall wird das Ziel in einem einzigen prägnanten Satz zusammengefasst, der es auf den Punkt bringt.“

M = Messbar: Ihr könnt überprüfen, ob ihr euer Ziel erreicht habt. Um rückblickend festzustellen, ob du dein Ziel erreicht hast, muss dieses so formuliert werden, dass es messbar ist (qualitativ = Wirkung und/oder quantitativ = in Zahlen).

A = Attraktiv: Eure Ziele sind für euch und andere Menschen interessant. Ziele erreichen wir nicht per Durchhalteparolen, sondern nur, wenn wir dahinterstehen und Lust haben, sie in die Tat umzusetzen. Das funktioniert vor allem durch positive Formulierungen: „Ich möchte einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.motiviert mehr als „Ich will nicht, dass es eine Klimakatastrophe gibt.“ Der Gedanke hinter diesem SMARTKriterium: Kaum ein Ziel lässt sich leicht erreichen. Der Erfolg wird oft begleitet von Widerständen und Rückschlägen. Aber nur wenn das Ziel attraktiv genug ist, übersteht es etwaige Misserfolge.

R = Realisierbar: Ihr setzt euch Ziele, die ihr auch erreichen könnt. Think big! Was grundsätzlich eine gute Einstellung ist, kann bei aller Zielstrebigkeit blockieren. Übertriebener Ehrgeiz führt zu Frust; Luftschlösser zu Enttäuschungen. Ziele dürfen zwar gerne gross gewählt werden, aber nicht gänzlich unrealistisch oder utopisch sein, sodass wir sie gar nicht erreichen können. Das killt jeglichen Ansporn. Im besten Fall wird die Zielsetzung so gewählt, dass sie noch herausfordert, das Ergebnis aber machbar bleibt.

T = Terminiert: Ihr könnt eure Ziele in einer bestimmten Zeit erreichen und plant auch mit dieser. Jedes Ziel braucht einen zeitlichen Rahmen, eine Deadline, bis zu der etwas erledigt werden soll. Der Termin ist nicht nur ein wichtiger Kontrollpunkt für den Erfolg. Er spornt zugleich an: Je näher die Deadline rückt, desto mehr strengen sich alle an. Deshalb: Teilschritte planen, Teil-Limits setzen und schneller mehr erreichen.

Beispiel „Klimafreundliche Schule“
Unsere Ziele sind:
S = CO2-Ausstoss (vor der Schule) verringern

M = drei Workshops veranstalten

A = coole, interaktive Workshops

R = eine Klassenstufe informieren

T = bis zum Ende des Schuljahres

 

Zielpyramide

Eine einfache Methode, um im Team Projektziele zu betrachten. Wenig kreativer Zugang notwendig.

Bildquelle: Sammelt eure Visionen, also einen Zustand, den ihr mit eurem Projekt erreichen möchtet. Aus diesen könnt ihr Ziele ableiten, welche als „Etappen“ auf dem Weg zu dieser Vision erklommen werden wollen.
Ein kurzfristiges Ziel ist bspw. Aufklärung oder Informationen über ein
bestimmtes Thema oder den Verkauf eines Produkts. Was den Menschen durch diese Informationen oder Artikel ermöglicht wird, könnten mittelfristige Ziele sein. Selbst handlungsfähig zu werden oder gesellschaftliche Missstände dadurch zu beheben, sind die Visionen, die das Projekt tragen. Diese Ziele bilden eine tolle Grundlage für euren Meilenstein- und Massnahmenplan.

Visions-Collage

Für kreative Köpfe. Eine tolle Methode, um das Projektziel wortwörtlich vor Augen zu haben. Benötigt Material und etwas Zeit.

  1. Für diese Methode braucht ihr alte Zeitschriften, Zeitungen und Bastelmaterialien.
  2. Aus allem, was ihr zur Verfügung habt, erstellt ihr je eine Collage zum Ziel eures Projektes. Dies kann der futuristische Jugendclub sein, ein Café ganz ohne Müll oder ein barrierefreier Rummelplatz. Ihr könnt auch zeichnen, töpfern, tanzen, aus Naturmaterialien ein Mandala legen, je nachdem, was zu euch und eurem Projekt passt.
  3. Tauscht euch aus, wie eure Vorstellung von der veränderten Situation oder der Lösung einer Herausforderung aussieht.
  4. Mit verschiedenen Materialien wird das Gesamtkunstwerk noch spannender. Dieses Bild ist eure Vision, die euch motivieren soll.

Konkretes Beispiel

Wie genau kann  nun eine solche Zielbeschreibung aussehen?

Projekt »Geldsammelaktion«

Deutlich werden die unterschiedlichen Ziele z. B. bei Geldsammelprojekten wie Flohmärkten oder Adventsbasaren. Häufig werden solche Aktionen genutzt, um Geld für bestimmte Institutionen, wie z. B. ein
Jugendzentrum zu sammeln. Am Anfang steht, wie bei jedem Projekt, die Definition der Ziele und Schritte.

  • An welchem Ort soll die Geldsammelaktion durchgeführt werden? (wo möglichst viele Menschen sind oder hingehen)
  • Welcher Zeitpunkt ist für das Projekt günstig? (eher am Wochenende als in der Woche)
  • Wie viele Stände werden gebraucht?
  • Wer soll die Standbetreuung übernehmen?
  • Welche Formalitäten müssen erledigt werden (Standanmeldung etc.)?
  • Welche Sachen sollen verkauft werden?

Das grosse Ziel ist in diesem Fall die Durchführung eines möglichst erfolgreichen Basars. Während die Wahl des Ortes und des Zeitpunktes ein kurzfristiges Ziel ist, ist die Frage nach den Sachen die verkauft werden (inkl. der Überlegung wer besorgt die Sachen eigentlich) ein langfristiges Ziel. Die verschiedenen Phasen sind zeitlich unterschiedlich angelegt.

Bei all der Planung und Überlegung der kurz- , mittel- und langfristigen Ziele, dürft ihr aber eines nicht vergessen: Das grosse Ganze, also in diesem Fall, das Geld für das Jugendzentrum.

Die Projektplanung ist (zugegebenermassen) eine Fleissaufgabe. Manchem er scheint sie vielleicht als unnötig, will man aber sein Ziel erreichen, kommt man nicht darum herum.

Das, was anfangs für euch vielleicht wie Mehraufwand wirkt, ist im Grunde genommen meist sehr wirkungsvoll und bringt jede Menge Vorteile mit sich. Häufig kommt man heute auch gar nicht mehr ohne einen konkreten Plan aus, vor allem, wenn Ihr bei Ämtern, Verbänden oder Stiftungen Geld für euer Projekt beantragen wollt. Potentielle Geldgeber:innen sind nämlich nicht nur daran interessiert, zu erfahren wie viel Geld ihr zur Durchführung eurer Aktion benötigt, sondern auch, wie ihr vorgehen wollt und was eure Ziele sind.

Auch für alle Beteiligten ist ein gut ausgearbeiteter Projektplan hilfreich, da er als eine Art »Fahrplan« Auskunft über die nächsten Schritte gibt. Er erleichtert euch die Arbeit: auf der einen Seite wisst ihr immer genau, was noch zu tun ist und auf der anderen Seite könnt ihr euch selber »kontrollieren«. Sollte z. B. etwas eintreten, dass die Erreichung eures Ziels gefährdet, könnt ihr zeitnah darauf reagieren.

Präsentationsfolien

 

Quellen:

Kniehockerspiel

Workshops: Soziales Lernen & Klassenstärkung


Mit gezielten Gruppenaktivitäten in Teamarbeit Rücksichtnahme, Verantwortung und gegenseitiges Vertrauen lernen und so ein WIR-Gefühl innerhalb der Klasse fördern.

 

 

Ihre Organisation bietet auch ein Workshopangebot zum Thema Soziales Lernen & Klassenstärkung an? Gerne nehmen wir sie in die Auflistung auf – E-Mail an aha@aha.li.

Workshops: Persönlichkeitsbildung


Persönlichkeitsbildung bezieht sich auf den Prozess, in dem Menschen ihre Persönlichkeit entwickeln und formen. Dieser Prozess beginnt bereits in frühen Lebensphasen und setzt sich im Laufe des Lebens fort. Persönlichkeitsbildung kann dazu beitragen, die eigene Persönlichkeit bewusst zu entwickeln und zu stärken. Sie kann auch dazu beitragen, die eigenen Werte und Ziele besser zu verstehen und zu definieren und die eigene Selbstfürsorge zu verbessern.
 

 

Ihre Organisation bietet auch ein Workshopangebot zum Thema Persönlichkeitsbildung an? Gerne nehmen wir sie in die Auflistung auf – E-Mail an aha@aha.li.

Workshops: Gewalt & Konflikte

Fragen über Fragen

Workshops: Berufe & Arbeit

Xanax (Benzos)


Zannies, Xans, Z-Bars, Zanbars, Hulks, Planks, Blue Footballs, Bricks, Bars, Benzos, White Girls, White Boys, Xannys, XanXans, das Alprazolam… Das sind alles Namen für das wohl bekannteste Benzodiazepin. Die Rede ist von Xanax. 
 

Allgemein

Xanax ist genau genommen ein starkes, verschreibungspflichtiges (!) Medikament, das zu der Gruppe der Benzodiazepine (auch Benzos genannt) gehört.

Benzodiazepine: Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Medikamente, die als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verwendet werden. Sie werden aufgrund ihrer entspannenden Wirkung auch als Tranquilizer (engl. to tranquillize = beruhigen) bezeichnet und bei schweren Angstzuständen, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Epilepsien, Panikzuständen und ähnlichen Erkrankungen sowie bei körperlichen Entzugsbehandlungen eingesetzt. Beispiele dafür sind Alprazolam (Xanor®/Xanax®), Diazepam (Valium® Gewalcam®, Psychopax® ) oder Flunitrazepam (Rohypnol®, Somnubene®).

Grundsätzlich wird Xanax bei Angstneurosen, Depression oder Panikstörungen verschrieben und als Schlaf- oder Beruhigungsmittel eingesetzt. Allerdings nur für einen kurzen Zeitraum, da es innerhalb weniger Wochen zu einer psychischen und physischen Abhängigkeit führen kann.

Bekannt und beliebt wurde Xanax aufgrund der vielen Erwähnungen und Verherrlichung des Medikaments in der amerikanischen Hip-Hop-Kultur & Rapszene. Beispielsweise vom Rapper Lil Peep. In seinen Texten ging es oft um seinen Medikamenten- und Drogenkonsum. Er selber war drogenabhängig und starb Ende November 2017 vor einem Konzertauftritt an einer Überdosis Xanax und einem Cocktail anderer Schmerzmittel (Stichwort Mischkonsum!).

 

Wirkung

Der eigentliche Wirkstoff in Xanax ist Alprazolam. Es wird üblicherweise oral (über den Mund) eingenommen. Am Schwarzmarkt gehandelte Substanzen werden allerdings auch injiziert („gespritzt“, „geschossen“), geschnupft oder geraucht. Nachweisbar ist der Stoff im Urin zwischen einem und drei Tagen nach der Einnahme. Je nachdem, wie lange und regelmässig man Xanax nimmt, kann es auch noch zwischen vier bis sechs Wochen nachgewiesen werden.

Der Wirkstoff Alprazolam dockt an Bindungsstellen im Nervensystem an und erhöht die Wirkung des körpereigenen Hemmstoffes GABA. Dadurch wird die nervliche Erregungsweiterleitung gedämpft, Angst- und Panikzustände gemindert.

Die Wirkung setzt bereits 30 Minuten nach der Einnahme ein und dauert zwischen 6 – 12 Stunden an (dosisabhängig). Wie auch bei anderen Benzos besteht das Risiko einer psychischen und physischen Abhängigkeit. In Kombination mit anderen zentraldämpfenden Substanzen (z.B. Alkohol oder Opioide) = Mischkonsum wird die Wirkung von Benzos verstärkt und das Risiko einer Hypoventilation (man kann nicht mehr richtig atmen & hat das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen) steigt.

Eine betroffene Jugendliche (Name geändert) äussert sich zu Xanax wie folgt:

„Xanax bewirkt, dass man ruhiger wird und die Sorgen weggehen. Man fühlt sich schwerelos. Alles ist plötzlich einfach und unkompliziert. Es lindert böse Gedanken. Man spürt sie weniger. Das ist natürlich am Anfang ein schönes Gefühl. Nur wenn die Wirkung nachlässt, ist die Realität eben wieder da. Dann will man mehr nehmen und nachlegen.“

Quelle der Aussage: puls/Bayrischer Rundfunk

Risiken & Nebenwirkungen

Neben der Gefahr eine psychische und physische Abhängigkeit zu entwickeln, gibt es noch andere Risiken. Unter anderem kann die Einnahme von Xanax folgende kurzfristigen negativen Folgen haben:

  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit &Juckreiz
  • Erektionsstörungen (beim Mann)
  • Müdigkeit & Benommenheit
  • Störungen in den Bewegungsabläufen, Schwindel und Muskelschwäche -> erhöhte Sturzgefahr
  • langsame oder verwaschene Sprache
  • Sehstörungen,
  • gesteigerter Appetit
  • verlangsamte Atmung
  • Blutdruckabfall
  • Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens
  • Überdosierung (kann tödlich sein)

Auch die langfristigen Folgen bei regelmässigem Konsum dürfen nicht unterschätzt werden:

  • Konzentrationsstörungen & Gedächtnis­lücken
  • Niedergeschlagenheit
  • Schlafstörungen und Ruhelosigkeit
  • Magenkrämpfe & Verstopfung
  • Harnprobleme
  • Toleranz (es muss immer mehr genommen werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen)
  • psychische und körperliche Abhängigkeit
  • die sexuelle Lust und sogar die Fruchtbarkeit können vermindert werden

Wechselwirkung/Mischkonsum

Die gleichzeitige oder zeitlich kurz versetzte Einnahme von Xanax (Benzos) mit anderen Substanzen kann schwerwiegende Folgen haben und im schlimmsten Fall auch zum Tod führen. Dies gilt besonders für das Mischen mit Alkohol, Barbituraten (eine Gruppe von Medikamenten) oder Opiaten und bestimmten Antidepressiva oder Antihistaminika. Dadurch wird nämlich die für Benzos typische dämpfende Wirkung um ein Vielfaches erhöht, was zu Atem- und Herzstillstand führen kann.

Schwarzmarkt: Achtung bei Produkten vom Schwarzmarkt. Du kannst nie wissen, welche Inhaltsstoffe tatsächlich enthalten sind. Auch wenn das Aussehen der Pille oder der Verpackung der Originalen sehr ähnlich ist – lass dich nicht täuschen. Wir raten dringend vom Konsum ungetesteter, nicht von Ärzt*innen verschriebener Benzodiazepine ab!

Konsumiere nie …

  • wenn du Alkohol oder andere Downer (GHB, Opioiden…) konsumiert hast. Das Risiko einer Überdosierung und einer Atemlähmung ist bei Mischkonsum mit anderen Downern besonders hoch.
  • bei Erkrankungen der Lunge (wie z.B. Asthma)
  • in der Schwangerschaft und während du stillst
  • wenn du an einem Glaukom (einer Augenerkrankung) erkrankt bist
  • bei gestörter Leber und Nierenfunktion
  • wenn du noch ein Fahrzeug lenken musst!

Entzugserscheinungen

Wer Xanax nach längerer Einnahme absetzt, muss mit starken, sehr unangenehmen Entzugserscheinungen rechnen. Dies deshalb, weil sich der Körper an die Zufuhr der körperfremden Stoffe gewöhnt hat. Konkret kann sich ein Entzug so äussern:

  • ein verstärktes Wiederauftreten von  Ängsten und Depressionen
  • Gedächtnisstörungen
  • Angst & innere Unruhe
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen und Muskelkrämpfe
  • Störungen der Wahrnehmung
  • Schlafstörungen
  • Schwitzen
  • in schweren Fällen Halluzinationen und/oder Verfolgungswahn

Hilfe/Unterstützung in Liechtenstein

Für die Bevölkerung in Liechtenstein gibt es Möglichkeiten ein Informationsgespräch, Suchtberatung oder Suchttherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Teil sind diese Angebote anonym und kostenlos nutzbar. Die Angebote sind für direkt Betroffene und für Angehörige (z.B. Eltern oder Partner:innen) zugänglich:

Links

Wohnen


In Liechtenstein ist es nicht immer einfach, eine günstige Wohnung zu finden. Hier einige Tipps, wie deine Wohnungssuche trotzdem ein Erfolg werden kann. Auf dieser Seite findest du hilfreiche Informationen zur Wohnungssuche und Anlauf- und Beratungsstellen sowie Antworten zu Kosten, Förderungen.
 

Wohnungssuche

Mundpropaganda

Erzähle vielen FreundInnen, Verwandten, Bekannten und ArbeitskollegInnen, dass du eine Wohnung suchst. Bitte sie, in ihrem Bekanntenkreis herumzufragen und sich bei dir zu melden, wenn irgendwo etwas frei ist.

Manchmal hörst du, dass jemand für längere Zeit ins Ausland geht, ein Haus baut oder eine grössere Wohnung sucht – oder dass ein Paar zusammenzieht, das bisher in zwei Wohnungen gelebt hat. Dann frag gleich nach, was mit der jetzigen Wohnung geschehen wird. Vielleicht hast du Chancen, diese Wohnung zu übernehmen.

Viele Angebote werden gar nicht erst veröffentlicht und VermieterInnen verlassen sich auf Empfehlungen.

Wohnungsanzeigen in Tageszeitungen

Lies die Inserate in Zeitungen und gib selbst Kleinanzeigen im VaterlandLiewo auf. Schau auch auf dem „Schwarzen Brett“ in Einkaufszentren, Gemeindeverwaltungen oder Geschäften sowie im Liechtensteinischen Landeskanal oder Gemeindekanal nach. Ab und zu sind günstige Wohnungen ausgeschrieben. Eine weitere Möglichkeit ist im Internet unter kleininserate.li zu suchen.

Melde dich gleich bei dem/der WohnungsanbieterIn. Wenn du vertröstet wirst, weil es viele InteressentInnen gibt, frag nach, wie deine Chancen stehen. Gib für Rückrufe eine Telefonnummer an, unter der du gut erreichbar bist.

Tipp: Gib selbst Kleinanzeigen in Tageszeitungen und Gemeindeblättern auf. Solche Anzeigen sind nicht teuer. Sie sollten Angaben zu deiner Person enthalten und ebenfalls die Höhe der Miete, die du  bereit bist zu zahlen. Gib auch hier eine Telefonnummer an, unter der man dich gut erreichen kann.

Online Wohnungsbörsen

Auch im Internet kannst du Angebote finden oder eine Anzeige aufgeben:

Achtung: „Schwarze Schafe“ gibt es auch auf dem Wohnungsmarkt und es können unseriöse Angebote dabei sein. Sei deshalb vorsichtig und nimm zur ersten Wohnungsbesichtung am besten eineN FreundIn oder deine Eltern mit.

ImmobilienmaklerIn

Die Vermittlung über eineN ImmobilienmaklerIn kostet zwar meistens zwischen zwei und drei Monatsmieten (Provision), kann aber auch Zeit und Arbeit sparen. Informiere dich bei mehreren MaklerInnen über ihre Leistungen und die anfallenden Kosten, bevor du einen Vermittlungsvertrag abschliesst. Unterschreibe nichts, was du nicht genau durchgelesen und verstanden hast! 

Checklisten

Damit du bei deiner Wohnungssuche nichts vergisst, kannst du dir hier eine Checkliste anschauen (PDF).

Tipp: Wenn vor oder während des Einzuges Mängel entdeckt werden, unbedingt eine Mängelliste erstellen – ein Exemplar für dich und eines für den Vermieter, jeweils von beiden unterschrieben.

Fixkosten wie Versicherungen, Strom-, Wasser-, Fernseh- und Radiogebühren, Nebenkosten für die Wohnung (ca. 10% der Grundmiete) und Steuern darfst du nicht unterschätzen. Faustregel: Die Wohnung inkl. aller Nebenkosten sollte 1/3 des Nettolohnes nicht übersteigen. Zu den Ausgaben kommen noch die „persönlichen“ Kosten wie Krankenkasse, Ausgang/Taschengeld, Kleider, Wäsche, Telefon, Essen und Getränke, Ferien, Zahnarzt usw. (vgl. Budgetvorlagen von www.budgetberatung.ch)
Lies den Mietvertrag gut durch. Manchmal ist das Kleingedruckte schwer zu verstehen. Dann solltest du auf jeden Fall den Mut haben, nachzufragen, z.B. unter www.mieterverband.ch. In Liechtenstein gibt es leider keinen Mieterverband, man kann sich jedoch bei den Gerichtspraktikanten des Landesgerichts informieren. Diese können über die folgende Nummer erreicht werden: Tel: +423 236 61 11.

Kosten

Bevor du dich auf die Suche nach deinen eigenen vier Wänden machst, solltest du abklären, ob du es dir leisten kannst. Doch welche Kosten kommen auf dich zu?

Einmalige Kosten

Kaution:
Viele VermieterInnen verlangen eine Kaution (meistens drei Monatsmieten), um eventuelle Schäden abzudecken. Du bekommst die Kaution beim Auszug wieder zurück, ausser du hast Schäden in der Wohnung verursacht.

Tipp: Wenn du in die Wohnung einziehst, dokumentiere den Zustand der Wohnung durch Fotos oder ein Übergabeprotokoll, das von beiden Seiten unterschrieben wird – so sollte es beim Auszug keine Schwierigkeiten mit der Kaution geben. Bei Problemen kann die Mietervereinigung helfen.

Ablöse:
Oft wird von dem/der Vormieter/in bzw. dem/der Vermieter/in eine Ablöse für zurückgelassene Möbel oder andere Investitionen verlangt. Die Höhe richtet sich nach dem aktuellen Wert der Möbel. 

Ablöse: Lass dir eine Bestätigung für die bezahlte Ablöse geben.

Umzugskosten:
Bedenke die Kosten für z.B. Umzugskartons, Klebeband, Müllsäcke, Benzingeld, Kosten für Nachsendeaufträge,…

 

Regelmässige Kosten

Miete:
im Mietvertrag festgelegt

Betriebskosten:
alle vorgeschriebenen Kosten, um den „Betrieb“ einer Wohnung aufrecht zu erhalten (z. B. Wasser, Müllabfuhr, Beleuchtung,…)

Nebenkosten:
Kosten für Strom und Gas

Haushaltsversicherung:
Zahlt sich auf jeden Fall aus! Zudem verlangt einE VermieterIn sehr oft eine Haushaltsversicherung von dir, als Teil des Mietvertrages.

Kreditraten:
monatliche Raten für die Rückzahlung, falls du für die Wohnungsfinanzierung einen Kredit aufgenommen hast.

weitere Kosten:
hängen von deinem persönlichen Lebensstil ab. Setz dich am besten einmal hin und schreibe eine Liste mit Dingen, die monatlich anfallen werden (Internetanschluss, Handygebühren, öffentliche Verkehrsmittel, Ausgehen u.a.).

Wohngemeinschaften

Vorteile einer Wohngemeinschaft (WG) sind die niedrigen Kosten und dass man mit anderen zusammen wohnt. Um das Zusammenleben angenehm und fair zu gestalten, braucht es jedoch meist klare Regelungen bzgl. Putzen und Einkaufen sowie Finanzierung (wer bezahlt wie viel für: Miete, Versicherung, Nahrungs-, Wasch- und Reinigungsmittel), die im voraus verhandelt werden müssen. Zudem ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, die künftigen Mitbewohner/innen kennen zu lernen und bedacht auszusuchen. Es gibt verschiedene Arten der WG:

  • Mindestens 2 Personen schliessen als gemeinsame Mieter einen Hauptmietvertrag mit dem Vermieter ab.
  • Jedes WG-Mitglied schliesst einen eigenen Mietvertrag über das von ihm/ihr bewohnte Zimmer ab.
  • Der Mietvertrag wird von einem WG-Mitglied mit dem Vermieter abgeschlossen, ein Teil der Räume wird untervermietet (Zustimmung des Vermieters ist erforderlich).

Studentenwohnheime

In der Nähe von Universitäten oder Hochschulen findest du meistens Studentenwohnheime. Informiere dich direkt an deiner Uni. Hier findest du Infos zum Wohnheim der Universität Liechtenstein

Von Zuhause ausziehen

Ein Auszug von zu Hause ist, wenn du jünger als 18 Jahre alt bist, generell von der Zustimmung deiner Erziehungsberechtigten/Eltern abhängig. Schließlich üben diese bis zu deiner Volljährigkeit die Obsorge (das Sorgerecht) aus und übernehmen damit auch deine Erziehung.

Willst du von Zuhause ausziehen und bist unter 18 Jahre alt, dann musst du neben den Vorschriften zur Obsorge auch beachten, dass du nur „beschränkt geschäftsfähig“ bist. Das heisst, du darfst mit dem Geld, das dir zur freien Verfügung steht (z. B. Lehrlingsentschädigung, Taschengeld, Ferienjob) finanzielle Verpflichtungen übernehmen, wenn du dadurch deine Existenz nicht gefährdest. Einen Mietvertrag kannst du nur dann abschliessen, wenn dir neben der Bezahlung der Miete auch noch genug Geld für die Ausgaben des täglichen Lebens (z. B. Nahrung, Kleidung, Schulsachen) übrig bleibt.

Zudem musst du eine selbstständige Lebensführung bewältigen können: pünktlich in die Schule/zur Arbeit kommen, den Haushalt ordentlich führen, alltägliche Verbindlichkeiten erfüllen,…

Achtung: Viele VermieterInnen schliessen prinzipiell keine Mietverträge mit unter 18-Jährigen ab.

Deine Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind mit deinem Auszug einverstanden

Keine Schwierigkeiten sind zu erwarten, wenn deine Eltern dem Auszug zustimmen und du es auch bewältigen kannst, alleine zu leben. Sie sind für deinen Unterhalt verantwortlich, auch wenn du nicht mehr gemeinsam mit ihnen wohnst. Während sie den Unterhalt bisher in Form von Wohnen, Essen, Kleidung usw. geleistet haben, hast du nach deinem Auszug das Recht auf einen finanziellen Beitrag. Die Unterhaltspflicht deiner Eltern endet übrigens nicht, wenn du volljährig bist, sondern erst dann, wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast und für dich selbst sorgen kannst.

Zahlen deine Eltern keinen Unterhalt, dann kann dir, wenn du unter 18 Jahren alt bist, der Jugendschutz bei der Durchsetzung helfen. Hier klärt man dich über deine Rechte auf und hilft dir bei Problemen mit deinen Eltern – kostenlos, vertraulich und anonym.

Deine Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sind nicht mit deinem Auszug einverstanden

Falls du zu Hause eine sehr schwierige Situation hast und es einen wichtigen Grund gibt, von zu Hause auszuziehen, kannst du dies auch gegen den Willen deiner Erziehungsberechtigten durchsetzen. Hier geht es um Situationen, in denen deine Entwicklung und deine Gesundheit bedroht sind, zum Beispiel durch körperliche oder psychische Gewalt oder wenn du vernachlässigt wirst.

Kein wichtiger Grund wäre, dass dir die Vorschriften und Regeln deiner Eltern nicht passen, dass du ständig mit ihnen streitest und du endlich deine eigenen vier Wände haben willst.

Falls ein wichtiger Grund für deinen Auszug besteht, muss auch das Familiengericht seine Zustimmung zum Auszug geben. Deine Eltern sind verpflichtet, für dich Unterhalt zu zahlen, wenn du nicht mit ihnen zusammen lebst.

Hol dir in derartigen Situationen Unterstützung durch den Jugendschutz. Hier klärt man dich über deine Rechte auf und hilft dir bei Problemen mit deinen Eltern – kostenlos, vertraulich und anonym.

Unterstützung

Anträge auf Unterstützung können beim Amt für Soziale Dienste gestellt werden. Mehr Infos gibt es im Merkblatt.

Soziale Wohnformen in Liechtenstein
Zu sozialen Wohnformen gehören zum Beispiel betreute Wohngemeinschaften für Jugendliche und Frauennotwohnungen. 

Jugendschutz & Recht


Nur wer seine Rechte kennt, kann diese einfordern! Hier findest du die wichtigsten Infos zu deinen Rechten und Anlaufstellen!

 

Kurz und bündig

Jeder Mensch hat von Geburt an Rechte aber auch Pflichten. Damit Kinder und Jugendliche gut aufwachsen können und um sie vor möglichen Gefahren, die ihre Entwicklung beeinträchtigen könnten, zu schützen gibt es für sie spezielle Rechte. Diese werden unter dem Begriff „Kinder- und Jugendschutz“ zusammengefasst und sind im Kinder- und Jugendgesetz rechtlich verankert. Generell enthält das Kinder- und Jugendgesetz Regelungen und Bestimmungen für Kinder (Personen unter 14 Jahren), Jugendliche (Personen unter 18 Jahren) und junge Erwachsene (Personen unter 25 Jahren).

Konkret regelt das Kinder- und Jugendgesetz wie lange du wegbleiben darfst, an welchen Orten du dich nicht aufhalten darfst und ob du mit Zustimmung deiner Eltern in Hotels, auf Campingplätzen und in Jugendherbergen übernachten darfst. Ausserdem zielt das Kinder- und Jugendgesetz darauf ab, dich vor dem schädlichen Gebrauch von Suchtmitteln, Schulden, Gewalt, sexueller Ausbeutung etc. zu schützen.

Das Kinder- und Jugendgesetz gibt deinen Eltern einen rechtlichen Rahmen vor, innerhalb dessen sie mit dir Vereinbarungen treffen können. Allerdings sind auch Eltern an das Kinder- und Jugendgesetz gebunden und müssen sich an dessen Inhalte halten. So können sie dir beispielsweise nicht schon mit 14 Jahren erlauben, Alkohol zu trinken, denn laut dem Gesetz ist dies (mit Einschränkungen) erst ab 16 Jahren erlaubt. Auf der anderen Seite müssen deine Eltern die Grenzen des Kinder- und Jugendgesetzes nicht ausreizen. So können sie beispielsweise von dir verlangen, dass du schon um 22 Uhr zuhause sein musst, obwohl es das Gesetz bis 24 Uhr erlauben würde.

Wenn du gegen das Kinder- und Jugendgesetz verstösst, musst du je nachdem mit pädagogischen Massnahmen (Beratungsgespräch, Sozialstunden) rechnen. Zudem werden deine Eltern/Erziehungsberechtigten informiert und ihr werdet gemeinsam zu einem Gespräch eingeladen. Auch deine Eltern oder die Verkäufer, Wirte, Händler, die an der Übertretung beteiligt sind, können bestraft werden. Ihnen droht eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe.

Achtung! Wenn du im Ausland bist, gelten die Kinder- und Jugendschutz Bestimmungen des Landes, in dem du dich aufhältst. Bevor du also in den Urlaub fährst, solltest du dich am besten davor über deine Rechte im jeweiligen Land informieren. Dies machst du am besten hier.

Wenn du noch mehr Informationen möchtest oder eine spezielle Frage hast, kannst du sie von einer Fachperson beantworten lassen.

Anlaufstellen

Hier findest du die Kontaktadressen von verschiedenen Ämtern und Stellen, die dir bei Rechtsfragen weiterhelfen können.

Soziale Fragen

    Amt für Soziale Dienste bzw. Kinder und Jugenddienst gibt Auskunft über das Sozialhilfegesetz, das Jugendgesetz und viele weitere soziale Fragen.
  • infra – Informations- und Beratungsstelle für Frauen erteilt unentgeltliche Rechtsauskünfte an Frauen jeden Alters (insbesondere betreffend Partnerschaft/Zusammenleben ohne Trauschein, häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung).

Allgemeine Rechtsauskünfte

  • Gerichtspraktikanten des Landesgerichts können über die Landeshauptnummer erreicht werden.
  • Der Liechtensteiner ArbeitnehmerInnenverband (LANV) vertritt und fördert die sozialen, wirtschaftlichen, beruflichen und rechtlichen Interessen seiner Mitglieder sowie aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
  • Infos zum Steuerrecht (z.B. Dienstantritt, Jahresausgleich, Steuerfreibeträge, usw.) erhältst du bei deiner zuständigen Wohnsitzgemeinde.
  • Informationen über das Arbeitsrecht (z.B. Kündigungsfristen, -termine, Abfertigung, usw.) und das Sozialrecht (z.B. Geburten-, Familienbeihilfe, Karenzurlaubsgeld, usw.) gibt dir das Amt für Volkswirtschaft

Gesetzestexte

Du hast eine Frage?

Dann stell sie im Jugendschutz-Forum. Hier kannst du uns völlig anonym deine Frage stellen. Selbstverständlich werden deine Daten absolut vertraulich behandelt. Deine Email Adresse wird nur dazu verwendet, um dir die Antwort zusätzlich per Mail zu senden. Möchtest du das nicht? Dann lass das Feld einfach leer.

Lerne die Jugendschützerin kennen

 

Häufige Fragen

Quiz

 

Tipps gegen Langeweile


Keine Langeweile ohne Handy

 

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig gelangweilt? Heutzutage kann man der Langeweile sehr schnell aus dem Weg gehen, in dem man gleich zum Handy greift. Egal ob man gerade auf den Bus wartet oder einfach nichts zu tun hat, das Handy ist all Zeit bereit. Mit den ganzen Sozialen Medien findet jeder schnellstens die passende Unterhaltung, ohne grosse Umstände.
Langeweile ist eigentlich gar nicht so übel, wie wir immer meinen. Denn wer gelangweilt ist, ist unterfordert, orientiert sich neu und kann sich so besser kennenlernen. Man entdeckt vielleicht neue Interessen und Wünsche, von denen man vorher noch nichts wusste und dies fördert wiederum die Kreativität. Ausserdem sorgt Langeweile für wichtige Erholungsphasen im Gehirn, was uns zugegeben bestimmt nicht schadet.

Wir haben ein paar Alternativen aufgelistet, die du ausprobieren kannst, damit das Handy mal liegen bleiben kann.

 

Weitere Tipps

Weiter Tipps gegen Langeweile & Aktivitäten die du zu Hause & alleine machen kannst, hat aha-Jugendreporterin Aurelia für dich zusammengefasst.

Aktivitäten mit anderen

  • Gesellschaftsspiele zuhause spielen
  • lange mit Familienmitgliedern und Freunden telefonieren, skypen oder facetimen
  • auf der Terrasse grillen

Kreativ sein

  • basteln (zum Beispiel Osterdeko oder Postkarten)
  • häkeln, sticken oder stricken lernen/üben
  • ein neues Instrument per Youtube-Tutorial lernen
  • ein Buch schreiben
  • die eigene Handschrift verbessern
  • endlich mal das Fotobuch vom letzten Urlaub gestalten
  • DIY & Upcycling

Rund um das Zuhause

  • Frühjahrsputz
  • Balkonien vorbereiten
  • Fenster putzen
  • den Keller aufräumen
  • die Wohnung renovieren
  • Unterlagen aufräumen
  • die Steuererklärung erledigen
  • den Garten startklar machen
  • Kleiderschrank aussortieren
  • die letzten Vorräte aus dem Schrank hervorholen und aufbrauchen
  • Ausmisten und die Sachen bei Ebay und Kleiderkreisel verkaufen

Medien-Konsum

  • einen Serienmarathon starten
  • die öffentlich-rechtlichen Mediatheken durchstöbern
  • Podcasts hören
  • den Stapel mit den bisher nicht begonnenen Büchern lesen
  • Oscar-prämierte Filme ansehen
  • Computerspiele zocken
  • Hörbücher hören

Zeit für sich

  • puzzlen
  • Urlaubsfotos sortieren und in Erinnerungen schwelgen
  • meditieren
  • eine neue Sprache lernen
  • endlich mal genug schlafen
  • mit der Katze kuscheln
  • Yoga
  • Home-Workout

 

Partizipation


Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Land und Gemeinden.

Warum Partizipation?

Kinder und Jugendliche sollen (müssen) ihre Partizipationskompetenzen möglichst früh erleben und üben dürfen, um dadurch von ihren Rechten Gebrauch machen zu können. Erlernte und gelebte Partizipation junger Menschen bedeutet, dass sich die Kinder/Jugendlichen mit ihrem Lebensumfeld – ihrem Wohnquartier, ihrer Gemeinde, ihrem Land – besser identifizieren. Partizipation, verstanden als Selbstbestimmung (im Sinne freier Entscheidung), wirksames Handeln (im Sinne aktiver Mitgestaltung der Lebenswelt und Engagement) sowie Zugehörigkeit und Kooperation (im Sinne der Einbindung in und Gestaltung von positiven sozialen Beziehungen), stärkt die Teilnahme in Schule (Lehre) und Gesellschaft, trägt zur Verbesserung von Lernen und Kompetenzentwicklung bei und fördert die Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Klima innerhalb von Gruppen und innerhalb der Gesellschaft aus.

Videoreportage zum Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Liechtenstein

Rechtliche Grundlage

Liechtenstein hat in Bezug auf die Kinder- und Jugendbeteiligung eine sehr fortschrittliche Gesetzesgrundlage (siehe z.B. KJG, Art. 87, 88 und 95). Das Kinder- und Jugendgesetz KJG sieht unter Art. 87 Folgendes für Mitsprache, Mitgestaltung und Mitbestimmung vor: ,,Das Land und die Gemeinden haben Kinder und Jugendliche an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass sie in Angelegenheiten, die sie besonders betreffen, mitreden sowie ihr Umfeld und ihre Zukunft in altersgerechter Weise mitgestalten und mitbestimmen können.“

Das revidierte Kinder- und Jugendgesetz ist im Jahr 2009 in Kraft getreten. Hier ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen gesetzlich festgeschrieben. (Siehe: https://www.gesetze.li/konso/pdf/2009029000)

In den elf Gemeinden wird die Kinder- und Jugendbeteiligung unterschiedlich umgesetzt. Die Bedeutung der Kinder- und Jugendbeteiligung ist den politisch Verantwortlichen in Liechtenstein bewusst. Junge Erwachsene bzw. Vertreter:innen der Jugendarbeit sind in allen Jugendkommissionen vertreten. Jugendliche berichten, dass die Jugendarbeit und die Gemeinden für ihre Wünsche und Anliegen ein offenes Ohr haben und es einfach sei, mit den Verantwortlichen zu sprechen.

Wer fördert Partizipation in Liechtenstein?

Was macht der kijub

Ziele des kijub

  • Mitbestimmung junger Menschen bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen erhöhen
  • Vernetzte Kinder- und Jugendpolitik ankurbeln
  • Politische Integration der Interessen und Meinungen junger Menschen einfordern
  • Kinder- und jugendrelevante Themen in die Öffentlichkeit tragen
  • Unterstützung bei partizipativen Projekten von und für Kinder und Jugendliche

Der kijub ermahnt die Verantwortlichen, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben wahrzunehmen und begleitet Kinder- und Jugendliche, wenn es darum geht, ihre Anliegen und Ideen bei den zuständigen Stellen vorzubringen.

Der kijub ist ein Gremium von bis zu 10 Personen, das für zwei Jahre von der Plenarversammlung von rund rund 20 Kinder- und Jugendorganisationen gewählt wird und sich einmal monatlich zu Sitzungen trifft.

Die Gefässe von jubel

Bei der Planung und Umsetzung von «jubel Impulsen» mit verschiedenen Workshops zu den Themen „Politik“, „Auftreten“ oder „Videoreportage“ sind die Jugendlichen von Anfang bis Ende einbezogen.

Bei der alljährlichen «jubel-Werkstatt» lernen sich die Klassensprecher:innen aus dem ganzen Land kennen. Bei dem Treffen wird versucht, politische Prozesse für Jugendliche erlebbar zu machen. Gleichzeitig erfahren sie mehr über Angebote und Beteiligungsprojekte des aha – Tipps & Infos für junge Leute. Die Klassensprecher:innen der ersten Klasse beschäftigen sich mit den Rollen und Aufgaben des Klassensprechers/der Klassensprecherin und lernen Konfliktlösungsstrategien kennen.

Bei der Dialogveranstaltung, dem «jubel Forum», tauschen sich Junge und Erwachsene über Themen aus, die den Jugendlichen unter den Nägeln brennen. Ziel ist es, dass möglichst konkrete Schritte überlegt und gemeinsam Vereinbarungen getroffen werden.

Ein Beispiel: Beim jubel Forum wurde von Jugendlichen gewünscht, dass in der kalten Jahreszeit bzw. abends freie Sportangebote fehlen. Daraufhin wurde das Projekt „Halle für alle“ mit Unterstützung der Offenen Jugendarbeit und engagierten Jugendlichen gestartet. An bestimmten Samstagabenden steht die Sporthalle den Jugendlichen zur Verfügung.

Jugendkommissionen

Das Amt für Soziale Dienste bietet seit Jahren regelmässige Austauschtreffen zwischen den verschiedenen Akteur/innen aus der Kinder- und Jugendarbeit und den Mitgliedern der Jugendkommissionen an. Schwerpunkte werden durch fachliche und informelle Inputs gesetzt. Erfreulicherweise sind nun in allen Jugendkommissionen der Gemeinden Jugendarbeitende vertreten. Dies stärkt die lnteressenvertretung von Kindern und Jugendlichen in den Gemeinden und bietet die Chance, das Recht auf Partizipation in Gemeindegestaltungsprozessen noch besser einzubetten und umzusetzen.

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Schulen

Kinder und Jugendliche werden an Schulen unterschiedlich in Entscheidungsprozesse einbezogen. Dies hängt stark von der jeweiligen Schulkultur und der Haltung der Lehrpersonen ab. Wünschenswert wären Beteiligungsprogramme bereits ab dem Kindergarten, damit alle Kinder das Recht auf Beteiligung früh kennen und leben lernen (Erwerben von Partizipationskompetenz). Um die Wertigkeit der Klassensprecher:innen zu heben und der Schülerbeteiligung einen höheren Stellenwert einzuräumen wäre es empfehlenswert, Rolle und Wahl des/der Klassensprecher/innen und deren Stellvertreterinnen im Schulgesetz (oder zumindest in den Reglements der einzelnen Schulen) zu verankern.

Beispiele von Beteiligungsprojekten:

Nachfolgend ein Auszug institutionalisierten Beteiligungsgefässen sowie von Projekten, die durch Jugendliche initiiert wurden:

  • «Jugend im Gespräch» (mit Bürgermeister bzw. Vorsteher) in den Jugendtreffs der Gemeinden Vaduz und Balzers
  • Ideenbox, welche sich direkt an die Jugendkommission wendet bzw. von dieser Rückmeldung gegeben werden muss, Gemeinde Mauren
  • Kinderkonferenz «KinderMitWirkungsTag», Gemeinde Ruggell
  • Erweiterung Skaterpark, Gemeinde Vaduz
  • PumpTrack, Gemeinde Balzers
  • Teilautonome Räume für Jugendliche, Gemeinde Schaan (Gemeinde Vaduz in Konzeptionierung)

Quellen:

https://kijub.li/wordpress/wp-content/uploads/2016/03/KiJu_Bericht_2011_web-1.pdf
https://www.oskj.li/application/files/1016/0447/3866/UNKRK.pdf 

Jugendleiterurlaub


Du möchtest selbst Kinder- oder Jugendaktivitäten betreuen? Mit dem Jugendleiterurlaub wirst du finanziell unterstützt.

 

Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene können den Jugendleiterurlaub in Anspruch nehmen, wenn sie eine ehrenamtliche Funktion in einem liechtensteinischen Verein oder einer liechtensteinischen Institution wahrnehmen und dabei Kurse, Lager oder ähnliche Veranstaltungen betreuen. Bei Inanspruchnahme erhält man vom ASD (Amt für soziale Dienste) eine finanzielle Entschädigung für die zur Verfügung gestellte Zeit (max. 5 Arbeitstage pro Jahr).

Es wird zwischen Jugendleiterurlaub Sport und den weiteren Tätigkeiten unterschieden.

Die Höhe der Beiträge sind wie folgt (Stand Dezember 2023):

  • Erwachsene (18+) CHF 100 pro Tag (max. CHF 500)
  • Jugendliche (16-18) CHF 50 pro Tag (max. CHF 250)

 

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